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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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Hochzeit mit ihm ins Bett zu gehen, was er natürlich reichlich altmodisch fand. Er hatte ihr vorgehalten, sie könne ja wohl kaum behaupten, jungfräulich in die Ehe gehen zu wollen.
    Nein, Jungfrau war sie nicht mehr, aber sie war auch noch nicht bereit, sich ihm hinzugeben. Vielleicht würde sie es nie sein. Aber sie konnte so tun als ob.
    Demos hatte nachgegeben, weil er es für ein Spiel hielt, eine reizvolle Verheißung kommender Vergnügungen. Sie würde ihm geben, was er wollte, würde ihre Seite der Vereinbarung einhalten, im Austausch gegen die Möglichkeiten, die er ihr bot.
    Entschlossen wandte sie sich vom Spiegel ab. „Mir gefällt das Kleid. Ich nehme es. Jo, du wirst meine Brautjungfer. Such dir auch eins aus!“
    Das ließ sich Jolanthe nicht zwei Mal sagen. Begeistert präsentierte sie Althea ein Fähnchen von einem Cocktailkleid in leuchtendem Lila.
    „Jo, es ist eine Hochzeit!“, mahnte Althea.
    Jolanthe kicherte. „Ich nehme es trotzdem mit, zum Ausgehen. Sag mal …“, sie hielt inne, das Kleid achtlos zerknüllend, „… du ziehst doch weiterhin mit uns durch die Clubs, oder? Du wirst doch jetzt nicht alt und langweilig werden?“
    „Keine Sorge“, erwiderte Althea, obwohl sie in Wirklichkeit keine Ahnung hatte, wie ihre Zukunft aussah und was Demos von ihr erwartete.
    Bisher hatte sie sich eingeredet, dass sie auch nach der Hochzeit ihr eigenes Leben würde führen können. Demos würde sich mit seinen Jachten beschäftigen, und sie konnte tun und lassen, was sie wollte. Außer im Schlafzimmer, natürlich.
    Was, wenn sie sich irrte? Wenn Demos nicht nur Anspruch auf ihren Körper erhob, sondern auf sie als Ganzes – ihre Persönlichkeit, ihre Interessen, ihre Zeit?
    Worauf habe ich mich nur eingelassen, dachte sie besorgt.
    „Althea …“ Jolanthe hatte ein anderes Kleid ausgewählt, ein knielanges aus blassgrüner Seide. „Liebst du ihn?“
    Althea schob ihre Bedenken beiseite und quittierte Jolanthes Frage mit einem ironischen Lächeln. „Aber nein, ich kenne ihn ja kaum. Ich will niemanden lieben, ich will mich amüsieren.“
    Nein, in dieser Ehe würde es keine Liebe geben. Jetzt nicht und in Zukunft nicht. Demos hatte seinen Standpunkt klargestellt, und sie selbst kannte sich gut genug, um zu wissen, dass sie gar nicht fähig war, zu lieben.
    Zehn Tage später stand Althea in ihrem Hochzeitskleid vor dem Spiegel in ihrem Schlafzimmer. Die elfenbeinfarbene Seide schmiegte sich weich um ihre Hüften. Es war ein schlichtes, elegantes Modell mit schmalen, golddurchwirkten Trägern. Sie fragte sich, was Demos dazu sagen würde. Als ob das eine Rolle spielte!
    Seit sie ihre Verlobung an jenem Abend auf der Jacht mit einem flüchtigen Kuss besiegelt hatten, hatte sie ihn kaum zu Gesicht bekommen. Sogar das angekündigte Essen im Kreise seiner Familie hatte er kurzfristig abgesagt, worüber Althea zwar überrascht, aber nicht allzu böse gewesen war. Je mehr er sich von ihr fernhielt, desto leichter fiel es ihr, ihr Märchen weiterzuspinnen. Das, worin er sie sich selbst überließ und nichts von ihr verlangte. Ihre ganz private Version einer glücklichen Ehe.
    „Althea, bist du so weit?“ Jolanthe in ihrem grünen Seidenkleid schlüpfte zur Tür herein. Althea nickte. „Wirklich?“ Ihre Freundin musterte sie skeptisch. „Und du weißt, was du tust?“
    Nein! „Klar, ich heirate.“
    Die kurze Fahrt bis zur Kirche kam Althea endlos lang vor, andererseits wünschte sie, sie würde nie enden. Jolanthe saß vorn neben dem Chauffeur, sie selbst im Fond neben ihrem Vater. Spiros trommelte ungeduldig mit den Fingern an den Türrahmen. Die Stimmung im Wagen war so gedrückt, als seien sie auf dem Weg zu einer Trauerfeier und nicht zu einer Hochzeit.
    Sie hatte Angst vor der Ehe, vor Demos, vor seinen Erwartungen. Vor dem Leben als solchem. Doch sie würde es schaffen. Sie würde es durchstehen wie alles andere auch – mit einem Lächeln auf den Lippen und losgelöst von allen Empfindungen.
    Der Wagen hielt vor der Kirche. Etwa ein Dutzend Leute wartete vor dem hölzernen Portal, darunter einige Geschäftsfreunde von Spiros, ein älteres Paar in Begleitung eines bildhübschen jungen Mädchens. Und Demos mit einem Blumenbouquet in der Hand.
    Althea hatte die Hand schon am Türgriff, als ihr Vater sie ansprach.
    „Althea …“ Es klang leise, flehentlich. Sie drehte sich zu ihm um, wandte sich aber gleich wieder ab, als sie den verräterischen Glanz in seinen Augen sah. Sie ertrug

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