Julia Extra Band 0301
„Erkennst du es denn nicht, wenn ein Mann dich anbetet?“
„Du … du liebst mich?“
Zärtlich nahm Lucien ihr Gesicht in seine Hände. „Ich liebe dich, und mehr noch, ich bete dich an. Je t’adore, ma petite …“
„Was werden die Menschen in Ferranbeaux denken, wenn du mich heiratest?“ Tara konnte noch immer nicht recht glauben, dass Lucien sie bat, seine Gräfin zu werden.
„Die, denen wir etwas bedeuten, werden sich für uns freuen. Alles andere ist unwichtig.“
„Die Presse wird sich auf jeden Fall freuen. Die Auflagen werden in die Höhe schnellen.“ Sie runzelte die Stirn. „Was ist mit deiner Pflicht gegenüber Ferranbeaux?“
„Wie sieht es mit deiner Pflicht aus?“
„Ich würde mich nie zwischen dich und dein Land stellen, Lucien.“
„Ist das ein Ja?“
Lange musterte sie seine Miene. „Ja“, sagte sie dann schließlich. „Ja, ich heirate dich, und ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um den Menschen in Ferranbeaux zu dienen.“
Als Antwort auf diese Erklärung schob Lucien sie zum Bett zurück und ließ sich zusammen mit ihr darauf fallen. „Mein Volk liebt dich schon jetzt für dein Engagement. Aber im Moment ist es deine Aufgabe, hier zu bleiben, an meiner Seite, und“, er grinste vielsagend, „dem Grafen von Ferranbeaux zu dienen …“
„Das kann ich auch tun, ohne dass du mich heiratest.“ Sie wehrte sich nur halbherzig, als Lucien sie mit seinem Gewicht in die Matratze drückte.
Seine Augen funkelten vor Verlangen. „Mag sein, aber ich kann einfach nicht mehr warten. Ich will dich, Tara. Und ich kann es gar nicht erwarten, bis unser Kind auf die Welt kommt. Ich will Poppy und unser Baby und dich immer um mich haben, mehr, als ich sagen kann …“
Dann wurden Worte unnötig, als er ihr mit Taten zeigte, was er für sie empfand.
Als der Sturm der Leidenschaft sich gelegt hatte und sie beide wieder zu Atem kamen, küsste Tara ihn zärtlich. „Ab und zu müssen wir das Bett aber auch verlassen“, neckte sie ihn.
„Ab und zu“, stimmte er unwillig zu, dann schaute er ihr ernst in die Augen. „Bleib bei mir, Tara. Hilf mir, Ferranbeaux zu modernisieren und die Dinge zu verändern. Lass uns bald heiraten.“
Tara wurde ebenso ernst, noch immer dachte sie an ihn und seine Landespflichten. „Bist du sicher, dass du nicht jemand Besonderen heiraten solltest?“
„Verzeih“, murmelte er, „aber ich dachte, genau das tue ich.“
EPILOG
Die Hochzeit, prunkvoll, wie Ferranbeaux es noch nie gesehen hatte, fand in der fertig renovierten Basilika statt. Die Heirat zwischen dem Grafen von Ferranbeaux und der sehr viel jüngeren und hochschwangeren Tara Devenish erregte enormes Aufsehen, aber Braut und Bräutigam waren so verliebt, dass es sie nicht kümmerte.
Nach der feierlichen Zeremonie wurde das Brautpaar von einer jubelnden Menge vor der Kirche in Empfang genommen. Zu der auch die fröhliche krähende Poppy gehörte, die Liz Tara auf den Arm reichte. Sogar Marian Digby hatte für den Anlass ihre staubige Arbeitskluft gegen ein elegantes Kostüm und Hut ausgetauscht. Marian war es auch, die Tara einen zweiten Brautstrauß überreichte, weil Lucien und Tara den ersten Strauß gemeinsam an dem neuen Denkmal niedergelegt hatten, das für Guy und Freya errichtet worden war. Dieser zweite Brautstrauß war Tara umso lieber, denn er war aus einfachen Blumen zusammengestellt, die die Einwohner von Ferranbeaux in ihren Gärten für ihre neue Gräfin gepflückt hatten.
Lucien hatte den Vorschlag gemacht, nachdem Tara viel Zeit und Mühe darauf verwandt hatte, seine Meinung über Freya zu ändern. Ihr war es schließlich gelungen, ihn davon zu überzeugen, dass Freya eigentlich immer nur auf der Suche nach einem Zuhause gewesen war.
„Wir haben solches Glück“,hatte sie gesagt.„Wir haben einander und Poppy und unser Baby und ein Heim für uns alle …“
Im strahlenden Sonnenschein stand das glückliche Brautpaar auf den Stufen vor der altehrwürdigen Basilika. Die Blitzlichter der Pressekameras flammten auf, die Einwohner von Ferranbeaux jubelten dem Brautpaar zu, und Lucien schaute voller Stolz auf die Frau an seiner Seite, die sein Leben verändert hatte. Sie trug seinen Ring am Finger, einen funkelnden hellen Saphir, so rein und klar wie ihre türkisfarbenen Augen. Ihre Flitterwochen würden sie auch nicht auf einer Luxusjacht oder einer exotischen Insel verbringen, sondern zu Hause im Schloss, das Tara mit ihrem Geschick in ein gemütliches
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