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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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dass du etwas sagst“, murmelte er ihr jedoch nur zu. „Du bist doch noch nicht fertig, oder?“
    Sah sie da etwa ein amüsiertes Funkeln in seinen Augen? Benommen starrte sie ihn an.
    „Oder hättest du gern, dass ich von hier an für dich übernehme?“, fragte er trocken.
    Dieses Mal zweifelte sie nicht mehr daran, dass Lucien nicht nur überrascht über ihre Entschlossenheit war, sondern diese auch begrüßte. Wäre da nicht der harte Zug um seinen Mund, könnte sie fast glauben, hier sitze der Lucien von vor zwei Jahren neben ihr.
    Doch darauf konnte sie nicht hoffen, ermahnte sie sich in Gedanken. Dennoch fühlte sie sich jetzt wesentlich besser. Es hing von ihr ab, was nun weiter geschehen würde.
    „Vermutlich halten Sie dies für ein ungewöhnliches Arrangement“, fuhr sie fort, „aber ich will mich lediglich davon überzeugen, dass es Poppy in Ferranbeaux gut geht. Seit dem tragischen Tod meiner Schwester kümmere ich mich um meine Nichte, wir stehen uns sehr nahe.“ Ihre Stimme wurde leiser, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um Emotionen zu zeigen. Also nahm sie sich zusammen und blickte zu Lucien. „Ich bin sicher, der Graf versteht dies. Es ist wichtig, dass bei Poppys erstem Besuch im Hause ihres Onkels Menschen in ihrer Nähe sind, die sie kennt und mit denen sie vertraut ist.“
    „Wollen Sie damit andeuten, der Comte würde sich nicht entsprechend um seine Nichte kümmern?“, fragte dieselbe Reporterin, die sich scheinbar zu Taras Richterin aufspielen wollte.
    Doch Tara ließ sich nicht provozieren. „Nein, natürlich nicht. Unsere Nichte ist noch sehr jung, und der Graf hat weltweit Verantwortlichkeiten wahrzunehmen, sodass er nicht so viel Zeit mit seiner Nichte verbringen kann, wie er sich wünscht.“
    „Ist das richtig, Monsieur le Comte ?“, wollte die Journalistin bestätigt wissen.
    Lucien lächelte dünn. „Miss Devenish hat bereits eine ausreichende Begründung geliefert …“
    „Miss Devenish, möchten Sie Ihre Erklärung zum Besuch beim Grafen noch ergänzen?“ Offensichtlich gierte die Frau nach Informationen, die sie dann als schlüpfrige Details in ihrem Revolverblatt veröffentlichen konnte.
    Tara behielt eine liebenswürdige Miene bei. „Ich habe dem nichts weiter hinzuzufügen, außer vielleicht noch, dass der Graf in Zukunft sehr viel mehr von seiner Nichte zu sehen bekommt.“
    Ein Raunen ging durch die Menge, Fragen wurden laut gerufen. Eine Stimme – besagte weibliche! – machte sich besonders bemerkbar.
    „ Monsieur le Comte , laut Mitteilung Ihrer Presseabteilung entstand eher der Eindruck, dass Sie das volle Sorgerecht für Ihre Nichte übernehmen und dass Miss Devenish nach England zurückkehren wird – ohne das Mädchen, dafür aber mit einem ansehnlichen Scheck.“
    Plötzlich wurde es still im Saal. Es war klar, dass die Reporterin damit auf Taras vermeintlichen Ruf ansprechen wollte. Alle warteten darauf, wie Lucien mit dieser Beleidigung umgehen würde.
    Erst nach einer Weile erhob er sich. Man hätte eine Nadel im Saal fallen hören können.
    „Miss Devenish hat die aktuelle Situation klar und deutlich beschrieben. Sollte irgendwo in den Medien eine andere Version erscheinen, wird sich meine Rechtsabteilung der Sache annehmen.“
    Es blieb still. Keiner der Reporter gedachte, seinen Arbeitgeber in einen kostspieligen Gerichtsprozess zu ziehen.
    Taras Herz schien für einen Moment lang auszusetzen. Lucien hatte Partei für sie ergriffen und zudem eine Warnung ausgeschickt, die niemand von den Anwesenden auf die leichte Schulter nehmen konnte. Er hatte Feuer mit Feuer bekämpft, zudem mit dem ihm eigenen Charme.
    „Keine weiteren Fragen mehr?“ Er hielt kurz inne, um dann fortzufahren: „Nun, dann würde ich die Pressekonferenz hiermit beenden.“ Fragend wandte er sich an Tara. „Bist du so weit?“
    „Ja“, bestätigte sie und stand auf. Lucien war ihr nie vortrefflicher erschienen als in diesem Augenblick. All die Leute, vor denen sie solche Angst gehabt hatte, waren in seiner Gegenwart bis zur Nichtigkeit geschrumpft.
    An seiner Seite verließ sie den Saal. Doch kaum standen sie vor der Tür, spürte sie die Anspannung in ihm, die er dort im Raum so gut verborgen hatte. Der Presse hatte er eine perfekte Fassade geboten, doch als er sie jetzt durch die Lobby führte, eine Hand an ihrem Ellbogen, den anderen ausgestreckten Arm schützend vor ihr Gesicht gehalten, da galt seine grimmige Miene nicht nur der aufdringlichen

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