Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
Vom Netzwerk:
dämmrigen Raum hinein. „Ich habe ihm gesagt, dass ich die Scheidung will, weil ich dich liebe. Jetzt halte du dich an deinen Teil der Abmachung. Lass sie gehen.“
    Timothy lächelte. Sein Lächeln war gleich geblieben, aber alles andere an ihm hatte sich verändert. Einst gepflegt und elegant, schien er sich seit Monaten nicht rasiert zu haben, die Sachen, die er trug, waren schmutzig und schlotterten zerrissen um seinen Körper.
    Niemals hätte Ellie sich vorstellen können, dass Timothy eine Fünfjährige als Geisel nehmen würde. Genauso wie sie kaum fassen konnte, dass sie sich je ihm gegenüber schuldig gefühlt hatte.
    „Gut gemacht.“ Er nickte befriedigt. „Du hast eben nur den richtigen Anreiz gebraucht.“
    Mit zusammengekniffenen Augen schaute sie ihn an. „Lass das Mädchen gehen.“
    „Sicher, kein Problem. Kinder mochte ich noch nie besonders.“ Timothy schubste die völlig verängstigte Catia in Pedros Richtung. „Bring sie nach Hause. Aber lass dich nicht erwischen.“ Mit einem freundlichen Lächeln wandte er sich zurück an Ellie. „Siehst du, ich bin kein schlechter Mensch.“
    Catia schluchzte auf. Ellie eilte zu ihr und ging vor ihr in die Hocke, um sie an sich zu drücken. „Alles wird gut. Er bringt dich nach Hause, dann bist du in Sicherheit.“ Sie sah vernichtend zu Pedro auf. „Wenn Sie ihr wehtun …“
    „Keine Sorge, warum sollte ich. Mich interessiert nur das Geld.“ Er sah auf Ellie, dann zu Timothy. „Die Kleine ist nicht die, um die Sie sich zu sorgen brauchen, senhora .“
    Ellie sah ihnen nach und schickte ein stummes Stoßgebet zum Himmel. Um Catias Sicherheit und darum, dass Diogo sie finden möge. Er musste doch erkannt haben, dass sie sich nie von ihm scheiden lassen wollte. Sie hatte ihm doch gesagt, dass sie ihn ewig lieben würde.
    „Endlich allein.“ Timothy klang so zufrieden, dass ihr übel wurde.
    Sie sah sich in dem heruntergekommenen Zimmer um. Das alte Haus lag tief im Irrgarten der Favela. Plötzlich fühlte sie eine weitere Wehe. Die erste hatte sie gespürt, als Diogo gesagt hatte, dass er sie nicht liebte. Und seit Pedro ihr den Zettel mit Timothys Instruktionen zugesteckt hatte, waren die Wehen immer häufiger gekommen.
    „Warum sollte ich all diese schrecklichen Dinge zu Diogo sagen?“, fragte sie Timothy.
    „Ich wollte, dass er weiß, wie es ist, wenn man das verliert, was man am meisten liebt.“ Timothy lachte höhnisch. „Ich wollte, dass es ihm das Herz aus der Brust reißt.“
    „Diogo liebt mich nicht.“
    „Ich beobachte euch seit Monaten. In all der Zeit hat er eine andere nicht einmal angeschaut. Und du behauptest, er liebt dich nicht? Netter Versuch.“ Er lachte wieder unangenehm. „Diogo Serrador bildet sich ein, unschlagbar zu sein. Er hat das Aussehen, den Charme, das Geld. Aber ich habe dich.“
    O Diogo, bitte komm! flehte sie still. Dann schloss sie entsetzt die Augen, als eine weitere Wehe sich meldete. Diese hier war anders als die anderen zuvor, intensiver, länger. Nein, noch nicht, versuchte sie ihre Babys zu ermahnen. Ihr könnt unmöglich hier zur Welt kommen.
    Diogo brauchte noch mehr Zeit.
    „Ach Ellie.“ Timothy setzte sich zu ihr auf das alte Bett und sah sie schwermütig an. „Ich liebe dich so sehr, erkennst du das denn nicht? Seit ich dich zum ersten Mal in dem Diner gesehen habe, mit dem blonden Haar wie ein Engel. Du warst anders als die anderen. Du hast mich nie ausgelacht. Du hast mich respektiert und bewundert. Schon damals wusste ich, eines Tages würdest du mein sein. Aber du hast dir immer solche Sorgen um Geld gemacht. Deshalb musste ich reich werden, für dich.“
    „Und deshalb hast du Babys verkauft?“
    Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. „An kinderlose Ehepaare. Frauen, die sich zu lange auf ihre Karriere konzentriert haben … Alle erfolgreich, alle reich – und alle sehnen sie sich so verzweifelt nach einem Kind. Während arme Frauen ständig Kinder kriegen, die sie nicht versorgen können. Oder beschützen können.“ Er lächelte verschlagen. „Ich habe nur die Rolle des Mittelsmanns übernommen. Ich habe es für dich getan, Ellie. Nur für dich.“
    Ellie wurde übel. Wie hatte sie sich so in ihm täuschen können?! Wie hatte sie jemals annehmen können, er würde sie wirklich lieben?!
    „Aber Serrador hat alles ruiniert.“ Mit zusammengekniffenen Augen sah Timothy auf Ellies Bauch, sodass sie unwillkürlich schützend die Hände darüber breitete. „Sonst wärst du

Weitere Kostenlose Bücher