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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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sehen. Kate wurde ebenfalls eingeladen.
    „Ich wusste gar nicht, dass es noch Vieh auf Radnor gibt“, erwiderte sie erstaunt. „Was fressen die denn? Hier ist doch alles verdorrt und staubig.“
    „An manchen Stellen gibt es noch Gras“, erklärte er. „Viele Nachbarn haben ihren Bestand allerdings schon verkleinert, das ist auf lange Sicht besser für den Boden.“
    „Verstehe“, sagte Kate.
    Noah bezweifelte es.
    Sie fuhren los, sobald Kate und Olivia sich mit Sonnenhüten, langärmeligen Hemden und robusten Schuhen ausstaffiert hatten. Kate hatte auch einen ziemlich professionell aussehenden Fotoapparat dabei und begann zu knipsen, was ihr vor die Linse kam, sobald sie gestartet waren.
    Die Folgen der Dürre waren überall unverkennbar. Noah war inzwischen daran gewöhnt, aber für Kate, die aus dem feuchten, grünen England kam, musste es hier ziemlich trist aussehen.
    An einem Wasserloch, dessen Boden gerade eben noch mit dem kostbaren Nass bedeckt war, wies er auf die umstehenden Gummibäume.
    „Die sollten eigentlich zu einem Drittel ihrer Stämme im Wasser stehen“, erklärte er.
    „Wie bleibt denn dein Vieh am Leben, wenn es nicht genug zu trinken gibt?“, wollte Kate wissen.
    Noah schnitt ein Gesicht. „Noch gibt es hier und da Wasser aus tief reichenden Brunnen, aber lang kann ich meine Tiere nicht mehr hier draußen lassen.“
    „Und dann? Musst du dann Futter zukaufen?“
    „Ich müsste … aber ich kann es mir nicht leisten.“
    In dem Moment erreichten sie den Kamm einer kleinen Anhöhe, und unter ihnen erstreckte sich ein ausgetrocknetes Flussbett.
    „Da sind die Kühe“, rief Olivia aufgeregt, die sich für alles begeisterte, was vier Beine hatte.
    „Sie haben noch nicht zu viel Gewicht verloren“, stellte Noah fest. „Aber lang kann es nicht mehr dauern.“
    „Darf ich aussteigen?“, bat Olivia eindringlich.
    „Ja, aber lass auf jeden Fall den Hut auf, und lauf nicht zu weit weg.“
    Noah und Kate stiegen ebenfalls aus und begaben sich in den Schatten eines Eukalyptusbaums.
    „Hier gibt es ja noch ein bisschen Gras“, stellte Kate fest und knipste wie verrückt, als eine Gruppe junger Rinder neugierig näher kam. „Wenn das Vieh nicht länger hier bleiben kann“, sie ließ die Kamera sinken, „und du ihnen kein Futter kaufen kannst, was bleibt dann als Alternative? Die Tiere verkaufen?“
    Noah seufzte. Schade, dass Kate das nicht einfach nur aus Neugier fragte! Dann hätte er sie irgendwie abspeisen können. Aber ihr gehörte jetzt die Hälfte von allem – vom Land, dem Vieh, den Gebäuden – also hatte sie ein Recht auf Informationen. Vor allem, da sie keine Ahnung hatte, wie man einen Besitz dieser Größe bewirtschaftete.
    „Ja, ich könnte verkaufen, besser gesagt, wir beide könnten verkaufen.“
    Als er sah, wie sie errötete, tat ihm der Seitenhieb leid. Sie hatte ja nicht darum gebeten, die Hälfte von Radnor zu erben!
    „Tatsächlich gibt es nicht viele Möglichkeiten“, erklärte Noah dann, als wäre nichts gewesen. „Ich könnte die Herde jetzt verkaufen, besser wäre allerdings, wenn ich sie vorher auf gute Weidegründe bringen würde. Wenn sie besser im Futter stehen, bringen sie wesentlich mehr Geld.“
    „Wie viel?“, fragte Kate ohne Umschweife.
    „Na ja, ein Rind in Topverfassung bringt etwa tausend Dollar.“
    „Und wie groß ist die Herde?“
    „So etwa tausend Stück“, antwortete er zögernd.
    „Aber das macht …“, sie sah ihn groß an, während sie offensichtlich die Summe im Kopf ausrechnete, „… eine Million Dollar! Das heißt, da unten laufen Rinder im Wert von einer Million Dollar herum! Und du hast so getan, als wärst du arm.“
    Noah zuckte unbehaglich die Schultern. „Ja, aber man soll die Küken erst zählen, wenn sie geschlüpft sind, wie du weißt!“, warnte er. „Theoretisch läuft da unten ein Vermögen herum, aber vorher müsste das Vieh erst aufgepäppelt werden.
    Dazu wäre es nötig, es auf gute Weidegründe zu treiben, und zwar möglichst sofort – und ich weiß nicht, wie ich das bewerkstelligen soll.“
    „Das ist ja quasi so, als hättest du einen Tresor voller Geld, aber nicht den Schlüssel dazu“, fasste sie die Situation anschaulich zusammen.
    „Du sagst es.“
    „Wie würde man denn eine so große Herde auf andere Weidegründe bringen?“, wollte Kate weiter wissen. „Mit Viehtransportern? Es gibt hier doch diese riesigen Roadtrains mit mehreren Anhängern, oder? Das habe ich jedenfalls mal im

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