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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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Lächeln kam sie auf ihn zu und reichte ihm das Telefon. „Sie haben es fallen lassen, als Tim auftauchte.“
    Wie gefasst sie wirkte. Nichts verriet, was sie dachte und fühlte. Hatten sie denn seine Beweggründe, nach Hinchliff zu ziehen, ganz und gar kaltgelassen? Er hatte sie ihr verschwiegen und am ersten Abend nur erzählt, dass Belinda vermutlich nicht mehr lebte.
    Der Kuss!
    So flüchtig er gewesen war, er bedeutete Noah viel mehr, als er sollte.
    Durch Jennifer war sein Körper wieder erwacht. Er begehrte sie mit Leib und Seele.
    Sie faszinierte ihn. Jeder Zug ihres Gesichts war ihm vertraut, er las die Bedeutung ihrer Worte auch vom Ausdruck ihrer Lippen ab, erkannte ihre Stimmungen an der Farbnuance und Helligkeit ihrer Augen. Ihre Art zu gehen verriet ihm, wie sie sich fühlte.
    Vor allem merkte er, wenn sie sich versteckte. Diesmal verbarg sie ihren Schmerz hinter Gelassenheit. Sie versuchte, stärker zu wirken, als sie war. Warum, wusste er nicht, wollte es aber herausfinden.
    „Danke“, sagte er und steckte das Handy ein. „Fahren wir also nach Hause.“
    Die Worte hatte er absichtlich gewählt, um ihre Reaktion zu testen. Doch sie nickte nur. „Die Kinder brauchen jetzt ihr eigenes Zuhause, und Sie brauchen Ruhe.“
    Obwohl sie lächelte, war sie weit weg mit ihren Gedanken und Gefühlen. Sie hätte ebenso gut über das Wetter sprechen können, so wenig war sie innerlich beteiligt. Das konnte nichts Gutes bedeuten.

9. KAPITEL
    Während der Heimfahrt fiel es Jennifer immer schwerer, die Fassade von Ruhe und Gelassenheit aufrechtzuerhalten. Ihre während der Trauerzeit zurückgedrängten weiblichen Bedürfnisse und Wünsche meldeten sich mit Macht zurück. Noah hatte sie wach geküsst.
    Ignorier sie, Jennifer! Darin bist du Meisterin.
    Zumindest durfte sie nicht ins Grübeln geraten, sonst würde sie wieder in ein Loch fallen, wie nach der Beerdigung ihres Sohnes. Akzeptiere deine Gefühle, und mach weiter!
    „Jennifer, ich möchte mich entschuldigen“, sagte Noah wie aus heiterem Himmel. „Für die Halbwahrheiten, die ich Ihnen erzählt habe. Wenn die Kinder tagsüber bei Ihnen waren, habe ich nicht immer gearbeitet, sondern auch nach Belinda gesucht.“
    Sie atmete tief ein, um ihr Gleichgewicht zurückzugewinnen. „Bitte entschuldigen Sie sich nicht schon wieder. Es geht mich nichts an, wie Sie Ihre Zeit verbringen. Außerdem haben Sie es für Ihre Familie getan, für Tim vor allem. Selbstverständlich stehen die Kinder an erster Stelle, das ist kein Grund, sich Vorwürfe zu machen.“
    „Danke.“ Das klang fast spöttisch. Wahrscheinlich nahm er ihr die Gleichmut nicht ab und wollte herausfinden, wie sie sich wirklich fühlte.
    „Wir sind gleich zu Hause“, sagte Jennifer und drehte sich nach den Kindern um, die ihre unterwegs gekaufte Pizza aßen. Sie sahen aus wie Schmutzfinken.
    „Dürfen wir noch zu dir, Jenny?“, fragte Rowdy mit vollem Mund.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, heute nicht mehr. Es ist ja schon dunkel, und ihr müsst schlafen gehen. Außerdem wartet Tim zu Hause auf euch. Morgen besucht ihr mich wieder, ja?“
    Rowdy nickte ergeben und biss wieder in sein Pizzastück. Cilla fütterte ihre neue Puppe mit dem Rest ihres Essens.
    „Welches Geschenk haben Sie für Tim mitgebracht?“
    „Ein Fahrrad.“
    Was sonst? Seit die Brannigans ins Nachbarhaus gezogen waren, nahm das Leben ziemlich häufig solch ironische Wendungen. Manchmal kam es ihr vor, als seien sie und Uncle Joe vor allem dazu da, die Beziehung zwischen Noah und Tim zu torpedieren.
    „Ich bewahre es auf, bis sein selbst gebautes Fahrrad kaputt ist“, sagte Noah. „Diesmal schenke ich ihm einen Ausflug nach Coffs Harbour oder Lismore. Dort darf er sich etwas aussuchen. Etwas Erschwingliches.“ Noah lachte.
    „Mir brauchen Sie nichts vorzumachen“, sagte sie geradeheraus. „Wieder eine Enttäuschung bei der Suche nach Ihrer Frau. Das kann Sie doch nicht kaltlassen.“
    Noahs Frau. Denk häufiger an sie, Jennifer. Dann findest du dich damit ab, dass sein Kuss nur der eines verstörten Vaters gewesen ist. Noah sucht bei dir Trost. Sonst nichts. Hör auf, da von zu träumen, von ihm geliebt zu werden.
    Nachdem Noah vor ihrem Haus gehalten hatte, stellte er den Motor ab und griff nach ihren Händen. „Ja, einen gewissen Schmerz habe ich empfunden, Jennifer, aber nicht so, wie Sie denken …“
    „Jen? Jen, bist du es?“
    Die Stimme ließ sie zusammenfahren. Dann tauchte im Lichtkegel der

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