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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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tun.“ Das klang fast so, als müsste sie sich verteidigen.
    Abby blieb vor dem Bett stehen. „Aber wenn du so sicher bist, dass sie sich nach dir sehnt, dann kannst du sie gern wieder nehmen. Vielleicht nimmt sie das Fläschchen von dir.“
    Sie beobachtete, wie die Kleine sich in seine Armbeuge schmiegte und sich bereitwillig füttern ließ. Triumphierend sah Mychale auf. Da guckst du, was?, schien er zu fragen.
    Sie lachte leise und erfreute sich an dem Bild. Mychale wirkte ganz hingerissen.
    „Wieso fühlt sich das so gut an?“, fragte er plötzlich.
    „Es ist das Wunder neuen Lebens“, erklärte sie lächelnd. „Magisch und kostbar.“
    „Ja. Es hat wohl etwas mit Urinstinkt zu tun. Man sollte annehmen, der wäre bei mir verloren gegangen, schließlich entstamme ich einem jahrhundertealten Herrschergeschlecht. Aber er hat offenbar überlebt.“
    Verständnislos sah sie ihn an. „Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“
    „Der Adel ist meistens nur mit sich beschäftigt.“
    „Wirklich?“ Sie verbiss sich das Lächeln.
    „Ja, das sind alles Egoisten.“ Zärtlich zwinkerte er dem Baby zu.
    „Du gehst aber hart mit euch ins Gericht, Mychale.“
    „Es ist aber so“, beharrte er.
    „Ach, ich weiß nicht …“ Sie verstummte, als ihr bewusst wurde, was hier vorging. Lachend drohte sie ihm mit dem Finger. „Jetzt hättest du mich fast so weit gehabt, den Adel zu verteidigen.“
    Er lächelte sexy. „Wäre das so schlimm? Schließlich bist du uns seit deiner Kindheit verbunden. Du kennst uns in- und auswendig.“
    „So würde ich das nicht sagen.“ Nachdenklich setzte sie sich auf die Bettkante. „Warum hast du vorhin so über deine Brüder gesprochen?“
    Mychale hielt den Blick gesenkt. „Was habe ich denn gesagt?“
    „Es klang so, als würdest du bei euch gar nichts zählen.“
    „Das hast du falsch verstanden.“ Brianna hatte das Fläschchen ausgetrunken und wurde schläfrig. Behutsam zog Mychale den Schnuller aus ihrem Mund und reichte Abby die leere Flasche. „Bei realistischer Betrachtung muss ich allerdings zugeben, dass meine Brüder – im Gegensatz zu mir – Kriegshelden sind.“
    „Du warst doch im Ausland“, gab sie zu bedenken und nahm ihm das Baby ab. „Irgendwo habe ich gelesen, dass du in Amerika und England studiert hast.“
    „Stimmt.“
    „Das kann man dir wohl kaum vorwerfen.“
    „Darum geht es nicht. Ich war einfach nicht da, als das Land mich gebraucht hätte. Also bin ich den Helden nicht ebenbürtig. Nimm doch nur deinen Freund Gregor: Er hat mehr getan als ich und dabei sein Auge verloren.“
    Abby legte Brianna in das provisorische Bettchen, deckte sie zu, richtete sich wieder auf und sah Mychale an. Solange sie nicht genau wusste, was er während des Krieges getan hatte, konnte sie ihm seine Selbstzweifel auch nicht ausreden. Instinktiv ahnte sie jedoch, dass er sich unrecht tat.
    „Hast du deshalb zugestimmt, Stephanie zu heiraten?“, fragte sie. „Willst du so deinen Teil beitragen?“
    Er sah sie lange und durchdringend an. „Du bist ziemlich klug, Abby. Es stimmt. Dane hat mich darum gebeten. Ich sah mich irgendwie gezwungen, zuzusagen. Das Land braucht Geld, um wieder auf die Beine zu kommen, und Stephanies Vater ist bereit, uns das Geld zu geben.“
    Abby brach es fast das Herz. Sie hatte Fotos von dieser Frau gesehen. Sie wurde auf Schritt und Tritt von Paparazzi verfolgt. Sie war sehr schön, hatte aber völlig ausdruckslose Augen. Bei der Vorstellung, das Mychale mit ihr zusammenlebte, wurde ihr elend. „Die Familie ist reich“, sagte sie tonlos.
    „Ja, immens reich und sehr einflussreich. Die Verbindung könnte sehr hilfreich für uns sein.“
    „Liebst du Stephanie?“
    Er schwieg. Doch sein Blick sagte mehr als tausend Worte.
    „Mychale …“ Sie setzte sich wieder zu ihm und sah ihn bittend an. „Tu es nicht! Bitte heirate sie nicht.“
    Er sah ihr tief in die Augen, so als wollte er auf den Grund ihrer Seele blicken. „Ich habe es aber versprochen, Abby.“
    „Dann brich das Versprechen. Lieber ein gebrochenes Versprechen als zwei gebrochene Herzen.“
    Er lächelte traurig. „Aber wie soll ich das mit der Ehre der Montenevadas in Einklang bringen?“
    Vor Schreck stockte ihr der Atem. „Das Leben ist so entsetzlich schwierig“, sagte sie schließlich.
    Ein zärtliches Lächeln umspielte seine Lippen. Er beugte sich vor und küsste sie auf den Mund. Es war nur ein süßer, zärtlicher Kuss. Aber spätestens jetzt war Abby

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