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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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war, es war laut dort. Im Hintergrund erklangen Gelächter, Musik – und einige Satzfetzen in Deutsch.
    „Ich bin gut in Australien angekommen“, wiederholte Kate deutlich.
    „Schön. Und wie lange bleibst du?“
    „Das kann ich nicht genau sagen. Es gibt hier einige Verwicklungen.“
    Wie gern hätte sie Derek von der unerwarteten Erbschaft berichtet und ihn um Rat gefragt. Als Banker wusste er bestimmt über Erbschaften Bescheid. Aber offensichtlich war er gerade auf einer Party.
    „Höre ich da wirklich Leute im Hintergrund deutsch reden?“, erkundigte sie sich unwillkürlich.
    „Ach, das hörst du? Ja, hier am Nebentisch sitzen einige unverkennbare Deutsche“, antwortete Derek leicht spöttisch.
    „Bist du gerade in ‚unserem‘ Pub?“
    „Nein, ich …“ Es folgte eine Pause. Oder war es nur eine Störung in der Verbindung? „Bin in Birmingham. Geschäftlich. Momentan bin ich mit Kunden unterwegs.“
    „Ach so. Dann will ich nicht länger stören. Mach’s gut, Derek.“
    Kate seufzte. Es war albern, aber sie war enttäuscht. Natürlich konnte sie kein Liebesgeflüster erwarten, wenn Derek sich mit Kunden befassen musste, aber für einige nette Worte hätte es reichen können, oder?
    Allerdings waren Komplimente und Nettigkeiten noch nie Dereks Stärke gewesen. Trotzdem …
    Vielleicht war er gestresst, versuchte sie ihn vor sich zu entschuldigen. Er setzte sich selbst zu sehr unter Druck, machte häufig Überstunden. Wahrscheinlich war er angespannt gewesen, nicht ungeduldig.
    Sie gähnte ausgiebig. Zwar war sie alles andere als ausgeschlafen, aber es hatte keinen Sinn, noch mal ins Bett zu gehen. Es dämmerte schon, und Noah würde bald aufstehen. Immerhin waren sie auf einer Viehfarm, da ging der Tag früh los.
    Was ich brauche, ist eine schöne erfrischende Dusche, sagte Kate sich. Während sie noch im Koffer nach Sachen suchte, die für einen heißen Tag im Outback geeignet waren, wurde an die Verandatür geklopft.
    Kate öffnete einen Spaltbreit.
    Draußen stand Noah, die Haare noch feucht vom Duschen, frisch rasiert und mit einem kleinen Schnitt am Kinn.
    „Schönen guten Morgen, Kate!“
    Bei seinem Lächeln wurden ihr die Knie weich. „Guten Morgen, Noah.“
    „Möchtest du frühstücken? Oder ist es noch zu früh für dich?“, erkundigte er sich.
    „Nein, gar nicht. Ich muss nur schnell duschen und mich anziehen, dann komme ich und helfe dir“, bot sie an.
    Wieso klang sie so atemlos?
    „Lass dir nur Zeit, Kate. Ich komme allein klar. Da du gestern Abend nichts mehr gegessen hast, bekommst du das ‚Outback Spezial‘-Frühstück mit allem Drum und Dran“, versprach er ihr.
    „Klingt fabelhaft!“ Sie lächelte strahlend. „Dann bis gleich.“
    Als Kate wenig später frisch geduscht, in Leinenshorts und einem hübschen T-Shirt die Küche betrat, stiegen aus der Pfanne auf dem Herd appetitanregende Düfte auf.
    Und Noah, der dastand und geschickt die Würstchen wendete, sah zum Anbeißen aus.
    Halt, was denke ich da, rief Kate sich zur Ordnung. Sie hatte doch gerade erst mit ihrem Freund telefoniert, da sollten ihr nicht die Knie weich werden beim Anblick eines anderen Manns!
    Vielleicht lag es ja an den lässigen Sachen, dass Noah so hinreißend maskulin aussah? Er trug ausgebleichte Jeans und ein ungebügeltes Baumwollhemd mit aufgerollten Ärmeln wie eben ein echter Cowboy. Oder Stockman , wie man hier im Outback sagte.
    Als sie versuchte, sich Derek in so einem Outfit beim Würstchenbraten vorzustellen, versagte ihr die Fantasie den Dienst. Derek war ein Nachtschwärmer und, wenig überraschend, ein Morgenmuffel. Außerdem hasste er es, zu kochen oder sich sonst wie im Haushalt zu betätigen, und Jeans trug er sehr selten. Er war mehr für Nadelstreifen.
    Noah stellt ihn locker in den Schatten, dachte Kate kritisch und ermahnte sich sofort streng, nicht denselben Fehler wie vor neun Jahren zu machen und Noah anzuhimmeln.
    Es war wirklich zu peinlich gewesen! Sie hatte ihm aus England sogar eine Valentinskarte geschickt, die er nicht beantwortet hatte – und hoffentlich schon lang vergessen!
    „Soll ich Toast machen?“, bot sie an, um sich abzulenken.
    „Ja, bitte. Toaster steht auf da auf dem Küchenschrank, Brot ist im Brotkasten, Butter im Kühlschrank.“
    Sein beiläufiger Ton brachte sie rasch wieder auf den Boden der Realität zurück. Für Fantasien über Noah Carmody war in ihrem Leben kein Platz. Zum einen hatte sie einen festen Freund, zum anderen war sie

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