Julia Extra Band 0300
zum Beispiel?“, fragte sie spöttisch. „Vielleicht die Bereitschaft, eine unpassende Farbe wie Pink zu tragen, nur weil du es magst?“
„Das ist sicherlich eine davon.“ Lächelnd nickte er. „Dann gibt es da noch deine unverwechselbare Art, in Gesellschaft anderer Menschen zurückgezogen und diskret im Hintergrund zu bleiben und dir damit eine mystische Ausstrahlung zu verleihen.“
„Mystisch?“, wiederholte sie und schnitt eine Grimasse. „Ich bin lediglich schüchtern, und das weißt du auch.“
„Außer bei mir“, gab er zu bedenken. „Und das bringt mich zu einer weiteren außerordentlichen Begabung. Dein wildes, leidenschaftliches, provozierendes Ich, das du gerade jetzt wieder zur Schau stellst.“
„Ich bin doch nicht provozierend!“, widersprach sie.
„Wie würdest du es denn bezeichnen? Du sitzt dort wie ein unschuldiges Kätzchen zusammengerollt auf deinem Sitz und fauchst mich an, während dir dein Rock die Oberschenkel hinaufrutscht.“
„Du denkst auch ständig nur an das eine.“ Erfolglos zupfte sie an ihrem Rocksaum herum.
„Dafür bist allein du verantwortlich. Außerdem beeindruckt mich noch etwas zutiefst. Ich kenne niemanden, der mehr als einen Schluck von Marthas berühmtem Rumpunsch trinken und sich anschließend noch einigermaßen vernünftig unterhalten kann.“
Vor Überraschung weiteten sich Lizzys Augen, und sie rieb ihre Zunge gegen ihren Gaumen. „Deshalb hat das auch so bitter geschmeckt!“
„Es ist ein altes Hausrezept“, verriet er ihr mit einem Augenzwinkern. „Und jetzt fahre ich uns beide schleunigst nach Hause, bevor sich die volle Wirkung entfaltet.“
„Rum“, murmelte Lizzy vor sich hin und spürte allmählich, wie ihr innerlich ganz warm wurde. Sie hatte nur ein einziges Mal in ihrem Leben Rum getrunken, eben weil dieser Effekt, von dem Luc gesprochen hatte, so …
„Ich werde mich mit dir nicht einmal in die Nähe eines Betts begeben“, warnte sie Luc und setzte sich kerzengerade hin.
„Aber wir hatten doch so ein wunderschönes Erlebnis zusammen“, neckte er sie. „Du hast all deine Scheu und Bedenken abgelegt, und ich bin in den Genuss deiner herrlichen Zügellosigkeit gekommen.“
„Dieses Mal hast du fast die Hälfte von meinem Glas ausgetrunken“, erinnerte sie ihn.
„Schon, aber dafür hat Marthas Spezialität qualitativ einen vollkommen anderen Status als der Rum, den man für gewöhnlich bekommen kann“, versicherte er ihr.
Ihre Beine fühlten sich tatsächlich verdächtig schwer an, als Lizzy wenig später aus dem Wagen stieg. Lachend kam Luc auf sie zu und hob sie auf seine Arme, um sie ins Haus zu tragen, und Lizzy knabberte spielerisch an seinem Hals.
„Sie schmecken nach de Santis“, raunte sie mit verstellter Stimme.
„Das nehme ich ebenfalls als Kompliment.“
„Hm.“ Mit der Zungenspitze fuhr sie über seine Haut und spürte, wie Luc erzitterte.
Die Schlafzimmertür fiel lautstark hinter ihnen ins Schloss, und Luc legte Lizzy mit einem Schwung auf dem Bett ab. In Sekundenschnelle waren sie halbnackt und rollten sich übermütig auf der Tagesdecke hin und her.
„Du hast immer noch zu viele Sachen an“, beschwerte Lizzy sich.
„Meinst du, das weiß ich nicht?“, entgegnete er lachend und zerrte sich auch die letzten Kleidungsstücke vom Leib. Dann streifte er Lizzy die Unterwäsche vom Körper.
Ausgelassen gaben sie sich ihren sinnlichen Spielereien hin und entdeckten einmal mehr eine völlig neue, berauschende Erotik miteinander, die keiner von beiden je vergessen würde.
„Wenn ich dich jemals dabei erwische, wie du mit anderen Männern Rum trinkst, muss ich dich wohl oder übel einschließen“, scherzte er hinterher.
„Ich begehre dich schon wieder“, gestand Lizzy mit einem Seufzer.
In diesem Paradies ist die Leidenschaft zu Hause, überlegte sie später, als sie ausgestreckt mit geschlossenen Augen auf dem Bauch lag. Sie fühlte sich so lebendig wie nie zuvor.
Luc kam gerade aus dem Badezimmer, und Lizzy konnte den frischen Duft seines herben Duschgels riechen. Er legte sich dicht neben sie und streichelte ihren runden Po.
„Weißt du eigentlich, wie unfassbar sexy und was für ein grandioser Liebhaber du bist?“
„Und ich halte dich für die aufregendste, betörendste Frau, die mir jemals begegnet ist. Aber aus dir spricht ganz bestimmt der Rum. Später wird es dir leid tun, so ehrlich mit mir gewesen zu sein“, bemerkte er trocken.
„Richtig. Das ist nicht gut für dein
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