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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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viel in jede seiner Gesten und Blicke hinein. Dabei ging es doch einzig und allein um Amanda.
    Unvermittelt riss Bryce sie aus ihren Gedanken. „Mich würde interessieren, Eure Hoheit, ob Sie sich in all Ihren Arbeitsbereichen mit so viel Herzblut engagieren wie in diesem Fall?“
    Genau das hatte sie sich auch gerade gefragt … und keine Antwort gefunden. Oder hatte sie nur Angst, sich die Wahrheit einzugestehen? Dass sie sich weit mehr von Amandas Vater angezogen fühlte, als es ihr guttun konnte?
    Ihre Eltern und die Bevölkerung wollten Robert Gaudet an ihrer Seite sehen. Und bis vor Kurzem hatte sie gegen diese Version eines modernen Märchens selbst nichts einzuwenden gehabt. Robert und sie passten gut zusammen, bis auf einen kleinen Makel …
    Sie liebte ihn nicht.
    „Ich nehme an allem, was mit Château Merrisand zusammenhängt, regen Anteil“, behauptete sie.
    „Wollen Sie deshalb offizielle Kastellanin werden?“
    Damit Sie sich in jedermanns Privatsphäre mischen kön nen ?, meinte Giselle in seiner Frage mitschwingen zu hören.
    „Ich leide nicht unter einem zwanghaften Kontrollbedürfnis, falls Sie darauf anspielen wollen!“, verwahrte sie sich verstimmt.
    Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. „So etwas würde ich mir niemals herausnehmen, Eure Hoheit.“
    Wut auf sich selbst und ihn überwältigte die Prinzessin, sodass sie ihn frustriert anfuhr: „Mein Gott! Hören Sie doch endlich mit dem vornehmen Getue auf und nennen mich einfach Giselle! Zumindest, wenn wir alleine sind“, schränkte sie noch hastig ein.
    Bryce zögerte nicht eine Sekunde. „Aber mit Vergnügen, Giselle …“
    Schlagartig hatte sie das Gefühl, der Boden wanke unter ihren Füßen. Die Art, wie er ihren Namen aussprach, hörte sich ungeheuer betörend an. Etwas tief in ihrem Innern reagierte heftig darauf.
    „Den Titel Kastellanin will ich einfach aus Prinzip zugesprochen bekommen“, flüchtete sie sich auf sicheres Terrain. „Ich finde es absolut unfair, an dieser veralteten Klausel festzuhalten, die besagt, dass man als Frau erst verheiratet sein muss, um ihn führen zu dürfen.“
    Bryce verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber sind Sie nicht durch eine noch antiquiertere Charta überhaupt erst in Ihren gegenwärtigen Stand erhoben worden?“
    Giselle blinzelte verwirrt, dann verstand sie plötzlich. „Sie spielen auf das seit Jahrhunderten geltende Recht der Familie Marigny an, als ‚gekrönte Häupter die Geschicke ihres Landes zu lenken‘?“, rezitierte sie. „Wodurch ich überhaupt nur berechtigt bin, den Titel Prinzessin zu tragen.“
    Er nickte. „Genau. Und nur als solche betrifft sie überhaupt die Klausel in der Charta über Prinzessinnen, die den Titel als Kastellanin anstreben.“
    „Im Grunde genommen wollen Sie mir also schonend beibringen, dass ich nicht alles haben kann, ja?“ Maxim hatte ihr bereits einen ähnlichen Vortrag gehalten, was Giselle nicht gerade zugänglicher machte.
    „Das hindert Sie aber nicht daran, es trotzdem anzustreben.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    „Wollen Sie mir meinen Traum etwa ausreden?“
    Bryce wandte sich ab und griff nach einer kleinen geschnitzten Figur, die auf dem Kaminsims stand. Anscheinend konzentriert betrachtete er den zierlichen Sonnenhirsch, ohne wirklich etwas wahrzunehmen.
    „Träume sind etwas sehr Schönes, Giselle. Doch leider kann man nicht jeden Realität werden lassen“, sagte er rau.
    Denn wenn es so wäre, stünde er jetzt nicht hier und hätte die Prinzessin nie kennengelernt. Vielleicht wäre das ja wirklich besser gewesen …

5. KAPITEL
    An Bryce zu denken wurde in den nächsten Tagen für Giselle zu einer Art Manie, die sie ständig von ihren Pflichten ablenkte.
    In den unpassendsten Momenten tauchte sein maskulines Gesicht vor ihrem geistigen Auge auf. Wenn die Kammerzofe die morgendliche Tasse Tee an ihr Bett brachte … während ihr Haar für einen offiziellen Auftritt hochgesteckt wurde oder wie jetzt, da sie an ihrem Schreibtisch saß und verzweifelt versuchte, ihre Arbeit zu bewältigen.
    Normalerweise hatte sie keine Schwierigkeiten, sich auf den monatlichen Rechenschaftsbericht der ihr unterstellten Mitarbeiter zu konzentrieren. Eigentlich wäre das ja Maxims Aufgabe gewesen, aber der drückte sich schon mehr als ein Jahr davor, nachdem er festgestellt hatte, wie gut seine Schwester ihn in diesem Punkt vertreten konnte.
    „Der nächste Ordner kommt vom Haushaltsvorstand. Tut mir leid, aber

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