Julia Extra Band 0301
ihre Nägel spürte, stöhnte er auf, getrieben von Lust und süßem Schmerz, ehe er sich selbst der Erfüllung hingab.
Danach lagen sie eng umschlungen da – die Körper feucht vom Liebesschweiß –, während sich ihre Atmung und ihr Herzschlag allmählich wieder normalisierten. Als Gianluca spürte, wie ihn herrlich entspannte Müdigkeit beschlich, sah er auf die Uhr und fluchte leise.
Schläfrig hob Eileen den Kopf. „Stimmt irgendetwas nicht?“
Gähnend zuckte er die Schultern und murmelte: „Ich benehme mich nicht gerade wie ein vorbildlicher Gastgeber. Wir bleiben noch ein bisschen hier, aber dann sollten wir wirklich zur Party zurückkehren, cara. “ Doch die Versuchung, die von den weichen Kissen und dem warmen, nackten Körper neben ihm ausging, war zu groß. Gianluca schlief ein – einen Schenkel auf ihrer Hüfte, eine Hand auf ihrem Bauch.
Eileen musste auch geschlafen haben, denn im nächsten Augenblick wusste sie nicht, wo sie sich befand. Doch ihr war sehr behaglich zumute, und sie fühlte sich rundum zufrieden, trotz der Schwere ihrer Glieder, der besonders sensiblen Haut, als ob … als hätte sie … Sie riss die Augen auf und geriet in Panik, als sie begriff, was passiert war.
Und mit wem!
Sie schluckte. Das konnte doch nicht sein. Bestimmt hatte sie nur geträumt.
Doch dann hörte sie einen leisen Seufzer und spürte eine Bewegung neben sich und wusste, dass es kein Traum gewesen war. Sie wagte kaum zu atmen und wandte der Gestalt neben sich langsam den Kopf zu, als müsste sie sich erst noch einmal davon überzeugen, dass sie gerade mit ihrem wichtigsten Kunden Sex gehabt hatte.
Im Schlaf wirkte Gianlucas Gesicht viel zugänglicher. Das zerwühlte Haar und der dunkle Schwung seiner Wimpern schien so gar nicht zu dem seriösen Manager zu passen, der sonst mit entschlossenem Zug um den Mund von Termin zu Termin hastete. Einen verrückten Moment lang hätte sie beinah der Versuchung nachgegeben, den Kopf zu neigen und mit den Lippen seine olivfarbene Schulter zu liebkosen, um sich dann noch einmal zu ihm zu legen. Doch dann erfasste sie eine Welle der Vernunft. Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken.
Im Haus und draußen war es absolut ruhig. Es musste wohl mitten in der Nacht sein. Eileens Gewissen quälte nicht nur, was sie getan hatte, sondern auch, was sie unterlassen hatte: sich um Jason zu kümmern!
Sie erstarrte. Sie war mit ihrem jungen Assistenten zu einer Party irgendwo im Nirgendwo gefahren und dann einfach verschwunden, um mit ihrem Gastgeber zu schlafen.
Unwillkürlich stieß sie einen kleinen Seufzer aus, und die Gestalt neben ihr bewegte sich. Eileen presste sich eine Hand auf den Mund. Sie musste nachdenken und einen Aktionsplan entwerfen – oder wenigstens einen Schadenbegrenzungsplan.
Das Ganze hätte nie passieren dürfen – und ob sie die Schuld nun dem Wein, dem Mondschein oder ihrer seit langem genährten Sehnsucht gab, es war nicht von Belang. Was sie getan hatte, war unverzeihlich. Und jetzt musste sie hier schleunigst weg. Doch welche Möglichkeiten hatte sie?
Wenn sie bis zum Morgen wartete, gäbe es nicht nur die peinliche Gegenüberstellung mit Gianluca, sondern auch mit seinen womöglich zahlreichen Hausangestellten. Wie würde denn das aussehen? Sie biss sich auf die Lippe, während sie daran dachte, wie er sie am Abend zuvor seinem ehemaligen Kindermädchen vorgestellt hatte und seinem netten Anwalt. Es würde genau nach dem aussehen, was es gewesen war – ein One-Night-Stand! Und dann erinnerte sie sich daran, wie Gianluca nach dem Sex auf die Uhr gesehen und gesagt hatte, dass sie nun aber wirklich zu Party zurückkehren müssten.
Nun, das klang doch nicht nach einem Mann, der bis zur letzten Minute neben ihr liegen, ihr übers Gesicht streichen und sagen wollte, wie wundervoll es mit ihr gewesen sei, oder? Nein, das klang so, als hätte sie es darauf angelegt, von ihm verführt zu werden, und als habe er lediglich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen …
Aber was sollte sie jetzt tun? Und wo, zum Teufel, war Jason? Hatte er sich vom Chauffeur nach Rom zurückbringen lassen, oder schlief er jetzt auch irgendwo hier in diesem großen Palazzo?
Mit dem Geschick eines Entfesslungskünstlers entwandt sich Eileen Gianlucas muskulöser Umarmung. Aber er schlief so tief, dass er auch nicht mitbekam, wie sie ihre Kleidung, die Handtasche und den Slip zusammensuchte und das Zimmer verließ. Am Ende des Flurs entdeckte sie ein Badezimmer und
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