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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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wollte, aber sie hatte absolut keine Zweifel, dass er dahintersteckte. Möglicherweise glaubte er, sie würde dadurch gefügiger und nähme das Angebot, das er ihr für seine Rückkehr angekündigt hatte, auf jeden Fall an.
    Natürlich fühlte sie sich isoliert, fehl am Platz und einsam, aber sie war auch unglaublich wütend, dass er sie auf diese Art zu manipulieren versuchte. Doch er sollte sehen, dass er damit genau das Gegenteil erreichte.
    Nach den riesigen Freiflächen und der Ruhe im Palast war Beatrice über die Lebendigkeit und die Lärmkulisse der Hauptstadt geradezu sprachlos.
    In der Limousine, die Sayed herbeigezaubert hatte, fühlte sie sich wie eine Neuzeit-Cinderella – doch ganz offensichtlich ohne Prinz. Als sie nun die breiten, mit großen Bäumen bestandenen Boulevards des modernen Teils der Stadt entlangfuhren, informierte Sayed sie ohne Unterlass über Sehenswürdigkeiten und andere interessante Dinge.
    Beatrice hörte höflich zu, doch was er ihr sagte, kannte sie bereits aus Reiseführern und ihrer Internetrecherche vor der Abreise. Sie wusste, dass Zarhat politisch stabil und kulturell vielschichtig war, dass es eine Wirtschaft besaß, um die es von seinen Nachbarländern beneidet wurde, und dass das Volk der königlichen Familie treu ergeben war und einen hohen Lebensstandard genoss. Sie wusste auch von den riesigen Flächen, die die Menschen hier der Wüste während der vergangenen dreißig Jahre abgerungen hatten, sodass inzwischen eine blühende Landwirtschaft existierte. Kurz gesagt, von vielen wurde Zarhat als beispielhaft betrachtet.
    „Ich würde gerne die Altstadt sehen.“
    „Die Straßen und Gassen sind schmal, und man kommt nur schlecht mit dem Wagen voran …“
    „Ich möchte sowieso viel lieber zu Fuß gehen.“ Beatrice musste noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten, aber dann, als Sayed sah, dass ihr Entschluss feststand, fügte er sich ihrem Wunsch.
    „Sayed?“
    Der Mann verneigte sich respektvoll vor dem Kronprinzen.
    „Was ist das?“Tariq wies auf die große Schachtel mit kunstvoll verzierten arabischen Süßigkeiten auf seinem Schreibtisch und schnitt ein Gesicht. „Ich mag das Zeug nicht.“
    „Es tut mir leid, Euer Gnaden, eigentlich sollte das Geschenk gar nicht hier sein. Es ist für Miss Devlin von der Familie Rajoub.“
    Allein die Erwähnung ihres Namens führte dazu, dass sich Tariq vorstellte, wie sie beim Kuss die Lippen öffnete. Sie würde bestimmt ganz herrlich schmecken … Die Stille wurde vom Geräusch des zersplitternden Bleistifts zwischen seinen Fingern durchbrochen.
    Tariq war sich durchaus bewusst, dass eigentlich sein Bruder unter der körperlichen Trennung und dem damit einhergehenden Gefühl des Frustriertseins leiden sollte und nicht er. Umso vorwurfsvoller sah er nun Sayed an. „Wieso bekommt Miss Devlin Süßigkeiten?“
    „Diese Schachtel ist erst gestern für sie abgegeben worden. Sie liebt Süßigkeiten, verschenkt aber die meisten an Azil und ihre zahlreichen Schwestern.“
    Tariq zog überrascht die Brauen zusammen. Sayed lächelte. Das hatte Tariq bei dem Mann noch nie gesehen.
    „Wieso schicken die …? Die Rajoubs?“
    „Ja, Euer Gnaden, die Rajoubs. Sie sind eine sehr ehrenwerte Familie und besitzen einen kleinen Laden in der …“
    „Warum schickt diese ehrenwerte Familie Miss Devlin Süßigkeiten?“, fiel Tariq seinem Diener ungeduldig ins Wort.
    „Sie fühlen sich zu Dank verpflichtet, nachdem sie den kleinen Jungen gerettet hat.“
    Tariq setzte sich und rieb sich mit der Hand die Stirn. Noch hatte er keine Kopfschmerzen, aber das war wohl nur noch eine Frage der Zeit. „Ich glaube, du erzählst mir die Geschichte am besten von Anfang an.“
    Es gelang Tariq, zu schweigen, bis Sayed geendet hatte. „Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass du Miss Devlin erlaubt hast, den Palast zu verlassen?“
    „Es lag nicht in meiner Verfügungsgewalt, sie aufzuhalten, und ich wollte einen diplomatischen Zwischenfall vermeiden …“
    „Diplomatisch?“, fragte Tariq kopfschüttelnd nach. „Nein, ich will es gar nicht wissen, ich bin noch dabei, die Dinge zu verarbeiten, die ich bisher erfahren habe. Du hast ihr erlaubt, in der Altstadt spazieren zu gehen …“ Tariq konnte sich lebhaft vorstellen, für welches Aufsehen ihr rotes Haar und ihr Lächeln gesorgt haben mussten.
    „Ich habe sie begleitet.“
    Mit einer ärgerlichen Handbewegung tat Tariq die Entschuldigung ab. „Damit sie hier bei uns frei

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