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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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Ihrer Frau fernhalten.“
    Zum zweiten Mal an diesem Abend hatte Giselle das Gefühl, ein Thema berührt zu haben, das ihm nicht gefiel. „Sie versuchen schon wieder, mich auszuhorchen“, warf er ihr vor und erwiderte ihr Lächeln nur zögernd. „Bei allem Respekt, Eure Hoheit, aber wenn Sie mir mein Inkognito nicht lassen, kann ich Sie nicht dabei unterstützen, Ihren Pflichten als unsere Gastgeberin nachzukommen.“
    Bryce hatte selbst nicht die leiseste Ahnung, warum er vor der Prinzessin so ein Geheimnis aus seiner Identität machte. Schließlich hatte er nichts zu verbergen.
    Einige mochten den Verlust von Eden Valley als einen wirtschaftlichen und sozialen Abstieg sehen, für ihn war es ein Befreiungsschlag gewesen. Wenn er das nächste Mal einen eigenen Besitz bewirtschaftete, dann nur, wenn er ihm zu hundert Prozent gehörte. Ohne wie auch immer geartete Familienbande.
    Vielleicht war es ja einfach nur das Gefühl, die Prinzessin würde jedes Interesse an ihm verlieren, wenn er sein Heldenimage aufgeben musste, das er allein einem Fetzen Satin verdankte. Denn trotz seines geheimen Schwurs, sich in nichts hineinziehen zu lassen, genoss er es durchaus, ihre Neugier geweckt zu haben.
    Und noch ganz andere Gefühle in ihr zu wecken erschien ihm plötzlich mehr als verlockend. Dabei hatte er gedacht, mit diesem Thema für immer abgeschlossen zu haben. Doch wenn er ehrlich war, musste er sich eingestehen, dass ihn bereits ihr Auftritt mit der Sänfte durchaus erregt hatte. Nur wenige Frauen, königlichen Geblüts oder nicht, hätten ein derartiges Entree mit ihrer unerschütterlichen Sicherheit und Grazie absolviert.
    Allein, wie gerade sie ihren Rücken hielt … und das stolze Köpfchen mit den aufgetürmten Locken hoch erhoben, sodass ihr schwanengleicher Hals perfekt zur Geltung kam. Die glitzernde aquamarinblaue Robe floss wie ein Wasserfall zu beiden Seiten der Samttrage herab und ließ sie wie eine schaumgeborene Meerjungfrau aussehen.
    Bryce war fasziniert und bezaubert. Und er wusste, dass er sie kennenlernen musste, um jeden Preis.
    Prinzessin Giselle hatte recht. Er fühlte sich tatsächlich kein bisschen von ihr eingeschüchtert. Weder von ihrem Stand noch von ihr als Person. Als Mitglied einer angesehenen Familie, die auf zwei Kontinenten geschäftlich in verschiedenen Branchen überaus erfolgreich agierte, war er gewohnt, mit wichtigen Kunden, Würdenträgern und Berühmtheiten jeder Kategorie umzugehen. Im Privaten bevorzugte er allerdings eher ganz gewöhnliche Leute, zu denen er sich selbst zählte.
    Doch an Prinzessin Giselle de Marigny war alles ungewöhnlich.
    Allein ihr lichtes Äußeres ließ sie aus der Menge herausragen. Sie war ebenso hell, wie ihr Bruder dunkel. Die bernsteinfarbenen Augen funkelten wie die Sterne am nächtlichen Himmel. Das leuchtend goldblonde Haar, das sie zu einem raffinierten Knoten aufgesteckt trug, wirkte wie gesponnene Seide. Ob es sich auch so anfühlte, wenn er die weichen Locken durch seine Finger rieseln ließe …?
    Ihre Haut war wie Milch und Honig, mit einem Hauch von Rosé auf den Wangen, soweit man sie unter der Maske überhaupt sehen konnte. Der großzügige Mund schien extra zum Lachen und Küssen gemacht zu sein, und in einer weniger offiziellen Umgebung wäre Bryce durchaus versucht gewesen herauszufinden, ob ihre vollen Lippen wirklich so weich und nachgiebig waren, wie sie aussahen.
    Als sie nach seiner Hand griff, um die Sänfte zu verlassen und sich vorsichtig auf den verletzten Fuß zu stellen, fühlte sie sich ebenso zart und feingliedrig an wie seine Tochter. Sie wirkte auf ihn wie ein Kind, das sich zum Maskenball als Prinzessin verkleidet hatte.
    In ihrem Blick, den sie ihm unter gesenkten Wimpern hervor zuwarf, lag allerdings absolut nichts Kindliches. Er war eher dazu angetan, Bryces Blut zum Sieden zu bringen. Und während sie ihren Arm sanft unter seinen schob, hatte er alle Mühe, nicht zu vergessen, dass sie sich hier auf einem öffentlichen Parkett bewegten und von allen Seiten angestarrt wurden.
    „Die Leute werden über uns reden“, murmelte Giselle, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
    „Und? Macht es Ihnen etwas aus, Eure Hoheit?“
    Sie lachte leise. „Würde ich mir jedes Mal den Kopf zerbrechen, wenn man über mich klatscht, wäre ich längst ein nervöses Wrack.“
    Nicht, dass ihre Nerven nicht zum Zerreißen angespannt waren, aber das lag allein an der Nähe zu ihrem geheimnisvollen Begleiter. Den starken Muskeln,

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