Julia Extra Band 0300
Jacht schaukelte sanft. Ein unvergessliches Erlebnis.
Schweigend streichelte Carrie ihm das seidig glänzende schwarze Haar, und Alexeis sah sie mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an. Sie konnte seinen Blick nicht deuten, aber sie fühlte sich wie … etwas Besonderes.
Immer nahm Alexeis sich hinterher Zeit, sie eine Weile zu halten. Er ließ Carrie langsam herunterkommen von den Gipfeln, auf die er sie führte. Als würde er es genießen, zu wissen, dass sie seinetwegen dort gewesen war. Geduldig wartete er, bis sich ihr heftig klopfendes Herz beruhigte. Und manchmal staunte sie darüber, wie sehr er auf ihre Bedürfnisse einging.
Carrie hatte jegliches Zeitgefühl verloren und war zufrieden damit, einfach dazuliegen, die intime Nähe seines Körpers zu spüren und Alexeis anzuschauen.
Den Ellbogen aufs Kissen und den Kopf in die Hand gestützt, noch immer dieses seltsame Leuchten in den Augen, hob er die freie Hand und zog zart Carries Lippen nach. Dann lächelte er versonnen.
Es war richtig gewesen, Carrie mit in den Urlaub zu nehmen, sie ganz für sich zu haben und dabei den Luxus zu genießen, nicht arbeiten zu müssen. Merkwürdig, dass ich sie noch immer so sehr begehre und bei ihr sein will, dachte Alexeis.
Sein Lächeln wurde breiter, als er den Blick über sie gleiten ließ. Ihr Gesichtsausdruck war sanft und verträumt, ihr Körper warm und weich unter seinem. Das Sonnenlicht malte Muster an die Wände der Kabine, und die Jacht schaukelte sanft auf dem Wasser.
In diesem Moment war Alexeis wunschlos glücklich. Er würde es nicht hinterfragen, nicht analysieren. Er würde es einfach annehmen und genießen.
Zufriedenheit durchströmte ihn.
Und hielt an, bis er sein Telefon klingeln hörte. Er hatte Anweisungen gegeben, ihn nur im äußersten Notfall anzurufen. Dass er seinen Urlaub unterbrechen müsste, wäre wirklich das Allerletzte! Zwar schaltete sich die Mailbox ein, aber kurz darauf fing es wieder an zu klingeln.
Verärgert löste er sich von Carrie, die inzwischen eingeschlafen war. Als er nach seinem Handy griff, klickte erneut die Mailbox, und er drückte auf Wiedergabe.
Es war seine Mutter. Sofort bekam er schlechte Laune. Während er zuhörte, wurde seine Miene härter. Verdammt, das hatte ihm gerade noch gefehlt!
Seine Mutter hatte eine weitere reiche Erbin für ihn aufgetrieben: Anastasia Savarkos. Ihr Bruder Leo war vor Kurzem vom Großvater enterbt worden, und jetzt war Anastasia die alleinige Savarkos-Erbin – eine wirklich reiche Beute. Und seine Mutter wollte unbedingt, dass er sie umwarb.
Ihre Nachricht informierte ihn darüber, dass sie Anastasia zu einer ihrer Dinnerpartys in ihrem Sommerhaus auf der Ionischen Insel Lefkali eingeladen hatte. Und Alexeis sollte zu dem Essen am folgenden Abend ebenfalls kommen.
Nein, das tue ich nicht!, dachte Alexeis grimmig. Wenn seine Mutter schon Erwartungen in Anastasia Savarkos geweckt hatte, war das eben Pech. Er würde nicht nach Lefkali eilen, um die lächerlichen Ziele seiner Mutter zu unterstützen! Sie musste endlich akzeptieren, dass er ein anderes Programm hatte. Dass auf seinem Programm keine heiratsfähigen reichen Erbinnen standen, sondern Frauen einer völlig anderen Kategorie.
Sein Blick fiel auf Carrie. Im Schlaf sah sie besonders schön aus. Das zerzauste blonde Haar auf dem Kopfkissen ausgebreitet, der schlanke nackte Körper nur halb vom Laken bedeckt, die dichten Wimpern ruhten auf der zarten hellen Haut, ihr Mund von den Küssen gerötet.
Oh ja, wirklich der Inbegriff verführerischer Schönheit!
Im Gegensatz zu Anastasia Savarkos. Im Lauf der Jahre war Alexeis ihr bei vielen gesellschaftlichen Terminen in Athen begegnet. Sie war schwarzhaarig, hatte strenge Gesichtszüge und einen kühlen Blick und war ein ernster, sogar gelehrtenhafter Typ. Objektiv betrachtet war ihr vornehmes, elegantes Aussehen durchaus attraktiv, nur sprach es Alexeis persönlich nicht an.
Wieder sah er Carrie an. Glaubte seine Mutter wirklich, er würde auf das hier verzichten, um ein steifes Abendessen über sich ergehen zu lassen, bei dem sie ihn mit Anastasia verkuppeln wollte? Aber natürlich hatte seine Mutter keine Ahnung, wo er war und mit wem.
Angenommen, sie wüsste es?
Angenommen, er stellte ein für alle Mal klar, dass er kein Interesse an Anastasia oder irgendeiner anderen potenziellen Braut hatte, die sie für ihn auftat? Was, wenn er seiner Mutter vor Augen führte, dass er nur solche Beziehungen wollte, wie er sie
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