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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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auf dieser Fahrt legte Luc das Telefon nicht ein Mal aus der Hand.
    In Lucs Apartment kontrollierte er als Erstes seine Post. Lizzy hielt sich von ihm fern und sah sich zögernd in den Räumen um. Dabei merkte sie, wie Luc ihr von Zeit zu Zeit einen Blick zuwarf. Offensichtlich war auch ihm klar, dass sie nun mitten im Alltag angelangt waren.
    Als ob er diesen Umstand noch unterstreichen wollte, trug Luc wieder einen seiner eleganten, formellen Anzüge, in denen Lizzy ihn seit zwei Wochen nicht mehr gesehen hatte.
    „Ich führe dich gleich herum“, versprach er knapp.
    Mit einem flüchtigen Lächeln auf den Lippen wandte sie sich ihm zu. „Ich bin schon einmal hier gewesen.“ Dann beschäftigte sie sich wieder allein, um nicht ständig zu spüren, wie fremd und distanziert Luc sich ihr gegenüber verhielt.
    Auch beim ersten Mal, als sie dieses Apartment besucht hatte, war Lizzy von Lucs Haltung eingeschüchtert worden. Es war ihre erste Woche in Mailand gewesen, und er hatte eine Party gegeben. Geschmeidig wie eine Raubkatze bewegte er sich unter seinen Gästen und begegnete Lizzy nur kurz. Ciao, wie geht es dir? Amüsierst du dich?
    Konnte er sich überhaupt daran erinnern?
    „Hier werden wir den Großteil unserer Zeit verbringen. Richte dich ruhig ein und lasse Änderungen vornehmen, wenn dir etwas nicht gefallen sollte“, bot er an.
    Sie nickte stumm und betrat durch eine große Flügeltür die etwas tiefer gelegene Lounge, die ebenso wie der Rest des Apartments komplett minimalistisch eingerichtet war.
    Was könnte man hier ändern?, überlegte sie und blickte aus dem riesigen Panoramafenster.
    Man könnte alles in freundlichere Stoffe hüllen, allein schon um seinen konservativen Geschmack etwas durcheinanderzubringen. Und anstelle der eintönigen Gemälde würden sich ein paar ihrer eigenen Skizzen an den Wänden bestimmt gut machen. Wenn Lizzy eine besondere Stimmung überkam, übte sie sich manchmal in einfachen Kohlezeichnungen.
    Langsam drehte sie sich im Kreis und sah dann Luc an, der mit undurchdringlicher Miene in der Tür stehengeblieben war. „Kann ich mein eigenes Zimmer haben?“ Bevor die Worte ihre Lippen verließen, hatte sie selbst nicht gewusst, dass ihr diese Frage auf der Seele brannte.
    „Was genau meinst du mit eigenem Zimmer?“, wollte er wissen.
    Ich will nicht länger mit dir schlafen, antwortete sie in Gedanken, war aber von dieser Vorstellung selbst so geschockt, dass sie nur achselzuckend sagte: „Einen privaten Raum, in dem ich meinen Besitz unterbringen kann, wenn er geliefert wird.“ Es war ein Kompromiss, der ihr etwas Zeit geben würde, sich über ihre Gefühle klar zu werden.
    Er hob fragend eine Augenbraue, und Lizzy fühlte sich plötzlich völlig eingeschüchtert. Hier in seinen vier Wänden empfand sie ihre Ehe plötzlich als noch unwirklicher als ohnehin schon. Es waren wohl diese zwölf Jahre Altersunterschied, die es ihm erlaubten, so selbstbewusst vor ihr zu stehen, während sie sich am liebsten in Luft aufgelöst hätte. Wie sollte es jemals funktionieren?
    Lizzy schluckte und versuchte zu verkraften, dass die unsichtbare Kluft zwischen ihnen beiden immer größer zu werden schien. Seit der Helikopter in der Karibik mit ihnen abgehoben hatte, entfernte sich Luc mehr und mehr von ihr. Im Privatjet war er in diesem steifen Anzug aus dem Schlafzimmer gekommen und hatte vorgeschlagen, dass Lizzy sich ebenfalls umzog.
    Und hier stand sie nun, in einem hellgrauen Nadelstreifenkostüm, das so plötzlich wie alles andere in ihrem Gepäck aufgetaucht war. Sie fühlte sich deplatziert und ihrer eigenen Persönlichkeit beraubt. Luc hatte sie nach seinen Vorstellungen und Erwartungen verändert – einen anderen Menschen aus ihr gemacht.
    „Was hast du, cara?“, fragte er, und Lizzy musste mit den Tränen kämpfen.
    „Nichts“, brachte sie mühsam heraus. „Ich fühle mich hier nur so fremd. Und fehl am Platz.“
    „Du gewöhnst dich bestimmt schnell ein.“
    War das jetzt Trost oder ein Befehl?
    „Es ist nur die …“
    Das schrille Klingeln des Telefons schnitt ihr das Wort ab, und beide fuhren gleichermaßen erschrocken zusammen. Luc nahm das Gespräch entgegen und verschwand mit dem Hörer im Flur, während Lizzy um Fassung rang und ihm langsam folgte. Er stand in der Tür zu einem Raum, der wohl sein Arbeitszimmer sein musste.
    Lizzy schlenderte weiter und rief sich in Erinnerung, wo sich die Küche befand. Dort suchte sie sich die Utensilien, um einen Kaffee

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