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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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Kragen platzte. „Haben Sie kein eigenes Zuhause, das Sie erwartet?“, fragte sie scharf.
    Rowe stutzte kurz, schaute zwischen Mutter und Sohn hin und her und lächelte verbindlich. „Mein Zuhause ist in Solano, der Hauptstadt von Carramer“, erklärte er dann an Jeffrey gewandt. „Leider war ich in der letzten Zeit sehr selten dort.“
    „Wahrscheinlich, weil Sie ungern angebunden sind“, legte Kirsten bissig nach.
    Wie ihr Vater! Ein unverantwortlicher Freigeist!
    Kirsten hätte gar nicht mehr sagen können, in wie vielen Miethäusern und Wohnungen sie im Verlauf ihrer Kindheit gelebt hatte. Immer wieder mussten sie umziehen, wenn ihr Vater von einem Kurzzeitjob zum nächsten wechselte. Und als ihre Eltern starben, gab es kein Familienheim für sie, in dem sie sich ihrer Trauer hingeben und langsam auf ein Leben ohne elterliche Unterstützung einrichten konnte.
    Das wollte Kirsten ihrem Sohn ersparen. Wenn er schon auf seine leiblichen Eltern verzichten musste, sollte er wenigstens eine möglichst sorgenfreie, glückliche Kindheit erleben, die ihm das Rückgrat stärkte und Kraft und Mut für die Zukunft verlieh.
    Selbst wenn das bedeutete, Rowes Gegenwart in ihrem Leben ertragen zu müssen, bis dieses furchtbare Radrennen vorbei war. Danach würde endlich wieder alles so laufen wie bisher …

4. KAPITEL
    Schlossangestellte in höheren Positionen waren in hübschen Cottages untergebracht, die auf den ehemaligen höfischen Tennisplätzen rund um eine Dorfwiese errichtet worden waren. Hier konnten die Kinder spielen, während sich ihre Eltern auf einen Kaffee, Tee oder ein Schwätzchen trafen.
    Obwohl die Natursteinhäuser wie aus einem vergangenen Jahrhundert wirkten, hatte erst der gegenwärtige Marquis de Merrisand sie bauen lassen, weil er seine wichtigsten Mitarbeiter gern in erreichbarer Nähe untergebracht wissen wollte. Deshalb war auch jedes Cottage per Direktleitung mit der Telefonzentrale im Château verbunden.
    Zu jedem der Häuser gehörte noch ein eigener Blumen- und Gemüsegarten, und nicht weit dahinter schloss sich ein ausgedehntes Waldgebiet an. Dort tummelten sich Rebhühner, Wachteln und wilde Truthähne.
    Eine weitere Attraktion war der Angel Creek , ein kleiner Wasserlauf, der am Rande des Schlossgeländes entlang und durch den Wald floss. Ein idyllisches Plätzchen und wahres Paradies für Kinder.
    Abends, wenn alles in tiefem Frieden lag, gönnte sich Kirsten die Illusion, die ganze, zauberhafte Umgebung würde ihr allein gehören.
    „In welchem Cottage wohnen Sie?“, fragte Rowe, ohne auf ihre Spitzen einzugehen und offensichtlich fest entschlossen, sie bis zur Haustür zu begleiten.
    „Das mit den blauen Vorhängen auf der anderen Seite der Wiese“, erklärte sie vage und ohne ihn anzuschauen. „Aber machen Sie sich bitte nicht die Mühe …“
    „Mir ist nicht entgangen, dass Sie hinken“, unterbrach er sie ruhig. „Ich will nur ganz sichergehen, dass Sie auch wirklich heil zu Hause ankommen.“
    Sie wollte weder sein Mitleid noch seine Fürsorge! „Kein Problem, mir geht es gut, danke!“
    „Das sehe ich aber ganz anders. Wie haben Sie sich den Fuß verletzt?“
    „Neue Schuhe!“
    Rowe schob die dunklen Brauen zusammen und musterte kritisch die hochhackigen Missetäter. „Warum tun sich Frauen nur so etwas an?“
    Um sich mit einem lästigen Mann wenigstens auf Augenhöhe streiten zu können! hätte sie ihm am liebsten an den Kopf geworfen. Aber in diesem Fall nützten ihr nicht einmal zwölf Zentimeter hohe Absätze!
    Seufzend gab Kirsten sich geschlagen, betrat die saftig grüne Rasenfläche, schlüpfte aus den peinigenden High Heels und hängte sie sich mit den zierlichen Riemchen über einen Finger. Schlagartig fühlte sie sich neben Rowe wie ein kleines Kind. Erst jetzt fiel ihr Jeffreys verstörter Blick auf.
    „Alles okay, Sweetheart“, beruhigte sie ihren Sohn. „Meine Schuhe sind nur fürchterlich unbequem.“
    „Arme Mommy. Du kannst meinen Schildkrötensessel haben, wenn wir zu Hause sind.“
    Kirsten lächelte und zauste sein dunkles Haar. Der alte Lederhocker war eines von Jeffreys kostbarsten Besitztümern, denn er hatte die perfekte Höhe, um am Computer zu spielen. „Und wie willst du dann Michael beim Doom Planet schlagen?“
    „Keine Bange, ich denke mir was aus.“
    Kirstens Lächeln vertiefte sich, denn das war ihr Spruch, mit dem sie jedes Problem anging und jede Klippe zu umschiffen versuchte. „Da bin ich mir ganz sicher.“
    Inzwischen

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