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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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zusammengeprallt, der wie ein riesiger Felsen vor ihr aufragte. Ihr schreckhaft ausgestreckter Arm traf auf solide Muskeln, und nur ihr Stock bewahrte sie davor, zu stürzen.
    „Was in Gottes Namen …!“ Unwillig hob der Riese den Kopf und erstarrte.
    Giselles Herzschlag drohte auszusetzen. Diese Stimme … und diese blauen Augen, die würde sie überall erkennen. Er war es! Ihr mysteriöser Fremder! Doch diesmal trug er keinen Smoking, sondern schwarze staubbedeckte Jeans zum grau karierten Hemd und einen schwarzen breitkrempigen Hut, der sein markantes Gesicht beschattete.
    Ohne Maske wirkten seine Züge so überwältigend männlich, dass es ihr den Atem verschlug. Wie gemeißelt, mit wettergegerbter Haut und einer Adlernase, die wahrscheinlich in früheren, wilden Jahren einmal gebrochen war, was den ungezähmten Eindruck nur noch unterstrich. Schon am Abend des Maskenballes hatte sie bemerkt, dass eine unbezwingbare Kraft von ihm auszugehen schien. Dazu der intensive Blick aus diesen unglaublich blauen Augen …
    Eines wurde Giselle schlagartig klar: Dies war ein gefährlicher Mann!
    Gefangen in ihrem behüteten Prinzessinnendasein, machte das für sie die Verlockung jedoch nur umso unwiderstehlicher.
    Vor ihr stand ein Mann, der sich nicht so leicht durch ihre königliche Stellung beeindrucken ließ. In dieser Hinsicht hatte sie schließlich erste Erfahrungen machen dürfen. Er wirkte wie jemand, dessen Wohlwollen und Loyalität man sich erst verdienen musste.
    Wollte sie das etwa? Innerlich schüttelte Giselle den Kopf, aber dass ihr ein wohliger Schauer nach dem anderen über den Rücken lief, konnte sie nicht verhindern.
    „Ich nehme an, Sie sind der neue Wildhüter?“, fragte sie so gelassen wie möglich.
    Er nickte knapp. Nicht gerade eine angemessene Verbeugung, registrierte die Prinzessin. Wahrscheinlich brachte es dieser Mann gar nicht fertig, egal, vor wem auch immer, seinen stolzen Nacken zu beugen.
    „Bryce Laws, zu Ihren Diensten, Eure Hoheit.“
    Die Anrede war so weit in Ordnung und bewies sogar einen gewissen Grad an Respekt. Dennoch erschien sie Giselle mehr wie eine Herausforderung.
    „Heute also nicht Clark?“, fragte sie ironisch.
    In seinen blauen Augen blitzte es kurz auf. „Der würde nicht in diese Umgebung passen.“ Genauso wie du , besagte sein Blick, auch ohne dass er es aussprach.
    „Schade …“, murmelte die Prinzessin selbstvergessen.
    Seine Miene verhärtete sich. „Clark war eine Fantasiefigur für eine Nacht. Er hat seinen Job erledigt und existiert nicht mehr.“
    Sie konnte es nicht glauben. Oder wollte sie es nur nicht? War dies wirklich derselbe Mann, der sie in jener Ballnacht mit seinem Freibeutercharme betört und verzaubert hatte? Ohne die geringste Scheu mit ihr sprach, als seien sie gleichgestellt, und ihr mutig seinen Arm lieh, damit sie ihre Pflichten als Gastgeberin absolvieren konnte?
    Hier stand er nun vor ihr. Er war es … und auch wieder nicht. Dabei hätte ihr das aufregende Erlebnis beim Anblick seines unmaskierten Gesichts eigentlich realer, greifbarer erscheinen müssen. Doch obwohl seine Attraktivität ihre kühnsten Erwartungen noch übertraf, erschien er Giselle gleichzeitig unerreichbarer denn je.
    Das ist doch alles völlig verrückt!, sagte sie sich energisch. Ich bin hierhergekommen, um mit diesem Mann über die Vernachlässigung seiner Tochter zu sprechen, und nicht, um meinen Traumprinzen zu finden! Der gehörte tatsächlich ins Reich der Fantasie.
    Allein Amanda, die ihre Hilfe und Unterstützung brauchte, war jetzt von Belang.
    Entschlossen wechselte Giselle in ihren Prinzessinnen-Modus, wie ihr Bruder es nannte. Königlich geboren zu sein und eine entsprechende Erziehung genossen zu haben hatte ihr reichlich Gelegenheit geboten zu lernen, ihre Gefühle zu verbergen.
    „Ich muss Sie in einer wichtigen Angelegenheit sprechen, Mr. Laws“, informierte sie ihr Gegenüber in sachlichem Ton.
    Bryce schaute überrascht drein. „Gehört das Management des Wildgeheges nicht in Prinz Maxims Wirkungsbereich?“
    Sie hätte es wissen müssen, dass ein Mann wie er es vorziehen würde, ihrem Bruder unterstellt zu sein. Pech für ihn. „Nein, der Wildpark ist mein Aufgabenbereich, aber was ich mit Ihnen besprechen will, hat damit nichts zu tun“, erklärte sie kühl.
    Bryce machte eine ausholende Geste. „Wie Sie sehen können, sind wir gerade dabei, die entwöhnten Kälber auf ihren Aufenthalt im Freien vorzubereiten. Wenn Sie mir einen

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