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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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Freund in England.“
    Olivia schien noch nicht ganz überzeugt zu sein. „Warum bist du dann hierhergekommen?“
    „Weil Angus mein Onkel war und ich zu seinem Begräbnis wollte.“
    „Ach so.“ Das Kind schien sich diese Informationen durch den Kopf gehen zu lassen, während sie eine Blüte aufhob und näher inspizierte.
    „Blumen sind natürlich nicht so süß wie ein Ferkel“, meinte Kate beinah entschuldigend.
    „Aber hübscher. Kann ich mit ihnen spielen?“
    „Ja, sicher.“
    Gemeinsam machten sie sich daran, die schönsten der Blüten in den Korb zu sammeln.
    Eine Stunde später entdeckte Noah seine Tochter und Kate vorn auf der Veranda und blieb an der Tür stehen, um die beiden zu beobachten. Kate tat so, als würde sie ein Magazin lesen, Olivia ordnete Frangipaniblüten zu einem Muster auf dem Boden. Auf dem kleinen Tisch standen ein Teller mit Krümeln und dem Kerngehäuse eines Apfels, sowie ein leeres Glas Milch.
    Kate hat nicht nur was gefunden, um seine Tochter zu beschäftigen, sondern auch daran gedacht, ihr Frühstück zu geben, dachte Noah anerkennend.
    Was für ein Gegensatz zwischen dieser friedlichen Szene hier und der Schlammschlacht, die zwischen ihm und Liane drinnen stattgefunden hatte! Er fühlte sich, als würde die ganze Welt auf seinen Schultern lasten, und war unendlich deprimiert.
    Angus war tot, Radnor sollte zur Hälfte an Kate fallen … wenn es nicht vorher wegen der Dürre vor die Hunde ging! Der Viehbestand belief sich noch auf gut tausend Rinder, aber das Futter war schon sehr knapp. Die Tiere würden sterben, wenn er nicht bald etwas unternahm.
    Es gab allerdings auch einen Hoffnungsschimmer: Liane hatte überraschend zugestimmt, Olivia bei ihm zu lassen! Und er hatte schon gedacht, seine Tochter so gut wie verloren zu haben. Liane wusste, wie sehr er an seinem Kind hing, und ihr wäre zuzutrauen gewesen, dass sie es ihm zu entfremden versuchte, nur um ihn zu quälen.
    Zum Glück war es nicht so. Wahrscheinlich hatte Liane inzwischen gemerkt, wie hinderlich ein Kind war, wenn man ein unbeschwertes Leben führen wollte.
    Ja, er war überglücklich, Olivia bei sich zu haben. Aber seine anderen Probleme wurden dadurch noch gravierender. Wie sollte er sie versorgen, wenn er seine Existenz verlor? Wenn die Dürre nicht endlich nachließ. Wenn er keinen Weg fand, Liane auszuzahlen?
    War es ihre Absicht gewesen, seine Bürde noch zu vergrößern, sodass er schließlich darunter zusammenbrach?
    Wie auch immer, es nutzte nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Das Outback war keine Gegend für Pessimisten.
    Noah trat auf die Veranda, und Kate blickte lächelnd zu ihm hoch. Wie hübsch sie war mit dem kupferroten Haar, den leuchtenden Augen und den weichen, halb geöffneten Lippen.
    Nein, daran denk jetzt lieber nicht! befahl er sich grimmig.

4. KAPITEL
    Kate konnte Noah ansehen, wie sehr ihn das Gespräch mit Liane mitgenommen hatte. Wahrscheinlich liebte er seine geschiedene Frau noch immer.
    Aber das kann mir egal sein, sagte Kate sich rasch.
    Er kam näher und ging neben Olivia in die Hocke. Noch immer sah er sehr düster aus, aber er besann sich auf seine guten Manieren und bedankte sich bei Kate fürs Aufpassen.
    „Keine Ursache“, wehrte sie bescheiden ab. „Ich hatte selbst viel Spaß. Seit Jahren habe ich nicht mehr mit Blüten Prinzessin gespielt.“
    „Du bist ja auch schon ein großes Mädchen.“ Er sah so aus, als wollte er lächeln, wandte sich dann aber ernst an seine Tochter. „Deine Mom und ich hatten ein langes Gespräch.“
    „Was hat sie gesagt?“, fragte die Kleine angespannt.
    Noah schien zu überlegen, wie er es ihr schonend beibringen könne, aber dann sagte er geradeheraus: „Sie hat mich gebeten, dass ich mich ab jetzt um dich kümmere.“
    Olivia lächelte strahlend, doch dann fiel ihr etwas ein. „Werde ich Mom denn immer noch sehen?“
    „Sie“, er schluckte trocken, „sie geht nach Sydney zurück.“
    „Ohne uns, Dad?“
    „Ich passe gut auf dich auf, mein Kleines, das schwöre ich dir.“ Er nahm sie in die Arme und küsste sie auf die Stirn. „Du weißt doch, dass Mom und ich nicht mehr zusammenleben können.“
    Olivia schluchzte leise, und er presste sie fest an sich. Kate wurde vor Mitleid mit den beiden das Herz ganz schwer.
    Der Abschied von Liane fiel dem Kind natürlich schwer, und um sie von ihrem Kummer abzulenken, schlug Noah vor, Olivia solle ihn begleiten, wenn er losfuhr, um nach den Rindern auf der Weide zu

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