Julia Extra Band 0305
der sich aufdrängte oder unterordnete. Vielleicht hatte er auch deshalb den Vertrag noch nicht unterzeichnet. Er war eben kein guter Teamarbeiter, sondern eher vom Schlag einsamer Wolf …
Als er Giselles erstauntem Blick begegnete, war es endgültig um ihn geschehen. Voller Leidenschaft und Verlangen eroberte er ihren sinnlichen Mund. Ihre Lippen waren tatsächlich so weich, wie er es sich erträumt hatte. Und als die Prinzessin leicht zu schwanken begann, zog er sie stürmisch an seine breite Brust und hielt sie an sich gepresst, als wollte er sie nie wieder aus seinen Armen freigeben.
Seit dem Ball hatte er in jeder einsamen Nacht von diesem Moment geträumt.
Und Giselle …?
Sie fühlte sich wie im siebten Himmel. Selbst wenn sie es bis jetzt nicht gewusst hatte – hier gehörte sie hin. Das war es, was sie in ihrer Beziehung zu Robert so schmerzlich vermisst hatte. Dieses unglaubliche Kribbeln, die atemlose Spannung und das sichere Gefühl, endlich angekommen zu sein. Nie zuvor hatte sie etwas derart Überwältigendes erlebt.
Und dann tat sie etwas, das sie sich selbst nie zugetraut hätte. Sie antwortete nicht nur auf Bryces heiße Küsse, nein, sie versuchte, ihn zu verführen. Zeigte ihm mit ihren weichen Lippen und eifrigen Händen, wie sehr sie ihn begehrte und dass sie sich nach mehr sehnte.
Und damit stellte sie seine Selbstbeherrschung auf eine harte Probe. Für eine Prinzessin war sie eine überraschend leidenschaftliche, wilde Frau. Und irgendwann vermochte Bryce nicht mehr zu sagen, wer hier versuchte, wen zu verführen!
Im Bedürfnis, sie spüren zu lassen, wie sehr er sich von ihr angezogen fühlte, legte er eine Hand auf ihren reizenden runden Po, die andere schob er unter ihre Seidenbluse, streichelte sanft ihren Rücken und fuhr gleichzeitig mit den Lippen über den zarten Hals seiner Prinzessin.
Immer tiefer versanken sie im Rausch des Verlangens, und Giselle bog sich ihm mit einem Aufstöhnen entgegen. Für einen kurzen Moment war Bryce nahe daran, der Versuchung zu erliegen, doch dann siegte die Vernunft über die Libido.
„Das geht nicht, du bist eine Prinzessin“, erinnerte er sie heiser.
„Aber ich bin auch eine Frau …“, schmollte Giselle.
Bryce ließ einen unartikulierten Laut hören, trat einen Schritt zurück und fuhr sich mit allen zehn Fingern durchs Haar. „Das musst du mir gegenüber ganz bestimmt nicht extra betonen!“
O ja, sie ist eine Frau! Und was für eine!
Einen wundervollen Augenblick lang hatte sie ihn ihren Rang vergessen lassen. In diesen kostbaren Minuten waren sie nichts weiter gewesen als ein Mann und eine Frau, die einander begehrten. In einem Anflug von Wahnsinn hatte Bryce sogar daran gedacht, hier, mitten auf dem Schreibtisch der Prinzessin, mit ihr zu schlafen!
Doch dann war er glücklicherweise zur Besinnung gekommen, und jetzt fühlte er sich wie jemand, der um etwas Kostbares und Einmaliges betrogen worden war.
Verzweifelt schüttelte er den Kopf. „Das kann nicht funktionieren.“
Giselle hatte immer noch zu kämpfen, um ihre gewohnte Kontrolle zurückzuerlangen. „Ich wusste nicht, dass es so sein kann …“, flüsterte sie und wollte ihm erneut die Arme um den Hals legen, doch Bryce fing sie auf halbem Weg ein.
„Manchmal gibt es diese unwiderstehliche Anziehung zwischen zwei Menschen“, erklärte er, um einen ironischen Ton bemüht. „Sicher hast du bereits davon gehört. Man nennt es Chemie. Das ist aber auch schon alles.“
Giselle schüttelte so entschieden den Kopf, dass die aufgelösten goldenen Locken ums erhitzte Gesicht tanzten. „Das ist mehr als nur Chemie .“
„Nein. Du hast selbst gerade erzählt, dass du deine Verlobung mit Robert gelöst hast, und ich habe meine Frau verloren. Das macht uns natürlich emotional angreifbar und empfänglich für erotische Schwingungen.“
Giselle runzelte betroffen die Stirn. Ob er damit recht hatte? Sie hasste seine Version des eben Erlebten. Aber Bryce klang so sicher und souverän … und er verfügte über so viel mehr Erfahrung als sie in diesen Dingen.
Langsam schüttelte Giselle den Kopf. „Es ist mehr als das“, beharrte sie und spürte einen heftigen Stich im Herzen, als sie sah, wie sich sein dunkles Gesicht verschloss.
„Weil du es so sehen willst. Aber ich habe dir nichts zu geben.“
Dabei hatte sie in den wenigen Minuten mehr von ihm bekommen als von jedem anderen Mann in ihrem Leben. „Du unterschätzt dich …“
Er schüttelte den Kopf. „Ich sage
Weitere Kostenlose Bücher