Julia Extra Band 0297
„Und hast du nicht das Wichtigste vergessen? Du hast mich noch immer nicht geküsst!“
„Du mich auch nicht“, entgegnete sie. Trotz ihrer unverblümten Worte empfand sie plötzlich Unsicherheit. Alles fühlte sich so … seltsam an.
„Kommst du her, oder willst du es auf einen weiteren Machtkampf ankommen lassen?“, fragte er amüsiert.
Alice ließ sich in seine ausgebreiteten Arme sinken und wusste mit absoluter Gewissheit, dass die nächsten Tage nicht einfach werden würden. Sie begehrte ihn, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollte und welche Regeln es für diese Situation gab. Er war nicht verheiratet. Theoretisch gesehen war sie also keine Geliebte. Dennoch fühlte es sich so an.
Er presste seine Lippen auf ihre und beendete damit all ihre Überlegungen. Wie von selbst öffnete sich ihr Mund unter der suchenden Wärme des Kusses. Hitze breitete sich tief in ihrem Inneren aus. „Kyros“, stöhnte sie, als sie seine Hand am Reißverschluss ihrer Hose spürte.
„Mmm?“
Die so sorgfältig gebügelte Leinenhose sank achtlos zu Boden. Kyros beschäftigte sich unterdessen bereits mit den Rundungen ihres Pos, der noch von einem dünnen Seidenhöschen bedeckt war, das sie noch nie zuvor getragen hatte.
Alice unterbrach den Kuss. „Ich dachte, du hast es so eilig abzureisen?“
„Das war, bevor du mich zum Bleiben verführt hast.“
„Ich kann mich nicht daran erinnern, dich verführt zu haben.“
„Nicht? Allein deine Gegenwart ist die pure Verführung.“ Er ließ seine Fingerspitzen zu ihrer geheimsten Stelle wandern.
Alice schmiegte sich enger an ihn. „Kyros!“
In seinen Ohren klang das Wort nach einer Aufforderung. Zu seiner Überraschung strömte immer glühender heißes Verlangen durch seine Adern. Er öffnete den Reißverschluss an seiner Hose und ließ sich mit Alice in den Armen zu Boden gleiten. Dass das Holz hart war, drang gar nicht mehr in sein Bewusstsein. Auch Alice nahm solche Nebensächlichkeiten nicht mehr wahr. Ihre Hände schienen überall zugleich zu sein, und sie erwiderte seine Küsse voll stürmischer Leidenschaft. Er zerrte an ihrem Slip und zerriss den zarten Stoff mit einem einzigen Ruck.
„Kyros!“, schalt sie ihn.
Nur kurz löste er sich von ihr, um ein Kondom überzustreifen. Dann schob er sich auf sie und hielt einen endlosen wundervollen Moment inne, bevor er mit einer einzigen Bewegung in sie eindrang. Stöhnend warf sie ihren Kopf nach hinten, sodass ihre blonden Haare sich wie ein luxuriöses Kissen um sie ausbreiteten.
„Kyros!“, schrie sie ein drittes Mal gegen seine Lippen, als er sich zu bewegen begann.
Noch nie war Alice sich so animalisch vorgekommen. Einen Moment stellte sie sich vor, sie befände sich außerhalb ihres Körpers und blicke von oben auf sich herab. Sah sich selbst, die Leinenhose um ihre Knöchel gewickelt, das Top bis über die Brüste hochgeschoben, das zerrissene Höschen neben ihr. Auf ihr der bekleidete Körper des griechischen Gottes, wie er wieder und wieder zu ihr kam. Unglaublich erfüllend und doch emotional vollkommen leer.
Bald jedoch tauchte sie in die Welt der ekstatischen Empfindungen ein, zu der die Vernunft keinen Zutritt besaß. So süß und wundervoll war der Ort, am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen. Nie wieder wollte sie das herrliche Gefühl aufgeben, Kyros in sich zu spüren.
Anschließend hob er den Kopf und betrachtete sie aufmerksam. Ihre Wangen waren gerötet, die Lider schienen schwer geworden zu sein. Doch als sie die Augen aufschlug und ihn ansah, lag Wachsamkeit in ihrem Blick.
„Hat dir das gefallen?“
Mit der Zunge befeuchtete sie ihre trockenen Lippen. „Das weißt du doch.“
Selbstverständlich hatte er das Zögern in ihrer Stimme gehört. „Aber?“
Wenn sie ihm sagte, dass er jedes Mal, wenn er ihr das Paradies zeigte, ein weiteres Stückchen von ihrem Herzen stahl … würde das nicht im besten Fall nach Verletzlichkeit, im schlimmsten nach fundamentaler Schwäche klingen? Als wäre sie ein unerfahrenes Mädchen und keine erwachsene Frau, die sich offenen Auges auf ihn eingelassen hatte.
„Du hast mein Outfit ruiniert, das ich während des Fluges tragen wollte“, sagte sie stattdessen.
Ein spöttisches Grinsen erschien auf Kyros’ Lippen. „Gut. Es hat mir sowieso nicht gefallen. Es wirkt viel zu maskulin für eine so weibliche Frau, wie du es bist, thespinis mou.“ Er schob eine blonde Strähne hinter ihr Ohr. „Ich möchte, dass du in
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