Julia Extra Band 0297
Frau.
Als er spürte, wie die Spannung in ihrem Körper wuchs, küsste er sie sanft und hörte auch dann nicht auf, als ihr Körper erschauerte und Alice bei jeder Woge der Ekstase, die sie überspülte, leise aufschrie.
Unaufhaltsam – und früher, als er geplant hatte – folgte er ihr ins Paradies. Näher, so hatte er immer geglaubt, konnte er dem Himmel auf Erden nicht kommen. Diesmal jedoch hatte er das Gefühl, weit ins Weltall und zu den Sternen katapultiert worden zu sein.
Schließlich ließ er sich von ihrem weichen Körper gleiten, um sich umzudrehen und einzuschlafen. Doch musste er feststellen, dass es unmöglich war, ein wenig Distanz zwischen sie und sich zu bringen.
„Dieses Bett ist verdammt klein“, beschwerte er sich.
Das waren nicht gerade die Worte, die Alice hören wollte – dennoch vielleicht die richtigen. Anders als ihr kamen ihm keine verträumten Gedanken in den Sinn.
Gedanken wie: Das war unglaublich! Die wundervollste Er fahrung, seit er mich verlassen hat. Oder verstörendere Gedanken, wie: Ich glaube, ich liebe ihn immer noch. Möglicherweise habe ich nie aufgehört, ihn zu lieben. Denn das war ja Unsinn. Liebe bedeutete viel mehr als Lust. Guter Sex war einfach nur guter Sex. Mehr war da nicht, rief sie sich ins Gedächtnis. Doch so eng und nahe neben Kyros zu liegen brachte ihre Abwehr ins Wanken.
Ganz ruhig. Verhalt dich so wie er. Beschwer dich über das enge Bett, über die Art und Weise, wie sein Bein über deinem liegt. Sag etwas … irgendetwas! Lass ihn nur unter gar kei nen Umständen sehen, wie verletzlich du in deinem schläfrigen Zustand unmittelbar nach dem grandiosesten Sex seit Jahren bist.
„Das Bett ist ein bisschen klein“, stimmte sie gähnend zu. „Aber es ist ja auch nur für eine Person gedacht. Da drüben steht noch eines. Wenn dir das auch zu schmal ist, solltest du vielleicht gehen und dir ein Hotelzimmer suchen.“
Kyros’ Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Sich ein Hotelzimmer suchen? War sie verrückt geworden, oder versuchte sie, ihn zu provozieren? Sollte sie nicht seinen Körper mit Küssen bedecken? Und sich langsam einer bestimmten Stelle nähern? Sollte sie nicht zwischen zwei Küssen wispern, dass er der beste Liebhaber der Welt war? Stattdessen schlug sie vor, er solle gehen!
Versonnen begann er, eine ihrer Brüste zu massieren, streifte mit dem Daumen immer wieder über die rosige Spitze, die sich rasch verhärtete. Schließlich neigte er den Kopf und ließ seine Zunge spielerisch über die rosige Knospe gleiten.
„Du willst, dass ich gehe?“
„Das habe ich nicht gesagt.“
„So klang es aber. Was also willst du? Das hier?“ Mit einer Hand fuhr er über ihren flachen Bauch. Sie erschauerte, als er ihre geheimste Stelle erreichte.
„Kyros“, flüsterte sie, als er begann, sie dort zu liebkosen.
Seine Gedanken rasten, während er sie langsam zu einem neuerlichen Höhepunkt führte. Alice zu verführen war nicht geplant gewesen. Hätte sie eine Beziehung gehabt, wäre es bei einem höflichen Drink und belangloser Konversation geblieben.
Aber es gab keinen anderen Mann. Sie war frei und hatte sich nur zu gern in seine wartend ausgestreckten Arme geworfen. Hätte er ein Drehbuch der Ereignisse schreiben müssen, eine bessere Version wäre ihm nicht eingefallen. Ein One-Night-Stand ohne Verpflichtungen.
Warum also zog er sich dann nicht wieder an? Vor allem da sie ihm gerade den perfekten Grund geliefert hatte. Auf diese Weise würde ihnen eine peinliche Verabschiedung im hellen Licht des Morgens erspart bleiben.
Kyros sah zu ihr hinunter, wie sie die Hüften im Rhythmus seiner streichelnden Finger bewegte. Weil sie einmal zu besitzen nicht genug war, wurde ihm auf einmal klar. Nicht annähernd genug.
Hastig stellte er einige Überlegungen an. „Kannst du dir von der Arbeit freinehmen?“, fragte er.
Die unerwartete Frage riss sie aus dem Land glücklicher Empfindungen. Unvermittelt kehrte sie auf den kalten Boden der Realität zurück. „Wann denn?“
„Nächste Woche.“
Verwundert sah sie ihn an. Der Sex hatte seine Gesichtszüge nicht glätten können. In seinen Augen lag immer noch ein rätselhafter unlesbarer Ausdruck. „Aber warum denn?“
Er zögerte keine Sekunde. „Mein Terminkalender ist flexibel. Ich kann durchaus noch ein paar Tage in England bleiben. Ich möchte gerne fortsetzen, was wir angefangen haben.“ Er lächelte. „Du nicht?“
Ja, natürlich wollte sie! Auch als beste
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