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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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machte. Was sie viel mehr beschäftigte war die Erkenntnis, wie gern sie auf Radnor bleiben wollte. Aus einem ihr rätselhaften Grund liebte sie das australische Outback. Hier war das Leben noch rau und abenteuerlich.
    Und hier gab es Noah, der noch immer so attraktiv war wie vor neun Jahren. Aber das war nicht die Hauptsache. Wichtiger war, dass er Hilfe benötigte.
    Wenn ich doch nur irgendwelche praktischen Qualitäten zu bieten hätte, dachte Kate frustriert. Ja, als Tierärztin, exzellente Reiterin oder auch Kinderfrau hätte sie sich nützlich machen können. Aber wer brauchte auf einer riesigen Rinderfarm eine Fotografin?
    Als sie auf die Farm zurückkamen, flatterte dort im Hof Wäsche auf der Leine.
    „Ellen ist offensichtlich zurück“, meinte Noah erfreut.
    „Ist das die Haushälterin, die schon vor neun Jahren hier war?“, fragte Kate.
    „Ja.“ Er schaltete den Motor aus. „Ich glaube, sie war heimlich in Angus verliebt. Jedenfalls trauert sie sehr. Aber jetzt scheint es ihr wieder besser zu gehen. Oder … sie hat von dir gehört und ist einfach neugierig. Jedenfalls übernimmt sie ab jetzt das Kochen.“
    Ellen war Mitte fünfzig, rundlich und grauhaarig. Sie hatte ein freundliches Gesicht und gehörte zu den Frauen, die einem sofort das Gefühl gaben, willkommen zu sein.
    Kate fühlte sich bei der Begrüßung fast wie eine lang vermisste Verwandte.
    „Schön, euch zu sehen, meine Lieben“, sagte Ellen herzlich. „Der Tee ist gleich fertig, und es gibt leckeren Geflügelsalat zum Abendessen.“
    Nachdem sie sich kurz frisch gemacht hatten, setzten sie sich auf die Veranda. Es wurde allmählich kühler, und die tief stehende Sonne tauchte die Koppeln in einen rosigen Schimmer … ideales Licht zum Fotografieren.
    Da klingelte drinnen im Arbeitszimmer das Telefon. Noah ging ins Haus und rief kurz darauf: „Für dich, Kate!“
    Sie eilte hinein. Am Apparat war ihre Mutter, die sich entschuldigte, früher nicht da gewesen zu sein. Ihr Nachbar hätte sie zum Essen ausgeführt hätte und es sei reichlich spät geworden.
    Kate lächelte. Nigel Grosvenor umwarb ihre Mutter seit über einem Jahr auf rührend altmodische Weise.
    „War es denn nett?“, erkundigte sie sich.
    „Oh, herrlich. Aber jetzt erzähl du! Wie war das Begräbnis? Waren viele Leute da?“
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Kate alles berichtet hatte. Auch ihre Mutter wollte es kaum glauben, als sie von der Erbschaft hörte.
    „Bist du jetzt etwa reich?“, erkundigte sie sich, und ihre Stimme klang zittrig, fast so, als wäre sie den Tränen nahe.
    „Nicht unbedingt. Die Farm ist groß, aber von der Dürre schwer betroffen, und es gibt Schwierigkeiten mit dem flüssigen Kapital“, erläuterte Kate ausweichend. „Der Anwalt muss das erst alles genau überprüfen.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, was du mit einer Viehfarm in Australien anfangen willst. Noch besser gesagt, mit einer halben Viehfarm.“
    „Glaub mir, Mom, auch mir schwirrt der Kopf, seit ich davon weiß. Ich muss die ganze Sache erst mit Noah Carmody diskutieren. Ihm gehört die andere Hälfte.“
    „Ist das nicht der junge Mann, der dir vor neun Jahren völlig den Kopf verdreht hat?“
    „Mom, damals war ich siebzehn! Ich bin längst über diese Schwärmerei hinweg. Und du weißt doch genau, dass er eine andere geheiratet hat.“ Dass er von der inzwischen wieder geschieden war, verschwieg Kate geflissentlich. „Er hat eine ganz süße Tochter. Und ich habe ja Derek“, fügte sie nach einem winzigen Zögern hinzu.
    „Richtig.“ Das klang wenig begeistert. „Hast du schon von ihm gehört, seit du da draußen im Outback bist?“
    „Ja, natürlich. Er ist geschäftlich unterwegs. In Birmingham.“
    „Bist du da sicher, Kate? Ich bin vor Kurzem einer deiner ehemaligen Kolleginnen über den Weg gelaufen. Sarah … Sowieso, die fragte mich, wie es dir in München gefällt.“
    „In München? Wie kam sie denn darauf?“
    „Sie war übers Wochenende dort und hat Derek zufällig gesehen, bei diesem Oktoberfest in einem Bierzelt.“
    Kate wurde plötzlich ganz elend zumute. Was war da los? Was führte Derek im Schilde?
    Ziemlich rasch verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und versprach, sich sofort zu melden, wenn es Neues zu berichten gäbe. Dann zog sie sich ins Gästezimmer zurück und tippte mit bebenden Fingern Dereks Nummer ins Handy.
    Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis er sich meldete. Kate überlegte gerade, eine Nachricht zu hinterlassen,

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