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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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„Shh. Sie hatten es auf dich abgesehen, weil einer von ihnen Hernáns Cousin ist. Er glaubte, daraus einen Vorteil ziehen und schnelles Geld verdienen zu können. Sie waren nichts weiter als dumme Verbrecher. Du hingegen warst unglaublich mutig, mi querida .“
    Die Wärme in seinen Augen verwirrte sie. „Nein, ich hatte solche Angst.“
    „Aber du hast Zac beschützt. Du warst stark. Ich wusste nicht, dass du so stark sein kannst.“
    Ganz zärtlich streifte er mit seinen Lippen die ihren, küsste sie so sanft, dass Rosanne am liebsten für immer und immer in diesem Kuss versunken wäre. Natürlich war ihr klar, dass es sich um eine außergewöhnliche Situation handelte. Isandro war dankbar, das war alles. Sie wusste genug über Momente wie diesen, in denen es ums nackte Überleben ging. Bald würde die Euphorie verblassen. Dann würde die Feindseligkeit wieder die Oberhand gewinnen.
    Vorsichtig zog sie sich zurück; es fiel ihr schwerer als alles, was sie bisher hatte tun müssen. „Ich glaube, ich würde jetzt gerne duschen.“
    Nach einem Augenblick stand er auf, die Wärme war aus seinen Augen verschwunden. An ihre Stelle war Leere getreten. „Natürlich. Brauchst du Hilfe?“
    „Nein, danke“, erwiderte sie rasch – zu rasch. Der Gedanke, ihn in ihrer Nähe zu wissen, wenn sie sich so verletzlich fühlte, glich emotionalem Selbstmord.
    Rosanne duschte heiß und lange. Erst als sie sich wirklich sauber fühlte, schlüpfte sie in ihren Morgenmantel, rubbelte die Haare trocken und trat in ihr Zimmer.
    Unmittelbar darauf öffnete Isandro die Verbindungstür. „Das Dinner ist fertig. Du musst etwas essen.“
    Ohne zu widersprechen folgte sie ihm in die Küche, in der bereits der Tisch mit einem Teller dampfendem Stew und knusprigem Brot für sie gedeckt war.
    Isandro lehnte gegen die Spüle und sah ihr beim Essen zu.
    „Wie lange waren wir …? Ich meine, wann …“
    „Du weißt es nicht?“
    „Sie haben mir die Augen verbunden. Ich trage keine Uhr, und das Handy ist kaputtgegangen.“
    „Wir haben dich um sechs Uhr abends gefunden. Sie haben dich in einen abgelegenen Teil des Nationalparks gebracht. Wenn du nicht angerufen hättest, wären wir erst viel später dort eingetroffen … vielleicht erst morgen. Als der Wagen den Park erreichte, ist das Signal abgebrochen …“
    Rosanne erschauerte, als die Ereignisse in ihrem Gedächtnis wieder lebendig wurden. Abrupt stand sie auf, die Stuhlbeine quietschten über den Boden. „Ich muss Zac sehen. Ich muss wissen, ob er …“
    „Es geht ihm gut, Rosanne.“
    Doch sie hörte nicht mehr zu, sondern stürmte die Treppe hinauf und weiter ins Zimmer ihres Sohnes. Mit wild pochendem Herzen öffnete sie die Tür. Ana-Lucía richtete gerade die Decke über dem friedlich schlafenden Jungen. Tränen der Erleichterung brannten in Rosannes Augen.
    „Siehst du?“, fragte Isandro, der ihr gefolgt war. „Alles in Ordnung. Und du brauchst jetzt auch deinen Schlaf.“
    Isandro wusste, dass seine Stimme rau klang. Zu viele Emotionen musste er unter Kontrolle halten. Rosanne in ihrer blanken Furcht vor sich zu sehen, als er schon gedacht hatte … das Schlimmste befürchtet hatte. Er durfte nicht an das Gefühl denken, das er in diesem Moment empfunden hatte.
    Seine wild durcheinanderwirbelnden Gedanken kamen abrupt zum Stillstand, als Rosanne sich umdrehte und auf ihr Zimmer zuging. „Wirst du schlafen können?“
    Rosanne wusste, dass sie Ja sagen sollte. Ja, danke, alles okay, Gute Nacht. Aber die Lüge wollte ihr nicht über die Lippen gehen. Nur für heute Nacht. Bitte, gib mir nur die eine Nacht und morgen lasse ich dich wieder in Ruhe …
    Sie sah ihn an. „Würdest du …? Ich meine, ich weiß, dass du nicht … dass wir nicht …“
    Entsetzt über sich selbst wandte sie sich ab, doch Isandro hielt sie am Arm fest.
    „Möchtest du heute Nacht bei mir bleiben?“
    Vor Verlegenheit und Dankbarkeit färbten sich ihre Wangen rot. Sie wagte nicht, ihn anzusehen. „Ja, bitte. Ich möchte nicht alleine sein.“
    Ohne ein weiteres Wort nahm Isandro ihre Hand und führte Rosanne in sein Zimmer. Trotz ihrer Proteste löste er ihren Morgenmantel und streifte ihn ihr über die Schultern. Dann zog auch er sich aus.
    Er schlug die Decke auf einer Seite des Bettes zurück und wartete, bis Rosanne sich hingelegt hatte. Dann deckte er sie zu, ging um das Bett herum und schlüpfte ebenfalls hinein.
    Rosanne rechnete damit, dass er es dabei belassen würde, doch da rückte

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