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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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Jan hatten seinen Sohn mit Hoffnungen genährt.
    „Sie wohnen auf einem Campingplatz in der Nähe von Ballina“, gestand Tim leise. „Sie sind schon eine Weile hier, um nach Mummy zu suchen.“
    Noah seufzte. „Sie wissen nicht, dass der Polizeibericht über diese Frau der eigentliche Grund für unseren Umzug war, Tim. Dir habe ich es auch nicht erzählt, damit du dir keine falschen Hoffnungen machst. Auf dem Foto, das ich gesehen habe, sieht diese Frau deiner Mutter sehr ähnlich. Solange wir hier sind, halte ich nach ihr Ausschau.“ Er zögerte einen Moment. „Seit ungefähr einem Jahr lasse ich auch einen Privatdetektiv nach Mummy suchen.“
    Das Ungesagte schwebte wie ein Gespenst zwischen ihnen. Es verwandelte alles in Lüge. Noah gestand sich nur heimlich ein, dass ihm von Belinda kaum mehr als Erinnerungen geblieben waren. Seine Ehe mit ihr war gescheitert. Emotional fühlte er sich nicht mehr an sie gebunden. Sollte Belinda tatsächlich lebend gefunden werden, konnte er nur noch helfen, sie mit den Kindern und ihren Eltern zu versöhnen. In einem allerletzten Versuch, den er diesen Menschen schuldig war, hatte er sich vor vier Wochen an ein hier ansässiges Ermittlungsbüro gewandt und gleichzeitig einen Anwalt mit der Scheidung beauftragt. Die Papiere lagen jetzt in seinem Arbeitszimmer. Mit Scham, Schuld und Erleichterung war er dabei, ein Kapitel seines Lebens zu schließen, das endlos lange offen zu bleiben drohte.
    Der heutige Tag schien ein Tag der Entscheidungen zu sein. Und dies war der entscheidende Moment. Noah konnte es dem Zufall überlassen, wann und wie stark sein Sohn litt. Oder er konfrontierte ihn jetzt mit der harten Wahrheit, in der Hoffnung, dass sie letztlich heilsam wirkte.
    „So wie wir, möchten Nana und Pa Mummy gesund zurückhaben. Aber letzte Woche bekam ich Nachricht von den Privatdetektiven. Erinnerst du dich an den großen Briefumschlag, den du mir gebracht hast?“ Es fiel im unendlich schwer, die Illusionen seines Sohnes zu zerstören, auch wenn er wusste, dass es richtig war. „Sie haben die Frau gefunden. Sie heißt Sandra Langtry und lebt mit ihren vier Kindern und ihrem neuen Mann auf dem Land. Obwohl sie Mummy ähnlich sieht, ist sie nicht Mummy, ihre Kinder sind so alt wie du und Cilla.“
    Tims Körper wurde steif. Dann stieß er einen kleinen Schrei aus, verloren und seelenlos, wie der eines sterbenden Tieres. Mit einem Ruck befreite das Kind sich aus den Armen des Vaters und rannte zu seinem wackeligen Fahrrad.
    Diesmal rief Noah ihn nicht zurück.
    Als Tim schon weit die Straße hinuntergefahren war, schob sich eine kleine Hand in seine. „Fahren wir im Auto hinterher, Daddy?“, fragte Rowdy. „Dann schnappen wir ihn bestimmt.“
    Noah sah auf seinen Jüngsten hinunter und schluckte den Kloß in seiner Kehle hinunter. Rowdy und Cilla schien die schlechte Nachricht über ihre Mutter nicht zu berühren. Noah war erleichtert darüber. Gleichzeitig meldete sich das schlechte Gewissen. Hatte er zu wenig dafür getan, Belinda in der Erinnerung ihrer Kinder lebendig zu halten?
    Seine Schwiegereltern hielten das Heilen der Wunde für Treulosigkeit.
    Endlich ging ihm ein Licht auf. Tim lief nicht weg, um seinen Vater zu strafen, sondern um mit den Großeltern nach seiner Mutter zu suchen. Jan und Peter verhinderten, dass Tim lernte, die Realität zu akzeptieren. Darüber wollte und musste Noah mit seinen Schwiegereltern sprechen.
    Der winzige Punkt auf der Landstraße verschwand nach links Richtung Küste. Tim fuhr also nach Hause. Das war der Beweis. Wenn sein Sohn weglief, dann meist, um seine Mutter zu suchen oder sich heimlich mit den Großeltern zu treffen. „Ab ins Auto, Rowdy, Cilla. Aber wir fahren nicht geradewegs nach Hause. Timmy möchte ein bisschen allein sein.“
    Noch vor einer Stunde wäre Noah dieses Risiko nicht eingegangen. Jetzt schien es ihm das einzig Richtige, seinen Sohn ziehen zu lassen. Tims Träume waren zerstört worden, sein Glaube zerbrochen. Er brauchte Zeit, um die Wahrheit zu verkraften.
    Die beiden Kleinen kletterten zurück in den Wagen, folgsam wie immer, wenn es um Tim ging. Noah drehte sich um. „Ich möchte mich entschuldigen, Joe.“
    Der alte Mann wischte sich die Augen. „Nein, ich muss mich entschuldigen, mein Junge. Ich ahnte ja nicht …“ Er versuchte, seine Erschütterung zu verbergen.
    Noah nickte und tastete die Taschen nach seinem Handy ab.
    „Ich habe es“, sagte Jennifer.
    Jennifer.
    Mit einem dünnen

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