Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
Weil er sich zu ihr hingezogen fühlte wie eh und je, obwohl die Stimmung zwischen ihnen sehr angespannt war.
    Seufzend blickte er auf den Bildschirm, ohne wirklich etwas zu sehen. Er wusste nur eins, er würde es nicht zulassen, dass man ihm Sorcha wieder wegnahm, so wie damals Danny.
    Da er sich ohnehin nicht mehr konzentrieren konnte, fuhr er den Computer herunter, stand gähnend auf und sah beim Recken auf die Uhr. Ganz schön spät! Hoffentlich ist Caitlin schon im Bett, versuchte er sich einzureden, um gleich darauf halblaut zu sagen: „Lügner!“ Denn als er sich auf den Weg zum Salon machte, hoffte er inständig, Caitlin möge noch im Sessel sitzen und lesen …
    „Gutes Buch? Muss ja wohl, wenn du so spät noch auf bist.“
    Caitlin riss sich von den spannenden keltischen Sagen über heroische Reisen, ungeahnte Herausforderungen und verlorenes Liebesglück los und sah Flynn entgeistert an, der da groß und breitschultrig in der Tür stand wie ein Held vergangener Tage.
    Ihr Vater hatte ihr oft vorgeworfen, dass sie sich gern aus der Wirklichkeit in eine Märchenwelt flüchten würde, und wahrscheinlich hatte er recht gehabt.
    Als Kind war sie im angrenzenden Wald immer auf die Suche nach Feen und Elfen gegangen, und wenn sie allein war oder Angst hatte, sprach sie mit unsichtbaren Freundinnen. Sie sah auch gern zum Himmel hinauf und stellte sich vor, dass die luftigen Wolken, die über ihr dahinsegelten, Schlösser, Vögel oder Tiere wären. Als Teenager sehnte sie sich dann nach einem Wunder, das sie weit über ihr ansonsten vorgezeichnetes Leben hinaustragen würde. Als sie Flynn traf, bekam sie auch deshalb furchtbares Herzklopfen, weil sie dachte, nun wäre der entscheidende Moment gekommen.
    Als Flynn jetzt auf sie zuging und seine jadegrünen Augen das Flackern des Feuers widerspiegelten, gelang es ihr nicht, das Verlangen im Blick schnell genug zu verbergen. Sie schloss das Buch und versuchte, ihn abzulenken: „Es ist eins von deinen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich es aus dem Regal genommen habe.“
    „Aber nein. Welches ist es denn?“
    Erschrocken beobachtete Caitlin, dass er direkt neben ihr in die Hocke ging und das Buch von ihrem Schoß nahm. Er sah nur kurz auf den Titel und blätterte dann durch die Seiten. Dabei konnte Caitlin weder den Blick von ihm und den bläulichen Lichtreflexen in seinem rabenschwarzen Haar wenden, noch den nur allzu bekannten Moschusduft seines Aftershaves ignorieren, der ihr in die Nase stieg.
    „Welche Geschichte liest du denn gerade? Die über Deirdre und Naoise?“ Als er das fragte, wurde der Zug um seinen Mund ein wenig weicher. Aber nur jemand, der ihn und seine Launen gut kannte, bemerkte die winzige Veränderung. „Dann magst du also Geschichten von Frauen, die ihren Zauber auf unschuldige, junge Männer wirken lassen und sie dazu bringen, mit ihnen durchzubrennen, um sich heimlich zu vermählen?“
    „Naoise war ein Krieger … ein Held und bestimmt nicht unschuldig.“
    „Möglich. Trotzdem gefallen sie dir, oder? Die alten Geschichten, meine ich.“
    „Sie sind zauberhaft und haben eine zweite Ebene. Auch heute noch können sie uns etwas über das Leben lehren. Ich habe sie schon immer gemocht, aber das weißt du ja.“ Unbewusst war sie leiser geworden, und Flynn legte das Buch zur Seite.
    Doch anstatt sich woanders hinzusetzen, wie Caitlin es erwartet hatte, blieb er, wo er war. Die tanzenden Flammen des Feuers spiegelten sich in seinen Augen und ließen sie geheimnisvoll funkeln wie Sonnenreflexionen auf einem versteckten Bergsee.
    Sofort wurde Caitlin von diesem Zauber gefangen genommen, und ihr ganzer Körper spannte sich erwartungsvoll. Beinah in Zeitlupe ließ Flynn jetzt seine Hand in ihren Nacken gleiten und zog Caitlin zu sich herunter, um sie zu küssen.
    Die Berührung seiner Lippen war kühl wie Satin, aber auch weich wie Samt. Überwältigt, erleichtert und bestrebt, ein Verlangen zu stillen, dessen Ausmaß ihr bisher gar nicht bewusst gewesen war, seufzte Caitlin lustvoll, den Mund an seinem. In ihrem Nacken verstärkte Flynn seinen warmen Griff, um sie festzuhalten, damit er ihre Lippen noch zärtlicher, noch inniger liebkosen konnte. Jetzt wusste sie wieder, wie das Paradies schmeckte, und bei der Begierde, die er in ihr wachrief, durchlief ihren Körper ein wildes Beben. Es war eine tief sitzende, die Seele erschütternde Lust, die sie dahinschmelzen ließ wie die Eiszapfen am Dach des Cottages an ihrem letzten

Weitere Kostenlose Bücher