Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
Vom Netzwerk:
die Lippen, um Lucien zu bedeuten, er möge still sein. Als brauche er eine Ermahnung, den Mittagsschlaf seiner Nichte nicht zu stören! Vielleicht war es diese Mischung aus Sinnlichkeit und Güte, die ihn an ihr faszinierte.
    „Ist Poppy nicht süß?“
    Er schaute auf das schlafende Baby hinunter. Ja, sie hatte recht, seine Nichte war entzückend. Baby Poppy schlief den Schlaf der Unschuldigen, und er fühlte den überwältigenden Drang in sich, das Baby vor aller Unbill der Welt zu beschützen. Doch nach dem, was soeben zwischen Tara und ihm geschehen war, war er nicht bereit, über das Kind seines Bruders mit ihr zu reden, und so brummte er nur zustimmend, ohne mehr zu sagen.
    Sie hatte richtig vermutet. Guys Tod hatte eine tiefe Wunde bei Lucien hinterlassen. Auch wenn er sich alle Mühe gab, es zu verbergen, so konnte Tara diesen Schmerz doch spüren. Ebenso, wie sie seine Liebe für Poppy.
    „Ich möchte jetzt gern das Kindermädchen kennenlernen“, sagte er.
    Widerstandslos akzeptierte sie seinen Wunsch. Ihr ganzes Leben hatte sie im Hintergrund gestanden und abgewartet, was passierte, um dann zu reagieren. So wie jetzt auch. Doch irgendwann musste sie die Kontrolle über ihr Leben in die Hand nehmen oder sich aber für immer in den Schatten zurückziehen. Wieder war sie die Motte, die vom Licht angezogen wurde, nur dieses Mal war es nicht Freya, sondern Lucien. Es reichte nicht, sich zu innerer Stärke zu ermahnen, wenn sie keine Vorstellungen hatte, was sie machen sollte.
    Und die hatte sie nicht, wie ihr erschreckend klar wurde, als sie einer völlig hingerissenen Liz den Grafen von Ferranbeaux vorstellte. Das ungute Gefühl wuchs, als Lucien sich über Poppys Bettchen beugte und die Decke richtete. Seine Miene sagte alles: Er hatte die Kontrolle über Poppys Leben an sich gerissen, während sie dabei war, an den Rand gedrängt zu werden.
    Doch Poppy war es wert, dass sie um die Kleine kämpfte. Jetzt, da sie die Schwachstelle in Luciens perfekter Fassade erkannt hatte, wie konnte sie da ihre geliebte Nichte einem so harten und gefühllosen Mann überlassen? Es reichte nicht, darauf zu hoffen, dass schon alles in Ordnung kommen würde. Sie musste dafür sorgen, dass es in Ordnung kam.
    Wenn sie den Kontakt zu Poppy aufrechterhalten wollte, würde sie kämpfen müssen. Und wenn sie mit Lucien in Kontakt bleiben wollte, würde sie sich zusammennehmen und sehr viel klüger als bisher vorgehen müssen.
    Er hielt jetzt die Tür für sie auf, bedeutete ihr stumm, vorauszugehen und das Zimmer zu verlassen. Eine weitere Geste, mit der er seine Autorität manifestierte. Hier im Kinderzimmer würde sie nicht mit ihm streiten, sie wollte Poppy nicht stören. Aber sie hatte so oder so nicht die Kraft, gegen ihn anzukommen.
    Liz blieb zurück, um auf die Kleine aufzupassen, und während Lucien die Tür leise hinter ihnen zuzog, wurde Tara klar, dass Ruhe und Hartnäckigkeit die einzigen Waffen waren, die ihr blieben. Ob das ausreichen würde? Wie auch immer. Manchmal musste man eben für das kämpfen, an das man glaubte.
    „Vielleicht solltest du dir noch die Frisur richten, bevor wir nach unten gehen.“
    Verlegen fasste sie sich ans Haar. „Meine Frisur? Warum?“
    „Für die Pressekonferenz.“
    Vor Panik war Taras Kehle wie zugeschnürt. Schon unter vielen Menschen wurde sie unsicher. Und dann sollte sie jetzt im Rampenlicht stehen?
    „Es hat genug Skandale gegeben.“ Lucien blieb so gelassen, als würde er jeden Tag vor die Presse treten. „Da ich die Tochter meines Bruders adoptieren will, muss ab jetzt jeder Schritt über jeden Zweifel erhaben sein. Es darf keinerlei Anlass für irgendwelche Skandale geben.“
    Lucien redete weiter, Tara konnte sehen, wie er die Lippen bewegte, doch sie hörte nichts mehr von dem, was er sagte. Eine Pressekonferenz, um die Adoption seiner Nichte bekannt zu geben? Seit wann? Was würde er noch bekannt geben? Ihre sofortige Rückkehr nach England? Er hatte nicht einmal die Höflichkeit besessen, sie vorzuwarnen.
    Nun, sie waren ja anderweitig beschäftigt gewesen, wie sie sich schamvoll erinnerte.
    „Du wusstest doch Bescheid über die Adoption!“ Scheinbar konnte er ihre Gedanken lesen.
    „Schon, aber … Von einer Pressekonferenz hättest du mir etwas sagen sollen.“
    „Ich sah keine Veranlassung dazu.“
    Nein, natürlich nicht. Lucien war an solche Dinge gewöhnt. Sie nicht.
    „Das Kind braucht einen Vater.“
    „Was sagtest du?“ Ihre Gedanken kehrten von

Weitere Kostenlose Bücher