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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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überrascht und brauchte einen Moment, um diese unerwartete Wendung in ihrem Gespräch zu verarbeiten. „Ich bin nicht nachtragend“, erklärte sie schließlich, „aber ich möchte, dass Sie wissen, warum ich an jenem Tag fortgegangen bin. Ich hatte wirklich Angst, Flynn könnte glauben, was Sie über mich gesagt haben. Gepaart mit meinen eigenen Zweifeln, wie er wohl auf die Neuigkeit, Vater zu werden, reagieren würde, war das Einzige, woran ich denken konnte, davonzulaufen. Nie im Leben hätte ich gewollt, dass er sich in die Enge getrieben fühlt und nur bei mir bleibt, weil ich schwanger bin. Ich habe ihn geliebt, und es hat mir das Herz gebrochen, ihn zu verlassen.“
    Mit einem tiefen Seufzer legte sich Estelle MacCormac die Hand an die Stirn, als brauchte sie einen Moment, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
    „Was hast du zu Caitlin gesagt?“
    Beide Frauen sahen erschrocken zu der großen, wütend wirkenden Gestalt, die auf der Schwelle zum Salon stand.
    „Ich hoffe, du hast nicht wieder Unfrieden gestiftet, Mutter!“

10. KAPITEL
    „Deine Mutter hat nur mit mir geredet, Flynn.“
    „Genau das habe ich befürchtet.“ Mit großen Schritten kam er in den Raum und blickte von Caitlin, die ihm eindeutig zu blass vorkam, zu seiner perfekt geschminkten Mutter, die ihre Züge wie immer unter Kontrolle hatte. Wenn Bridie ihn nur früher über ihren Besuch informiert hätte, dann hätte er vorher mit Caitlin darüber sprechen können.
    „Ich bin nicht hergekommen, um Schwierigkeiten zu machen, Flynn.“ Estelle MacCormac erhob sich, wobei ihr Gesichtsausdruck diesmal widerspiegelte, wie sie sich wirklich fühlte: verzweifelt und sehr nervös. „Ich habe dich vermisst, mein Sohn, und ich möchte, dass wir den Streit zwischen uns beilegen.“
    „Ich gehe dann mal lieber“, sagte Caitlin leise zu Flynn, aber er sah sie erschrocken an.
    „Nein, bleib hier! Das ist mein Zuhause, und wenn hier jemand geht, dann nicht du.“
    „Ich gehe nur ein bisschen spazieren, damit ihr in Ruhe miteinander reden könnt. Ich komme wieder, versprochen.“
    Als sie mit ihren großen blauen Augen seinen Blick erwiderte, versuchte Flynn, die Panik niederzuringen, die in ihm aufgestiegen war. Die Angst, wieder zu verlieren, was er doch gerade erst zurückgewonnen hatte, war überwältigend. „Bleib nicht so lang weg“, erklärte er schließlich zögernd.
    Caitlin verließ das Haus und wurde von einer Windböe empfangen, die ihr durch und durch ging. Das Sonnenlicht war trügerisch. Die Temperatur lag bestimmt kaum über dem Gefrierpunkt. Doch im Augenblick interessierte Caitlin eigentlich nicht, wie kalt es war. Sie hatte andere, drängendere Probleme.
    Es schien so, als hätte sich ein Kreis geschlossen, nachdem sie gerade Estelle getroffen hatte. Deren Entschuldigung war für Caitlin völlig überraschend gekommen, und sie hoffte, dass sich diesmal alles anders entwickeln würde – und sie zumindest die Chance bekäme, es noch einmal mit Flynn zu versuchen. Aber konnte sie diesem neuen optimistischen Gefühl trauen, das allmählich in ihr aufkeimte wie die Knospe einer ersten zarten Frühlingsblume?
    Flynn noch einmal zu verlassen, würde sie wohl kaum ertragen. Als sie ihn im Dorf wiedergesehen hatte, war ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen. Leider war ihre Begegnung anders ausgefallen als erwartet. Doch selbst da hatte Caitlin gewusst, dass sie ihre Geschichte irgendwie zu einem besseren Ende bringen musste. Jetzt zu sehen, wie Flynn mit Sorcha umging, dass er entzückt über seine kleine Tochter war wie jeder andere liebevolle Vater, bestätigte sie vollkommen.
    Und doch … war Flynn in der Lage, auch sie, Caitlin, so zu lieben, wie sie es sich wünschte, nachdem er ihretwegen so gelitten und ihr so viel Groll entgegengebracht hatte?
    Caitlin, die nur einen Pullover trug, verschränkte die Arme vor der Brust. Dann folgte sie einem gewundenen Pfad zu dem abgeschirmten Garten hinter dem Anwesen. Dort stand ein hübsches altes Sommerhaus, das ihr Schutz vor der Kälte bieten würde. Es war nicht verschlossen, und sie ging hinein. Draußen blies der Wind so stark, dass sich die Fichten am Fuß des Gartens beinah im rechten Winkel bogen. Caitlin setzte sich auf einen einfachen Korbstuhl mit einem bestickten Kissen und stützte den Kopf in die Hände …
    „Caitlin?“
    Es dauerte eine Weile, bis Caitlin, die tief in Gedanken versunken war, beim Klang der ihr doch so vertrauten Männerstimme

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