Julia Extra Band 0303
italienischer Kavalier eindeutig im Vorteil. Er bewegte sich mit schlafwandlerischer Sicherheit, und ehe sie wusste, wie ihr geschah, lag sie nackt neben ihm auf den kühlen Leinenlaken.
„ Cara … bellissima … “ Als er seinen dunklen Kopf über sie beugte und ihre empfindliche Brustspitze mit seinen Lippen umfasste, wusste Sam, dass es für eine Flucht zu spät war. Ihr Atem kam in kurzen Stößen, und sie fühlte sich von einer Welle heißer Lust überschwemmt, die ihr fast die Sinne schwinden ließen.
„Das bin nicht ich …“, flüsterte sie erstickt, während sie sich ihm entgegenwölbte.
„Wer immer du bist, cara … du bist das Beste, was mir seit langer Zeit passiert ist.“
Die Berührung seiner Lippen, das Gewicht seines starken Körpers auf ihrem und die Tatsache, von einem über die Maßen attraktiven Mann begehrt zu werden, vermittelten Sam ein Hochgefühl, wie sie es noch nie empfunden hatte. Und während sie in die lustvolle Welt der körperlichen Liebe eintauchte, lieferte sie sich einem Kaleidoskop von Emotionen aus, die sie auf den Gipfel der Ekstase entführten und absolut befriedigt und erschöpft zurückließen.
Lange Zeit rührte sich keiner von ihnen, als hätten sie beide Angst, den Zauber des Augenblicks zu zerstören, wenn die intime Verbindung zwischen ihnen abriss.
„Ich werde dich noch erdrücken, cara …“
Als Antwort schlang Sam stumm ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn nur noch fester an ihr wild hämmerndes Herz. „Das macht nichts“, behauptete sie tapfer.
Es war der Schlaf, der sie beide zu übermannen drohte und schließlich dazu zwang, sich voneinander zu trennen.
„Verzeih, cara . Ich habe nächtelang wach gelegen, aber jetzt werde ich endlich schlafen können. Geh nicht fort …“
Während sein Atem bald immer tiefer und regelmäßiger ging, lag Sam mit weit geöffneten Augen da und dachte an etwas, das ihr eine Freundin am Ende einer stürmischen Romanze sagte.
Sex ist keine Kur, sondern eine Droge. Es stillt nicht das Ver langen, sondern lässt es mit jedem Mal wachsen. Es ist besser, allein zu bleiben, als jemanden zu sehr zu begehren …
Damals hatte sie es nicht verstanden. Jetzt schon.
Noch einmal schaute sie auf den Mann neben sich, der im Schlaf viel verletzlicher, aber auch unendlich liebenswerter wirkte als in den Momenten, wo er gegen sein Schicksal aufbegehrte. Es schmerzte Sam, ihn verlassen zu müssen, aber sie war nun mal nicht Aschenbrödel, die endlich ihren Prinzen gefunden hatte.
Und deshalb musste sie diese Episode so schnell wie möglich vergessen und in ihr altes Leben zurückkehren.
Jetzt, zwölf Wochen später, konnte Sam ihre Naivität in diesem Punkt kaum fassen.
Aber wie sollte man eine unglaubliche Nacht mit einem attraktiven, charismatischen Mann so einfach abhaken können, wenn man auch noch eine bleibende Erinnerung an die lustvollen Momente in seinen Armen in sich trug?
„Lady, ehrlich gesagt würden Sie schneller zu Fuß sein“, platzte der Taxifahrer in Sams Tagträume. „Wie es aussieht, ist der Verkehr jetzt völlig zum Erliegen gekommen.“
Sam starrte verwirrt auf den Nacken ihres Taxichauffeurs und versuchte, sich zu sammeln. „Danke … ja“, stammelte sie und schaute aus dem Fenster auf das Verkehrschaos um sich herum. Offensichtlich gab es momentan wirklich kein Durchkommen.
Nachdem sie dem Fahrer den geforderten Preis bezahlt und ihn gebeten hatte, das Wechselgeld zu behalten, kletterte sie aus dem Taxi und versuchte, sich erst einmal zu orientieren. Dann reihte sie sich in den stetigen Strom der anderen Fußgänger ein.
Der heutige Besuch bei Cesare Brunelli war ein Fehler gewesen. Aber sie hatte getan, was sie glaubte, tun zu müssen, und damit war die Angelegenheit geregelt. Endlich war sie über den sexy Italiener hinweg. Das musste sie sich nur immer und immer wieder vor Augen halten …
6. KAPITEL
Sam schaute auf ihre Uhr, bevor sie an die Tür zum Büro des Verlagschefs klopfte.
Sein Anruf hatte ihn auf ihrem Handy erreicht, als sie gerade aus Cesares Firmengebäude gekommen war. Dass sie unterwegs in einen Verkehrsstau geraten würden, damit hatte sie schließlich nicht rechnen können!
Verdammt. Es war zehn Minuten nach der vereinbarten Zeit, zu der Eric Gibbs sie hatte sprechen wollen. Was Eric hauptsächlich charakterisierte, waren zwei Dinge: sein Bart, mit dem er dem Weihnachtsmann heiße Konkurrenz machte, und seine geradezu sprichwörtliche Aversion gegen Zuspätkommer .
Es
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