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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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ihrer eigenen misslichen Lage zurück zu Poppy. „Das Kind“ hat einen Namen, wollte sie ihn anschreien.
    „Es ist nur zu seinem Besten“, fuhr er fort.
    Darüber würde sich debattieren lassen, doch wie immer wollten die Worte nicht über ihre Lippen kommen. Lucien war schon halb zur Suitentür hinaus. „Lucien, warte …“
    Doch als der Trubel an ihr Ohr drang, schwand ihre Courage mit einem Schlag. Seit Freyas Tod war sie von der Presse gejagt worden, noch immer litt sie unter der Angst.
    „Komm“, drängte Lucien sie ungeduldig. Er ließ ihr keine Chance, abzulehnen.
    Hastig steckte sie ihr Haar zu einem Knoten fest. So sah sie zumindest etwas seriöser aus.
    Höflich wie immer, wartete Lucien auf sie, doch seine feindselige Ungeduld war in seinem Blick zu erkennen. Sex war eine Sache, Zärtlichkeit eine ganz andere. Jene Nacht vor zwei Jahren war wohl alles an Zärtlichkeit, was sie von ihm erwarten konnte.
    Als sie unten ankamen, konnte Tara das Aufgebot an Reportern kaum fassen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen verschwammen all diese Gesichter für Tara zu einer einzigen ablehnenden Masse. Zweifelsohne erinnerten sie sich an all die Skandale um die Maxime-Familie in der Vergangenheit und gierten nach sensationellen Neuigkeiten. Guy und Freya hatten die Auflagen in die Höhe getrieben wie kaum ein anderes Paar der High Society. Freya hätte diesen Trubel genossen, während Tara …
    „Lucien, bitte warte …“
    „Worauf?“ Abrupt drehte er sich zu ihr um.
    „Entschuldige.“ Hastig zog sie die Hand zurück, die sie unüberlegt auf seinen Arm gelegt hatte. „Es ist nur …“
    „Jetzt nicht, Tara“,fiel er ihr ins Wort.„Lass mich das Reden übernehmen. Von dir wird nichts anderes erwartet als ein liebenswürdiges Lächeln und ein zustimmendes Kopfnicken von Zeit zu Zeit. Das schaffst du doch sicherlich, oder?“
    Sie erwiderte nichts. Damit hatte Lucien sie völlig aus dem Bild ausgeschlossen. Und warum auch nicht? Sie hatte nichts von Bedeutung zu sagen. Sie versuchte sich davon zu überzeugen, dass Poppy ohne sie besser zurechtkam. Welches kleine Mädchen wollte schon mit einer Tante gestraft sein, die auf der ganzen Welt als Ehebrecherin bekannt war und nicht als qualifizierte Erzieherin?
    „Was immer du über diese Situation denken magst“, fuhr er mit seinen Instruktionen fort, „ich erwarte von dir, dass du deine Gefühle unter Kontrolle hältst und Fassung bewahrst – um Poppys willen und für die Menschen, die für mich arbeiten. Es hat genug Skandale gegeben.“ Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Hörst du mir zu, Tara? Hast du verstanden, was hier auf dem Spiel steht?“
    Er blickte sie durchdringend an, so als reichte seine barsche Stimme nicht aus, um ihr die Ernsthaftigkeit der Situation klarzumachen.
    „Ja, natürlich.“ Sie verstand, dass die Maxime-Familie wegen der berüchtigten Devenish-Schwestern zum Gespött geworden war. Und sie verstand auch, dass man Lucien bisher nicht erlaubt hatte, die Trauer um seinen Bruder zu verarbeiten.
    Sie versuchte an seiner Seite mit ihm Schritt zu halten, doch er legte ein solches Tempo vor, als wolle er so schnell wie nur möglich von ihr fortkommen. Mit jeder Pore strahlte er Feindseligkeit aus, während die Menge der Reporter in der Hotellobby sich teilte, um sie beide durchzulassen. Sogar vor dem Hotel standen Leute auf der Straße, die hofften, einen Blick auf ihn zu erhaschen. Was verständlich war. Schließlich war Lucien ein Graf und stammte aus einer alten adeligen Familie, während sie nicht einmal wusste, wer ihre Eltern waren. Lucien war eine so beeindruckende Persönlichkeit, neben ihm wurde sie zu einer kleinen grauen Maus. Einer Maus, die nichts zu sagen hatte.
    Tara merkte, wie ihr der Schweiß ausbrach. Mit jeder Sekunde fühlte sie sich unwohler. Sie spürte die abschätzigen Blicke auf sich liegen, hörte die gezischelten Kommentare. Sie war die Devenish, die mit dem Ehemann der Schwester geschlafen hatte. Sie war die, die bisher die Nichte des Grafen umsorgt hatte. Wann würde Lucien Maxime endlich die Kontrolle übernehmen? Wann würde der Comte diese Frau endlich loswerden?
    Im Gegensatz zu Tara machte Lucien einen völlig entspannten Eindruck. Er wechselte sogar ein paar freundliche Worte mit einigen der Anwesenden, die er persönlich kannte. Sein heller Leinenanzug wies nicht eine einzige Falte auf, sein blütenweißes Hemd wirkte, als käme es gerade erst aus dem Laden. Er strahlte Klasse und

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