Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
Vom Netzwerk:
interpretierte, der zusammen mit seinem dunkelhaarigen Freund auf sie beide zugesteuert kam. Doch bevor er Kirsten erreichte, bog der Rotschopf plötzlich ab und warf sich in die Arme eines Mannes in Schlossuniform, der gleich neben ihnen stand. Er hielt seinem Vater ein buntes Gebilde aus Papier unter die Nase.
    „Daddy, Daddy! Schau, was ich gemacht habe!“
    Das dunkelhaarige Kind lief direkt auf Kirsten zu und präsentierte ihr voller Stolz sein farbenfrohes Gebilde. „Ich habe auch einen Drachen gebastelt, Mommy! Wir haben sie schon im Garten steigen lassen! Und meiner flog am besten!“
    „Ganz bestimmt tat er das, Sweetheart.“ Mit leuchtenden Augen ging Kirsten in die Knie und umarmte den kleinen Jungen.
    Während Rowe die beiden unter gefurchten Augenbrauen beobachtete, machte sich ein seltsames Gefühl in seinem Innern breit. Sein Blick wanderte noch einmal zu dem rothaarigen Jungen, der mit dem Mann plauderte, den er Daddy nannte, und zurück zu Kirstens flammender Lockenpracht. Ihr dunkelhaariger Sohn hatte weder ihren Teint noch ihre Haarfarbe geerbt, doch das spürbare Band zwischen ihnen sprach für sich.
    Rowe unterdrückte ein Lächeln, als er sah, wie sich der Kleine in der Umarmung seiner Mutter wand. Er war in einem Alter, in dem man mütterliche Liebkosungen in der Öffentlichkeit nur peinlich und überflüssig fand. Genauso war es Rowe damals auch gegangen. Mit einem schiefen Lächeln gab Kirsten ihren Sohn frei und richtete sich wieder auf.
    Erst jetzt schien sie sich Rowes Gegenwart wieder bewusst zu werden. Mit roten Wangen umfasste sie die Hand ihres Sohnes. Es erschien Rowe wie eine beschützende Geste und vermittelte ihm das Gefühl, ausgeschlossen zu sein. Und das gefiel ihm gar nicht, wie er überrascht feststellte.
    Kirsten Bond und er hatten nicht den besten Start hingelegt, aber seitdem bemühte er sich doch redlich, die angespannte Atmosphäre zwischen ihnen zu entschärfen. Warum gab sie sich dann immer noch so spröde? Ja, fast feindselig.
    „Jeffrey, sag dem Vicomte de Aragon Guten Tag“, forderte Kirsten ihren Sohn auf.
    „Hallo, Vicomte Aragon“, begrüßte ihn der Kleine pflichtschuldig, aber ohne den geringsten Anflug von Schüchternheit, da den Kindern in der Schlossschule der höfliche Umgang mit königlichen Hoheiten vom ersten Tag an beigebracht wurde.
    „Hallo, Sohn“, antwortete Rowe und stutzte, als Kirsten daraufhin die schmalen Schultern des Jungen umfasste und ihn an sich zog. Als müsse sie ihn vor mir beschützen, ging es ihm durch den Kopf, doch dann verwarf er den albernen Gedanken gleich wieder.
    Gemächlich ging er in die Knie und begegnete dem offenen Blick des Kindes, das ihm seltsam vertraut schien, auf gleicher Augenhöhe. Vielleicht lag es daran, dass er Jeffrey sehr ähnlich sah, als er in seinem Alter war. Die gleichen dunklen Augen, das dichte schwarze Haar, das ihm immer wieder tief in die Stirn fiel.
    Rowe erinnerte sich sogar noch an die stereotype Geste, mit der er es sich ständig zur Seite hatte streichen müssen. Als er mit fünf Jahren einen Besuch beim damaligen Monarchen machen sollte, hatte seine Nanny die widerspenstige Tolle sogar mit Haarspray fixiert, schoss ihm das Bild durch den Kopf, und er schauderte noch im Nachhinein.
    Er streckte seine Hand aus, die Jeffrey ernsthaft ergriff und kräftig schüttelte. Die kleinen Finger, die in seinen völlig verschwanden, riefen seltsame Emotionen in Rowe wach. So müsste mein Sohn aussehen, wenn ich einen hätte, dachte er.
    In Kirstens Personalakte hatte es keinen Hinweis auf den Vater des Jungen gegeben …
    Doch wenn er je mit Kirsten im Bett gewesen wäre, würde er sich unbedingt daran erinnern. Eine Liebesnacht mit ihr hätte sich für immer in sein Gedächtnis eingebrannt, dessen war er sich sicher. Sie war keine Frau, die man so leicht vergessen konnte. Ob es irgendeinem fremden Mann trotzdem gelungen war? Oder hatte Kirsten Bond sich bewusst dafür entschieden, ihr Kind allein großzuziehen?
    Wie auch immer. Wäre Jeffrey sein Sohn, hätte er ihn nie im Stich gelassen, so viel stand fest!
    „Darf ich mir mal deinen Drachen anschauen?“
    Jeffrey blickte seine Mutter fragend an, und als sie nickte, reichte er Rowe das zerdrückte Flugobjekt. „Miss Sims hat den Schwanz drangemacht, weil wir den Tacker noch nicht benutzen dürfen“, erklärte er wichtig. „Aber ich habe den Rest gebastelt.“
    „Ah, man kann wirklich nicht vorsichtig genug mit diesen Geräten sein“,

Weitere Kostenlose Bücher