Julia Extra Band 0295
nicht länger warten“, flüsterte sie.
Die Aufregung machte sie beide ungeschickt. Beim Versuch, sich das erste Mal ohne Zeugen zu küssen, stießen sie mit den Nasen aneinander. Noah öffnete die Augen, rückte von ihr ab und lächelte. Jennifer lachte sogar. Leise, kehlig, sinnlich. So würde sie auch lachen, wenn sie sich liebten. Da fügte er sich in das, was zwangsläufig geschehen musste.
„Komm her“, sagte er heiser und zog sie sanft an ihrem Zopf zu sich heran, bis ihr Gesicht so nah war, dass ihr Atem ihn streichelte. Dann beugte er sich über ihren Mund. Ohne Hast liebkoste er ihre Lippen und genoss es, als sie ihm durchs Haar strich, seinen Rücken streichelte und kleine zufriedene Seufzer von sich gab. Doch bald schlang sie den Arm um seinen Nacken, ließ sich nach hinten sinken und zog ihn auf sich.
Zitternd vor Verlangen lag sie nun in seinen Armen, stöhnte auf, drängte sich an ihn. „Noah“, flüstert sie voller Sehnsucht und küsste ihn, zart und doch durstig. Da durchströmte ihn die Gewissheit, dass sie beide das Richtige taten, und er überließ sich vorbehaltlos dem Drängen seines Körpers.
Jennifer antwortete freigiebig. Sie blühte auf unter seinen Zärtlichkeiten und ließ ihn ihr Verlangen spüren. Er fühlte es süß und erregend in sich hineinfließen. Nun küsste er sie tiefer, fordernder. Sie ging darauf ein, doch es schien ihr nicht zu genügen. Ungeduldig wand sie sich unter ihm. „Mehr, Noah … mehr“, bat sie außer Atem.
Ja, das wollte auch er. Genüsslich ließ er die Lippen hinab zu ihrer Kehle gleiten.
„Das ist unfair“, flüsterte sie mit vibrierender Stimme.
Er hob den Kopf und lächelte zufrieden. Doch sie blieb ernst, zog ihn wieder an sich und trieb ihn dazu, sie wilder und wilder zu küssen.
„Meinst du, es ist zu kalt, um dein Hemd auszuziehen?“, murmelte sie irgendwann an seinen Lippen.
Nein, sein Körper glühte. Bei dem Gedanken an das, was sie vorhatte, schlugen die Flammen hoch. „Mach, was du möchtest.“
„Ah, Noah, ah …“ Sie ließ die Hände unter sein Hemd gleiten, liebkoste neugierig seine Haut, strich dann ungeduldiger über seine Brust, seinen Bauch, umschlang schließlich seine Taille und presste sich an ihn. „Mehr“, flüsterte sie. „Mehr.“
Da verlor er den letzten Rest Selbstbeherrschung. Wie ein hungriges Raubtier hatte er bisher mit seiner Beute gespielt, und nun trieb Jennifer ihn dazu an, sie zu verschlingen, bat und bettelte darum mit einer Leidenschaft, die er nur aus seinen nächtlichen Träumen kannte.
So hatte er die Liebe noch nie erlebt, so intensiv, so beglückend.
Jennifers Begehren stand seinem Begehren in nichts nach. Ihre Hände auf seiner Haut machten ihn verrückt. Ihre Liebkosungen erstickten jeden anderen Gedanken als den, sie besitzen zu wollen. Dann schlang sie die Beine um seine Hüften, drängte sich gegen seinen erregten Körper, und ihre heißen, hungrigen Küsse forderten ihn zum Äußersten heraus.
Wie blind er gewesen war. Und er hatte geglaubt, sie zu kennen, weil sie seine Seele mit ihrer Anmut und zurückhaltenden Schönheit erobert hatte.
Doch Jennifer war nicht nur eine sanfte gebende Frau. In ihr steckte ein kraftvolles Temperament, Leidenschaft und wilde Begierde. Sie schmolz wie Wachs in seinen Armen, nahm genießerisch, was er ihr gab, und hungerte nach mehr. Es verlangte sie nach ihm, wie es ihn nach ihr verlangte. Zwischen Küssen und aufreizenden Zärtlichkeiten murmelte er ihren Namen. „Jennifer, Jennifer …“
Sie legte die Hände um sein Gesicht. „Noah. Ja, Noah, ich will dich. Nur dich allein“, flüsterte sie. „Ihn habe ich hinausgeworfen. Er wollte mich küssen und anfassen. Aber ich wollte nur, dass er geht.“ Sie bedeckte Noahs Gesicht, seinen Hals, seine Brust mit Küssen. „Er war nicht du, Noah. Er war nicht du.“
Der Kuss, der diesem Geständnis folgte, war noch leidenschaftlicher als alle vorherigen und bekräftigte ihre Worte.
Männliches Triumphgefühl und die primitive Wut auf den anderen Mann wollten Noah schier zerreißen. „Hast du ihm von uns erzählt“, fragte er.
Sie ließ abrupt von ihm ab. „Was denn? Es gab nichts zu erzählen.“
Erhitzt schaute er sie an. „Aber jetzt! Ist er noch in der Stadt?“
Sie nickte und sah plötzlich ernüchtert aus. „Er will ein paar Tage abwarten, ob ich es mir anders überlege.“
Das war doch verrückt. „Wenn er wiederkommt, erzähl ihm von uns.“
„Was denn?“, fragte sie unerwartet
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