Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
Schauspielerin der Welt hätte sie sich nicht verstellen und ihn vom Gegenteil überzeugen können. Doch was war mit ihrem Stolz und ihren Prinzipien? Aber hatte sie sich nicht schon in den letzten Stunden auf eine Weise verhalten, die sie bei ihren Freunden zutiefst missbilligt hätte?
    Und was dachte eigentlich Kyros von ihr, dass sie mit Seidenstrümpfen bekleidet und sehr hochhackigen Stöckelschuhen an den Füßen mit ihm schlief?
    Aber stand Kyros’ Meinung über sie nicht schon längst fest? Ändern würde sie die auch nicht mehr – egal, wie ihre Antwort jetzt lauten mochte. Allerdings musste sie zuerst genau wissen, was er eigentlich im Sinn hatte. „Stellst du dir eine Affäre vor?“, fragte sie.
    Kyros lächelte. Affäre klang ein bisschen langfristig für das, was ihm vorschwebte. Doch zumindest gab sie sich keinen Illusionen hin und sprach gleich von einer Beziehung. „Genau das meine ich, agape mou. Wenn du möchtest, können wir sogar ein paar Tage verreisen.“
    Alice biss sich auf die Unterlippe. Sie konnte sein Angebot rundheraus ablehnen. Konnte ihm sagen, dass sie nicht auf der Welt war, um auf ein Fingerschnipsen hin zu seiner Verfügung zu stehen. Aber … bestrafte sie sich damit nicht selbst am meisten? Und wenn sie eine ganze Woche mit ihm verbrachte, würde seine anmaßende Arroganz nicht am schnellsten dafür sorgen, dass sie anschließend glücklich war, ihn endgültig los zu sein? Guter Sex hin oder her?
    Und was ist mit deinen Gefühlen?, meldete sich eine leise Stimme in ihrem Kopf. Hat es dir nicht schon beim ersten Mal das Herz gebrochen, als er dich verlassen hat? Wer sagt dir, dass es nicht wieder passiert?
    Alice verscheuchte die Stimme aus ihren Gedanken.
    „Am Montag spreche ich mit meinem Chef.“

4. KAPITEL
    Alice ließ das Schloss des Koffers zuschnappen und starrte ihn unschlüssig an. Ganz gleich, wie sehr sie versuchte, ihre Gedanken im Zaum zu halten, die Zweifel kehrten immer wieder zurück. War es richtig, mit Kyros zu verreisen? Tief in ihrem Inneren kannte sie die Antwort: wahrscheinlich nicht.
    Die Reaktion im Büro war entsprechend perplex ausgefallen, als sie um ein paar Urlaubstage gebeten hatte.
    „Ich weiß, es kommt ein bisschen kurzfristig“, hatte sie zu ihrer normalerweise sehr verständnisvollen Vorgesetzten gesagt.
    „In der Tat, ja. Kann es nicht warten, Alice?“
    Vermutlich war es ein Indiz dafür, wie sehr sie die Reise wollte, dass sie die goldene Brücke ausschlug. In diesem Moment hätte sie die Vernunft wählen und Kyros sagen können, es sei leider zu spät und man könne sie im Büro nicht entbehren.
    Stattdessen hatte sie auf ihrer Bitte bestanden. Immerhin arbeitete sie seit Jahren hart für die Firma, da könne man doch bestimmt ein paar Tage auf sie verzichten?
    Unverwandt den Koffer anstarrend, musste Alice schlucken.
    Sie und Kyros hatten den Rest der Nacht zusammen verbracht. Die Menge an Schlaf, die sie bekommen hatte, ließ sich vermutlich in Minuten ausdrücken.
    Zwischen verzückten Küssen bat sie ihn am Morgen, zu gehen. Wiedersehen würden sie sich in London.
    „Ich fahre dich“, murmelte Kyros, ihren Nacken mit federleichten Küssen bedeckend und eine Hand verführerisch ihr Bein entlanggleiten lassend.
    Alice entwand sich ihm. Seine Leidenschaft und sein Durchhaltevermögen waren fast so beängstigend wie ihre unkontrollierbaren Reaktionen darauf. „Mein Wagen steht vor der Tür. Ich habe mit all dem nicht gerechnet“, entgegnete sie trocken. „Ich fahre selbst zurück nach London. Du kannst nachkommen und mich in meinem Apartment abholen. Immer vorausgesetzt, meine Firma hat nichts gegen den kurzfristigen Urlaub einzuwenden.“
    „Das sollte sie besser nicht“, hatte er nur knapp geantwortet.
    Jetzt schaute Alice auf die Uhr. Das Herz pochte ihr bis zum Hals. Er verspätete sich. Vielleicht hatte er ja seine Meinung geändert? Wäre das nicht die beste Lösung überhaupt? Zumindest für sie?
    Das Schellen der Türklingel setzte dem verworrenen Gedankengang ein Ende. Rasch bedachte sie ihre Wohnung mit einem letzten Kontrollblick.
    Denn so wie Kleider ein bestimmtes Image ausstrahlten, sagte auch die Wohnung viel über einen Menschen aus. Sie zeigte Kyros also nicht einfach nur ihr Apartment, sondern auch, wie ihr Leben verlaufen war und was sie erreicht hatte. Wie hart sie gearbeitet und wie wacker sie sich auf der kostspieligen Immobilienleiter in London geschlagen hatte.
    Ihre kleine Wohnung erfüllte sie mit

Weitere Kostenlose Bücher