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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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herrschte reger Betrieb, und sie hatte etwas Mühe, einen Flug nach London zu bekommen. Aber nur wenige Stunden später schritt sie durch das Terminal von Gatwick.
    Das erste Gesicht, das hinter den Milchglas-Schiebetüren zum Vorschein kam, war das ihres Vaters. Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen.
    „Woher wusstest du …?“
    „Luc hat mich angerufen“, sagte er und nickte jemandem zu, der hinter ihr stand.
    Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter und sah dann mit einem schiefen Lächeln ihren Vater an, dessen Miene vollkommen ernst blieb. Offenbar war ihr von dem Augenblick an, als sie das Apartment verlassen hatte, bis hierher einer von Lucs Bodyguards gefolgt und hatte sie beschützt.
    Jetzt gab es für sie kein Halten mehr. Mit einem leisen Aufschrei fiel sie ihrem Vater um den Hals und schluchzte laut auf.
    „Ist schon gut, Lizzy, jetzt bist du ja zu Hause“, beruhigte er sie und klopfte unbeholfen auf ihren Rücken. In ihrer Familie gab es für gewöhnlich nicht viele Tränen oder Umarmungen. „Lass uns zu meinem Auto gehen.“
    Sie waren schon länger unterwegs, als Lizzy sich endlich nach Matthew erkundigte.
    „Es geht ihm gut“, sagte ihr Vater. „Immerhin hat er durch diese verrückte Eskapade eine wichtige Lektion im Leben gelernt. Sich einfach etwas zu nehmen, was einem nicht gehört, mag im ersten Moment aufregend sein, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man dafür bitter bezahlen muss.“
    Spricht er jetzt über Matthews Unterschlagung oder meine Blitzehe?, fragte Lizzy sich betroffen. Die Antwort wollte sie lieber nicht hören.
    „Wo ist er?“, erkundigte sie sich stattdessen.
    „In einer dieser teuren, privaten Entzugskliniken. Luc zahlt für seinen Aufenthalt. Hat er es dir denn nicht erzählt?“ Ihr Vater schien verwundert.
    Wenn sie eines während ihrer kurzen Ehe mit Luc begriffen hatte, dann die Tatsache, dass er ihr nur mitteilte, was sie seiner Meinung nach erfahren durfte. „Warum eine Entzugsklinik?“
    „Dein Bruder hat sich in Schwierigkeiten gebracht, schon lange bevor die Sache mit Bianca passiert ist“, erwiderte ihr Vater grimmig. „Ich gebe mir selbst die Schuld dafür. Anstatt euch beide zu Menschen erziehen zu wollen, die meiner Vorstellung entsprechen, hätte ich euch mehr Freiheiten zugestehen müssen. Matthew schuldet einer Reihe von ziemlich zwielichtigen Leuten Geld“, fuhr er mit belegter Stimme fort. „Er wollte sich etwas Geld aus unserer Firma leihen, und damit wurden seine Probleme nur noch größer. Denn aus dieser idiotischen Idee entwickelte sich schnell ein regelrechter Racheplan, der sich gegen mich richtete. Den Rest kennst du. Er ist mit Bianca nach Australien durchgebrannt, um dort eine wichtige Erfahrung zu machen. Beziehungsweise ist er zu einem Schluss gekommen, nachdem er mit viel Abstand gründlich über alles nachgedacht hat. Nämlich: Die größte Liebe deines Lebens ist nicht gleichzeitig die vernünftigste. Ohne Zweifel hast du das bereits für dich selbst herausgefunden.“
    Wieder sparte sich Lizzy einen Kommentar darüber. Sie wollte nicht an die Unvernunft denken, die ihren Geist beherrschte, sobald sich Luc in ihrer Nähe befand. Ihr einziger Wunsch war es, in ihr altes Zuhause und ihr altes Leben zurückzukehren und sich dort bis in alle Ewigkeit zu verstecken.
    Aber so würde es vermutlich nicht funktionieren. Das Telefon klingelte bereits, als sie die Haustür aufschlossen, und Lizzys Vater nahm den Anruf entgegen.
    „Es ist Luc“, rief er ihr zu, doch sie weigerte sich, mit ihrem Mann zu sprechen.
    Am nächsten Morgen meldete er sich erneut, und wieder mochte sie nicht mit ihm reden.
    „Wir schulden ihm eine Menge“, beschwor ihr Vater sie, während er den Hörer in der Hand hielt, aber sie blieb standhaft.
    „Ich nicht. Ich habe längst dafür gezahlt.“
    Der Umstand, dass Luc ihre Antwort mitbekommen haben könnte, kümmerte sie nicht im Geringsten. Sie hatte ihn mit Küssen, mit Hingabe und mit ihrem Herzblut bezahlt. Und damit, dass sie all seinen Lügen bedingungslos Glauben schenken wollte …
    Aber womit hat er dich eigentlich belogen?, wollte eine innere Stimme wissen, der Lizzy augenblicklich den Mund verbot.
    Stattdessen verfiel sie in Selbstmitleid und weigerte sich, den drängenden Fragen und Zweifeln in ihrem Verstand Gehör zu schenken.
    Mit einer Kaffeetasse in der Hand schlich sie zu ihrem einsamen Bett zurück.
    Den Rest der Woche verschonte Luc sie mit seinen Anrufen, und natürlich

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