Julia Extra Band 0300
durchströmte ihn ein Gefühl der Zufriedenheit. Nein, von ihm hielt Carrie keinen Abstand. Ganz im Gegenteil.
Bei ihm verbarg sie ihre Reaktionen nicht. Auch jetzt nicht. Ihre Augen strahlten vor Glück, weil er nicht die Absicht hatte, ihre Beziehung jetzt schon zu beenden.
Alexeis lehnte sich zurück, sein Blick ruhte auf Carries ausdrucksvollem Gesicht. „Und? Ich nehme an, du sagst Ja zu Chicago?“
Natürlich brauchte sie darauf nicht zu antworten. Alexeis sah, dass sie sich mit neuem Appetit ihr Frühstück schmecken ließ.
5. KAPITEL
Mit Alexeis in New York zu sein war wundervoll gewesen. In Chicago war es genauso schön. Und in San Francisco. Dann in Atlanta und nach dem Flug zurück über den Atlantik in Mailand. Mit Alexeis war es überall großartig.
Solange er sie wollte.
Und anscheinend wollte er sie noch immer! Carrie hatte aufgehört, sich darüber zu wundern. Sie machte sich keine Gedanken mehr deswegen. Es war, als würde die Zeit stillstehen, und die Vergangenheit und die Zukunft hätten sich fortgestohlen. Das Leben war ein endloses herrliches Jetzt voller Wonnen. Ein Jetzt, das sich einzig und allein um Alexeis drehte.
Unwiderstehlicher Alexeis. Carrie konnte sich ihm hilflos nur immer wieder hingeben, jede Nacht. Seine Aufmerksamkeit, seine Rücksicht, wie er lachte und belustigt ihren Blick erwiderte, wie wohl sie sich mit ihm fühlte, wenn sie mit ihm plauderte … Sie war nicht sicher, worüber sie sich eigentlich unterhielten. Aber es fiel ihr unglaublich leicht, und allein mit ihm fühlte sie sich nie verlegen oder gehemmt.
Doch wenn sie zusammen ausgingen, war sie mitunter noch immer eingeschüchtert. Seine weltgewandten Freunde und Bekannten mussten sie für dumm und langweilig halten, aber Alexeis schien es überhaupt nicht zu stören.
Obwohl sie nur noch selten darüber ins Grübeln kam, staunte sie doch gelegentlich, dass ein kultivierter Mann wie Alexeis Nicolaides tatsächlich seine Zeit mit ihr verbringen wollte. Er war eine so starke, lebenssprühende Persönlichkeit. Wünschte er sich nicht insgeheim eine Partnerin, die ihm ebenbürtig war? Eine Frau mit sicherem Auftreten, die sich selbstbewusst in seinen Kreisen bewegen konnte?
Doch auch nach mehreren Wochen deutete nichts darauf hin, dass sie ihn langweilte und er ihrer überdrüssig wurde. Und wieso sollte sie das dann infrage stellen? Wie könnte sie wollen, dass dieser Traum zu Ende ging?
Als sie in dem Fünfsternehotel in Mailand mit dem Lift in Alexeis’ Suite fuhren, wünschte sich Carrie dennoch, sein Lebensstil wäre nicht ganz so unbeständig und hektisch.
Zuerst war es aufregend gewesen, Städte im Ausland zu besuchen und in Luxushotels zu wohnen, und sie hatte alles staunend in sich aufgenommen. Jetzt, nach all den langen, ermüdenden Flügen und nachdem sie viele Wochen aus dem Koffer gelebt hatte, sehnte sich Carrie einfach danach, einmal eine Weile irgendwo zu bleiben.
Sofort fühlte sie sich undankbar, fragte aber trotzdem unwillkürlich: „Reist du immer so viel?“
Alexeis warf ihr einen flüchtigen Blick zu. „Wir haben Unternehmen auf drei Kontinenten, und ich habe gern ein wachsames Auge auf alle. Hast du es allmählich satt, durch die Welt zu jetten?“
Ein mitfühlender Unterton schwang in seiner Stimme mit, und Carrie lächelte entschuldigend. „Höre ich mich an wie eine quengelnde Göre?“, fragte sie trübselig. „Du hast mich an Orte mitgenommen, die ich sonst niemals zu sehen bekommen hätte!“
Seine Miene wurde weicher. „Wie wäre es, wenn wir Urlaub machen, sobald ich hier in Mailand alles erledigt habe? Es wird jetzt wärmer, und ich könnte eine Arbeitspause gebrauchen. Wie klingt das?“
„Himmlisch“, seufzte Carrie. Ihr wollte das Herz bersten vor Freude. „Oh, Alexeis, du bist so gut zu mir!“
Er hob ihre Hand an seinen Mund. „Und du, meine süße Carrie, bist so gut für mich.“ Sanft streiften seine Lippen über ihre Finger. „Meine erste Sitzung habe ich erst in einer Stunde.“
Carrie sah das Funkeln in seinen Augen und bekam weiche Knie. Die Röte, die ihr ins Gesicht stieg, genügte Alexeis als Antwort.
An diesem Abend aßen sie allein in ihrer Suite, was Carries Glück noch vergrößerte. Das geschah nicht allzu oft, deshalb wusste sie das Ereignis sehr zu schätzen.
„Morgen musst du unbedingt einkaufen gehen“, sagte Alexeis. „Mailand ist eine der Modemetropolen der Welt.“
„Ach nein“, protestierte Carrie sofort. „Ich habe schon so
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