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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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wollte ihr nicht gelingen. Wahrscheinlich war er ein Freund von Maxim oder Eduard. Kein Untergebener würde es wagen, sie in dieser direkten Art anzuschauen.
    Sein dichtes Haar war nachtschwarz und fiel in ungezähmten Locken bis über den Kragen seines eleganten, blendend weißen Smokinghemdes herab. Der Kontrast war verblüffend und irgendwie herausfordernd.
    Es war noch keine zwei Stunden her, da hatte Giselle mit ihrer Zofe darüber gescherzt, dass ihr ausgerechnet heute Abend, wo sie als fußlahme Cinderella auf den Ball gehen musste, womöglich ihr Traumprinz über den Weg lief.
    Natürlich sollte sie diese kindische Alberei nicht mit dem attraktiven Fremden assoziieren, doch angesichts ihres wild klopfenden Herzens fiel Giselle das ziemlich schwer. Dennoch war er nichts weiter als ein Gast, selbst wenn er dem Traumprinzen ihrer schlaflosen Nächte verblüffend ähnelte.
    „Nein danke, das heißt … ich möchte lieber nichts Alkoholisches trinken, für den Fall, dass ich später vielleicht eine Tablette einnehmen muss“, stammelte Giselle, wütend auf sich selbst, wegen ihres unsinnigen Geplappers.
    „Haben Sie Schmerzen?“, fragte der Fremde.
    Sein besorgter Ton verursachte ihr einen wohligen Schauer. „Nichts, worüber es sich zu reden lohnt“, behauptete sie, denn sein Anblick hatte sie den stechenden Schmerz völlig vergessen lassen.
    „Eine ungewöhnliche Art, sich fortzubewegen“, stellte er mit einem bezeichnenden Blick auf ihre Sänfte fest.
    Sie hätte ihn küssen können für den Versuch, ein unverfänglicheres Thema als ihren derzeitigen Gesundheitszustand anzusprechen. Doch sofort entrang sich ihr ein leiser Seufzer, bei der Vorstellung, die festen wohlgeformten Lippen des geheimnisvollen Fremden auf ihren zu spüren …
    Der letzte Kuss war so lange her. Der letzte richtige Kuss jedenfalls, korrigierte Giselle sich in Gedanken.
    Natürlich gab es Robert. Doch dessen Küsse hatten ihr Herz nie schneller schlagen lassen, geschweige denn lustvolles Verlangen in ihr erweckt. Vielleicht verspürte sie deshalb auch den Drang, ihre lauwarme Beziehung so bald wie möglich zu beenden. Sie sehnte sich nach einem Mann, der ganz andere Gefühle in ihr wecken konnte.
    So wie … im Moment.
    Giselle versuchte, sich zusammenzureißen. Sie nahm zwar kaum noch Medikamente ein, aber dennoch konnten nur die für ihre momentane Verfassung verantwortlich sein. Wie anders sollte sie sich sonst ihren rasenden Puls erklären und das Gefühl, der Ballsaal sei plötzlich völlig überhitzt.
    „Dieses Prachtstück ist ein antikes Relikt aus dem Besitz meiner Großmutter, Prinzessin Antoinette“, erklärte sie, um einen natürlichen Tonfall bemüht. „Die Alternative hätte geheißen: Rollstuhl oder Krücken.“
    „Verstehe. Ich habe die Sänfte erst vor wenigen Tagen auf einem Bild in der Eingangshalle des Châteaus entdeckt und mich gefragt, was es wohl für ein Gefühl ist, darin herumgetragen zu werden.“
    „Ein holperiges“, erklärte sie rundheraus. Seine Stimme ließ sie an heiße Schokolade denken … dunkel, samtig und köstlich. Unwillkürlich schüttelte Giselle den Kopf, um wieder klar denken zu können. „Wir sind einander noch nie begegnet, oder? Leben Sie hier in der Nähe?“
    „Momentan schon“, erwiderte er wenig aufschlussreich.
    Vielleicht wollte er ja auch einfach nicht ausgehorcht werden. „Ich hätte gern ein Mineralwasser“, bat Giselle. Ihr Mund fühlte sich plötzlich schrecklich trocken an. Doch als ihr geheimnisvoller Gesprächspartner daraufhin leicht den Kopf neigte und verschwand, bereute sie ihre voreilige Bitte. Was, wenn er sich durch ihre inquisitorischen Fragen brüskiert fühlte und nicht wiederkam?
    Aus schmalen Augen schaute sie hinter ihm her. Er bewegte sich mit kontrollierter Kraft, geschmeidig und raumgreifend, wie eine gefährliche Wildkatze. Und als er kurz darauf mit dem gewünschten Wasser zurückkam, machte ihr Herz einen seltsamen kleinen Sprung.
    „Danke“, murmelte sie und versuchte, nicht zu zeigen, was die flüchtige Berührung ihrer Hände in ihr ausgelöst hatte.
    Sein Blick wanderte über die muntere Szenerie um sie herum. „Der ganze Trubel kann Ihnen doch nicht wirklich Spaß machen, Eure Hoheit.“
    „Nach zwei Monaten in der Gesellschaft meiner Mutter? Auf jeden Fall!“, gab sie spontan zurück und wunderte sich selbst über die völlig unangebrachte Vertraulichkeit einem Fremden gegenüber.
    „Prinz Maxim hat mir von Ihrem erzwungenen

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