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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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festzukleben.
    Socrates hatte gelächelt. „Aber vielleicht war alles ja nur Gerede. Vielleicht glaubst du ja gar nicht, dazu in der Lage zu sein.“
    Oh doch, das war sie!
    Und genau das hatte sie auch gesagt.
    Die nächsten zwei Wochen verbrachte sie damit, ihren Nachfolger einzuarbeiten und alles über Antonides Marine International zu lesen, was sie in die Finger bekommen konnte.
    Je mehr sie über die Geschichte der Firma erfuhr, desto größer wurde ihre Lust, endlich anzufangen. Antonides Marine International war eine alteingesessene und angesehene Bootsbauerfirma, die ins Straucheln geraten war und sich in den letzten acht Jahren ihren Platz am Markt zurückerobert hatte. An der eigentlichen Geschäftsführung hatte sich nichts geändert. Jedoch war es nicht Aeolus Antonides, der das Ruder in der Hand hielt, sondern sein Sohn Elias. Und offensichtlich machte der seine Sache sehr gut. Er führte die Firma zu ihren alten Kerngeschäften zurück und hatte erst kürzlich damit begonnen, anliegende Geschäftsfelder auszukundschaften. Antonides Marine International war bereit für eine Expansion.
    Tallie konnte es kaum erwarten, Teil dieses Prozesses zu werden.
    Und jetzt, dachte sie, als sie auf dem Bürgersteig stand und an dem alten Lagerhaus in Brooklyn emporblickte, in dem Antonides Marine International seine Büros eingerichtet hatte, bin ich es.
    Im ersten Licht des Morgens sah sie sich noch einmal um und lächelte. Sie öffnete die Tür und betrat das Gebäude.
    Es war, als würde sie in einen Ozean eintauchen. Anstatt ein neutrales nichtssagendes Firmenfoyer vorzufinden, stand sie inmitten einer blauen Landschaft. Kein blasses Hellblau, sondern das tiefe vibrierende Dunkelblau des Mittelmeers. Vom Flur bis zur Decke reichten die Wandgemälde, die das blaue Meer und den blauen Himmel darüber zeigten. Dazwischen waren braune Inseln gezeichnet, auf denen sich unglaublich weiße Häuser und Kirchen befanden.
    Instinktiv streckte sie einen Finger aus und fuhr die Dächer entlang, dann über eine Hügelkante, schließlich über ein Gebäude am Ende der Insel.
    Sie hatte nie die Sehnsucht verspürt, Griechenland zu besuchen. Aus diesem Land schienen all die Traditionen zu stammen, gegen die sie ankämpfte. Aber jetzt erkannte sie, dass dort mehr sein musste. Die Ahnung hatte etwas Verlockendes an sich.
    Aber nicht verlockend genug, um nicht auf den Aufzugsknopf für den dritten Stock zu drücken.
    Der Lift war bereits renoviert worden. Das polierte Holz und der Teppichboden rochen noch neu. Der Flur jedoch, auf den sich die Türen öffneten, war eine Baustelle. Der Holzboden befand sich im Rohzustand, die Wände waren zwar verputzt, aber nicht gestrichen. Hammergeräusche waren zu hören.
    Tallie ging an einigen Büros vorbei. Ein Buchhalter, ein Zeitschriftenverlag, ein Zahnarzt, gaben die Schilder Auskunft. Dann stand sie vor einer neuen schweren Glastür, hinter der sich die Räume von Antonides Marine International befanden. Die Tür war abgeschlossen. Morgens um zwanzig vor sieben konnte sie wohl kaum etwas anderes erwarten.
    Kein Problem. Sie besaß einen Schlüssel. Den Schlüssel zu ihrer Firma. Gut, den Schlüssel zu der Firma, deren Präsidentin sie war.
    Nun musste sie nur noch beweisen, dass sie dieser Position gewachsen war.
    Mit einem tiefen Atemzug stellte sie ihren Aktenkoffer ab und kramte in ihrer Handtasche nach dem Schlüsselbund. Dann steckte sie ihn ins Schloss, öffnete die Tür und trat ein.
    Sie kam zu spät.
    Beziehungsweise ließ sich die neue Präsidentin von Antonides Marine an ihrem ersten Arbeitstag überhaupt nicht blicken!
    Mit einer Kaffeetasse in der Hand ging Elias in seinem Büro auf und ab. Vermutlich sollte er sich darüber freuen. Wenn sie nicht hier war, konnte sie auch keinen Schaden anrichten.
    Sobald feststand, dass es keinen Ausweg aus der Misere gab, in die sein Vater die Firma manövriert hatte, hatte Elias sich darangemacht, das Betätigungsfeld der neuen Präsidentin so klein wie möglich zu halten. Aus diesem Grund hatte er das große Büro, von dem aus man den Fluss überblicken konnte und das er eigentlich für sich reserviert hatte, für sie vorbereitet. Es lag am weitesten von den anderen Büros entfernt.
    Mit einer Präsidentin abseits des geschäftigen Treibens konnte er die Geschäfte wie bisher führen. Und genau das sollte er jetzt auch tun. Doch zuerst wollte er sicher sein, dass sie ihm wirklich nicht in die Quere kam.
    Er hatte erwartet, dass sie um

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