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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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halten können?
    „Ist dir etwa entgangen, wie hochnäsig mich Lady Lehua behandelt hat?“, fragte Amanda verstimmt. „Genauso benimmt sie sich auch an jedem anderen Tag in der Schule.“
    „Aber Mary Jo war doch sehr nett zu dir.“
    „Du hast ihr ja auch keine andere Wahl gelassen. Jetzt denken sie alle, dass ich unbedingt dazugehören will.“
    „Unsinn“, erwiderte Bryce spontan und biss sich auf die Zunge, als er bemerkte, dass Amandas Kinn verdächtig zitterte. Vielleicht hatte sie ja sogar recht, und er versuchte viel zu verbissen, sie für ihre neue Umgebung zu begeistern. Schon deshalb, damit er sich nicht ganz so schuldig ihr gegenüber fühlte, weil er sie von Nuee und den Großeltern getrennt hatte.
    „Tut mir leid, Spatz, wenn ich mich eingemischt habe. Du musst es hier nicht schön finden, wenn dir nicht danach ist. Versuche nur, die Zeit so gut wie möglich zu überstehen, bis ich genügend Geld verdient habe, damit wir endlich unser eigenes Zuhause kaufen und uns dort für alle Zeiten niederlassen können.“
    „Wir hatten unser eigenes Zuhause“, maulte Amanda.
    Geduld, mahnte Bryce sich selbst und atmete tief durch.
    „Wir haben auf einem Anwesen gelebt, das zum Familienunternehmen gehörte, von dem dein Großvater den größten Anteil besitzt. Und das hat er auch jeden jederzeit spüren lassen. Das nächste Zuhause gehört nur uns beiden allein.“
    Auf dem schmalen Gesicht seiner Tochter erschien ein zögerliches Lächeln. „Versprochen?“
    Liebevoll umfasste Bryce ihre freie Hand und war dankbar, dass Amanda sie ihm nicht entzog. „Versprochen.“
    Als Giselle Tage später an ihrem Schreibtisch saß und verzweifelt versuchte, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, wanderte ihr Blick immer wieder zu der Kohlezeichnung von Amandas Vater.
    Ich bin schon wie der Pawlowsche Hund. Jedes Mal reagiere ich in derselben Weise auf das Bild, und immer bin ich hungrig und will mehr …
    Seltsam: Während ihrer Beziehung zu Robert hatte sie nie dergleichen empfunden. Sie war durchaus gern mit ihm zusammen gewesen, doch im Nachhinein drängte sich Giselle der Eindruck auf, dass sie eher das Gefühl genossen hatte, Teil eines Liebespaares zu sein, als den Mann an sich.
    Langsam musste sie sich überlegen, mit welchen gesetzten Worten sie der Öffentlichkeit ihre Trennung bekannt geben wollte. Sich plötzlich wieder als das schwarze Schaf der Familie zu sehen erschien ihr absolut nicht erstrebenswert.
    Vielleicht hätte sie Robert trotz aller Vorbehalte heiraten sollen. Königliche Ehen wurden in den seltensten Fällen aus Liebe geschlossen. Er hätte weiter seine Filme drehen können, und sie hätte bekommen, wonach sich ihr Herz wirklich sehnte: den Titel als offizielle Kastellanin. Sie wären nicht einmal gezwungen gewesen, einander öfter als unbedingt nötig zu sehen. Und die königliche Familie würde sich zufrieden zurücklehnen können, da das Enfant terrible aus ihrer Mitte endlich unter der Haube war.
    Erhobene Stimmen, draußen vor der Tür, ließen sie aufschauen. Gleich darauf trat Elaine ein, und Giselle verstand sofort, warum ihre Assistentin sich nicht über die Gegensprechanlage angemeldet hatte. Hinter Elaines Schulter konnte sie nämlich Bryces dunklen Kopf sehen.
    „Mr. Laws besteht darauf, Sie unbedingt persönlich sprechen zu wollen, Eure Hoheit!“
    Obwohl sich für diesen Morgen etliche Besucher offiziell angemeldet hatten, war der nächste Termin erst in zwanzig Minuten fällig. Viel Zeit hatte sie also nicht für Amandas Vater. Was mochte er nur von ihr wollen?
    „Okay, ich habe aber nur ein paar Minuten Zeit. Lass Mr. Laws eintreten, und sorge dafür, dass wir nicht gestört werden.“
    Elaine riss überrascht die Augen auf und wich zögernd zur Seite, um den unangemeldeten Besucher passieren zu lassen. Dann schloss sie mit betontem Druck die Tür hinter sich.
    Bryce ignorierte Giselles Geste, die ihn zum Sitzen aufforderte. „Danke, Eure Hoheit, aber was ich zu sagen habe, nimmt nicht viel Ihrer kostbaren Zeit in Anspruch.“
    „Ich dachte, wir hätten uns auf Giselle geeinigt.“
    „Das war, bevor Sie Ihren Verlobten und seine Film-Crew in mein Wildgehege gehetzt haben, ohne mich auch nur davon zu unterrichten!“, kam es grollend zurück.
    Seine unerwartete Anwesenheit in der Zeichenklasse hatte Giselle derart irritiert und abgelenkt, dass ihr Versprechen Robert gegenüber völlig in Vergessenheit geraten war. „Ich wollte es Ihnen wirklich vorher gesagt haben“,

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