Julia Extra Band 0294
ihn an, wagte kaum zu atmen. Xandros’ Liebeserklärung kam für sie völlig unerwartet. „Und welche Möglichkeit wäre das?“
Beschwörend blickte er sie an. „Ich biete dir mein Herz. Nimm es, denn nur du allein konntest es öffnen. Jetzt gehört es dir. Für immer, wenn du willst“, setzte er bewegt hinzu.
Tränen brannten ihr in den Augen, doch sie blinzelte sie fort. „Natürlich will ich! Aber … das meinst du doch nicht ernst, Xandros.“
„Doch, agapi mou .“ Er kam zu ihr und zog sie auf die Füße. „Ich meine es ernst. Wort für Wort … und noch viel mehr. Ich war ein Narr, nicht schon früher erkannt zu haben, wie sehr ich dich liebe, meine süße, wunderbare, tapfere Rebecca. Du bist die einzige Frau, die ich je geliebt habe.“ Er sah, dass ihre Augen verdächtig schimmerten. „Bitte nicht weinen, agapi mou . Dein Xandros könnte es nicht ertragen.“
Doch sie konnte nicht aufhören, Tränen rannen ihr über die Wangen. Aber es waren Freudentränen, Tränen der Glückseligkeit.
Behutsam tupfte Xandros sie mit den Fingern fort – wie er es schon einmal bei seinem kranken Sohn getan hatte –, dann umfasste er sanft ihr Gesicht. Tief ergriffen sah sie ihn an. Xandros bot ihr sein Herz, und in ihrem hatte er längst seinen Platz, den keine Macht der Welt ihm nehmen konnte.
Als er sie an sich zog, wusste sie, dass sie an seiner Liebe nie mehr zweifeln musste. Er war ein Mann, der sein Wort hielt.
„Küsst du mich jetzt?“, flüsterte sie atemlos.
Voller Liebe und Zärtlichkeit blickte er ihr die Augen. „Versuche, mich davon abzuhalten, agapi mou .“
EPILOG
„Du glaubst also, dein Vater hat sich wirklich gefreut?“
Die leise Besorgnis in Rebeccas Stimme entging Xandros nicht. „Aber ja! Er war begeistert von dir und einfach hingerissen von den Zwillingen“, versicherte er ihr. Noch nie hatte er seinen Vater so glücklich und zufrieden gesehen.„Er ist ganz und gar stolzer Großvater.“
Sie wandte sich vom schneebedeckten Fenster ab. „Ja“, sagte sie nachdenklich. Beim Anblick der Zwillinge mussten in Xandros’ Vater bittersüße Erinnerungen wach geworden sein. Die Geschichte wiederholte sich … aber nur in mancher Hinsicht, dafür würde sie sorgen. Sie würde ihre Familie bestimmt nicht verlassen!
Zärtlich blickte sie zu Xandros und lächelte.
Als die Zwillinge ein halbes Jahr alt wurden, waren sie nach New York übergesiedelt, wo Xandros im Herzen der hektischen Riesenstadt in der grünen Oase Gramercy Park ein Backsteinhaus inmitten von Weiden, Kastanien und Ulmen gekauft hatte. Besonders glücklich war Rebecca über ihren malerischen Garten voller Rosen und Fliederbüsche.
Xandros hatte einen preisgekrönten Architekten als Partner in seine überbeschäftigte Firma aufgenommen, sodass er jetzt mehr Zeit für seine Söhne und sie, Rebecca, hatte.
Er öffnete eine Flasche Champagner und sah Rebecca feierlich an.
Inzwischen wusste sie, dass der Mann, den sie liebte, die schmerzlichen Erfahrungen aus seiner Kindheit erst hatte überwinden müssen, um ein einfühlsamer Vater und Lebensgefährte zu werden. „Und wann werde ich endlich deinen Zwillingsbruder kennenlernen?“, fragte sie erwartungsvoll.
Lächelnd reichte Xandros ihr ein Glas Champagner. Konnte sie Gedanken lesen? „Genau darüber wollte ich mit dir sprechen.“
„Gibt es etwas zu feiern?“
„Mhm?“ Bedeutsam zog er die Brauen hoch und nickte. „Ja, agapi mou ! Aber unser gemeinsames Leben ist sowieso ein einziges langes Fest.“
„Ach Xandros.“ Glücklich lachte sie. „Und was gibt es zu feiern?“
„Willst du mich heiraten, Rebecca?“
„Heiraten?“ Sie musste schnell ihr Glas abstellen, weil ihre Finger zu zittern begannen. „Warum?“
„Warum?“ Nachsichtig schüttelte er den Kopf. Für Überraschungen war seine Rebecca immer wieder gut! Wer hätte gedacht, dass der Heiratsantrag des begehrtesten Junggesellen von New York so kühl und sachlich aufgenommen würde? „Was hältst du davon?“
Gelassen zuckte Rebecca die Schultern. „Willst du mich heiraten, weil ich dann kein Visum für die Staaten mehr brauche?“ Als sie sah, dass er mit ihrer Antwort alles andere als zufrieden war, setzte sie keck hinzu: „Damit die Jungen in ‚geordneten Verhältnissen‘ aufwachsen?“
Nun stellte auch Xandros sein Glas ab. „Ich fasse es nicht! Der wichtigste Grund zu heiraten fällt dir nicht ein?“ Er gab sich entrüstet. „Und was ist mit Liebe? Ich liebe dich, und du
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