Julia Extra Band 0301
ließ sie sich nicht besser fühlen: Sie hatte es sich sogar gewünscht.
Sie musterte ihr Konterfei im Spiegel. Ob Lucien es ihr ansehen würde? Nun, ganz so naiv war sie auch nicht. Es würde bekannt werden, dass sie einen Schwangerschaftstest gekauft hatte. Gerüchte verbreiteten sich immer schnell wie ein Lauffeuer …
Sie musste es ihm sagen. Am besten jetzt gleich.
Erschreckt zuckte Tara zusammen, als sie beim Verlassen des Hauses Lucien in die Arme lief.
„Ich kann einfach nicht wegbleiben.“ Er versperrte ihr den Weg nach draußen und sah sie mit hungrigem Blick an, bis jedes einzelne Nervenende in ihr vor Verlangen zitterte. Ihr Herz pochte wild wie eine Trommel. Sie hatte darauf gehofft, sich auf dem Weg zum Schloss überlegen zu können, wie sie es ihm beibringen sollte, doch nun blieb ihr überhaupt keine Zeit.
„Kann ich hereinkommen?“, flüsterte er an ihrem Ohr und jagte ihr damit einen prickelnden Schauer über die Haut.
Das mussten die Hormone sein. Sie schmolz dahin, sehnte sich nach ihm mit einer Intensität, die nur lüstern zu nennen war. Schamlos trat sie an ihn heran und rieb sich an ihm. Wie sollte sie ihm widerstehen können, wenn er noch seine Arbeitskleidung trug, Jeans und lässiges Oberteil, und mit den Bartstoppeln aussah wie ein Freibeuter?
„Hast du dich nicht rasiert?“, rügte sie ihn atemlos.
„Später …“
Sie schluckte, weil das Bedürfnis, ihn zu besitzen und von ihm besessen zu werden, sie schier überwältigte. „Dann kommst du wohl besser herein …“
„Du bist doch hoffentlich nicht zu beschäftigt?“ Flüchtig strich er mit dem Mund über ihre Lippen.
Ein Seufzer entschlüpfte ihr, als er ihren Po streichelte. „Zu beschäftigt …?“
„Gib mir die Schlüssel. Wir sollten wirklich besser ins Haus gehen“, murmelte er und nahm ihr das Schlüsselbund aus den zittrigen Fingern.
Natürlich … hier draußen konnten sie gesehen werden … Und sobald sie in ihrer Wohnung waren, würde sie es ihm sagen …
Oben in dem großen Wohnraum standen sie einander gegenüber. Lucien hatte sich lässig mit der Hüfte an den Tisch gelehnt, er erinnerte Tara an einen schläfrigen Tiger. Er sagte etwas zu ihr in seiner Muttersprache. Die Worte verstand sie nicht, doch ihr Körper reagierte sofort. Lucien hatte sie unersättlich gemacht, und nur daran konnte sie jetzt denken.
Ein einzelner Schritt überbrückte den Abstand zwischen ihnen. Tara machte diesen Schritt, ließ sich mit einem hilflosen Seufzer gegen Lucien fallen. Er fasste sie bei den Armen und musterte sie.
Er liebte es, sie ein wenig warten zu lassen, liebte es, dabei zusehen zu können, wie Verlangen auf ihr Gesicht zog, wie Erregung und Vorfreude ihre Miene veränderten. Er nahm sie bei der Hand und führte sie ins Schlafzimmer. Zog sie mit ungeheuerlicher Langsamkeit aus, um dann ihren wundervollen nackten Körper bewundern zu können. Tara mochte jung sein, aber sie war eine sehr weibliche Frau, mit all den richtigen Rundungen an den richtigen Stellen. Ihre Brüste wogen schwer in seinen Händen, er wanderte über ihren weichen Bauch hin zu der Hitze, die sie ihm willig darbot.
Das muss an der Schwangerschaft liegen, dachte Tara benommen. Noch nie war sie empfänglicher für Luciens Liebkosungen gewesen. Sie sollte es ihm sagen, jetzt wäre ein guter Moment …
Doch noch einmal wollte sie sich ihm hingeben, nur dieses eine Mal noch. Danach hätten sie Zeit zum Reden …
Voller Leidenschaft warf sie den Kopf von einer Seite zur anderen. Lucien tat alles, um diese Ekstase in ihr heraufzubeschwören. Er liebte es, sie dabei zu beobachten. Würde er jemals genug davon bekommen? Würde er je genug von ihr bekommen?
Er hatte sie tief und langsam in Besitz genommen, so wie sie es immer gern gemocht hatte. Doch heute war etwas an ihr anders, heute konnte sie gar nicht schnell genug zu Erlösung gelangen, sie gierte geradezu nach ihm. Laut rief sie seinen Namen, jedes Mal, wenn sie erneut zum Gipfelsturm ansetzte.
Sie hatten sich stundenlang geliebt, mit nur kurzen Unterbrechungen, um neue Energie zu schöpfen. Erst als er sicher war, dass Tara schlief, machte Lucien sich aus ihren Armen los und ging ins Bad, um zu duschen. Als er sich abtrocknete, fiel sein Blick zufällig auf das Regal, auf dem sie ihre Körperpflege- und Schminkutensilien aufbewahrte. Und plötzlich ergab alles Sinn.
Sie hatte anders geschmeckt, anders gerochen … irgendwie süßer und schwerer. Sie hatte auch anders
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