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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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Seele, vielleicht sogar ihr Herz an einen Mann verschenken, den sie kaum kannte.
    „So, das reicht“, sagte sie.
    Demos nickte, stellte die Maschine ab, und bald schaukelte das Boot wieder träge auf den Wellen. Sie traten an die Reling, Althea mit verschränkten Armen, den Blick in die Ferne gerichtet, Demos über das glatt polierte Holz gelehnt und erwartungsvoll zu ihr aufblickend. Er schien zu ahnen, was sie sagen würde. Sie hatte es schon so oft gesagt.
    „Du kennst mich nicht.“
    „Dann sag mir, was ich wissen muss.“
    „So einfach ist das nicht!“
    „Könnte es aber sein.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du wirst dich mit mir langweilen, Demos. Ich kenne Männer wie dich.“
    „Da irrst du dich.“
    „Du hältst mich für eine Herausforderung, und das reizt dich.“
    Demos warf ihr einen langen, intensiven Blick zu. In der Ferne schallte ein Nebelhorn, ein einsamer, klagender Laut.
    „Wir könnten ein gutes Leben führen, Althea. Überleg es dir.“
    „Überleg du es dir! Was ist denn mit Kindern? Was ist, wenn wir alt sind? Oder wenn du plötzlich kein Interesse mehr an mir hast?“
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Du hast Angst, ich könnte das Interesse an dir verlieren?“
    „Ich habe vor gar nichts Angst“, fauchte sie. „Ich meine nur …“
    „Lass uns nicht über die Zukunft reden. Die Gegenwart ist spannend genug.“ Er richtete sich auf und zog sie mit ruhigem, sicherem Griff an sich. Sie brachte es nicht fertig, sich zu wehren, und als er sie dann fest in die Arme schloss, wollte sie es zu ihrer eigenen Verwunderung auch nicht mehr. Die Wange an seine Brust geschmiegt, lauschte sie dem kräftigen, regelmäßigen Schlag seines Herzens.
    „Kinder …“, sagte er leise, „… ja, eines Tages, wenn du willst. Und ich plane, auch im Alter noch Spaß zu haben! Glaub mir, Althea, wir werden es gut haben. Wir haben beide viel erlebt, und nun geht es uns wie einem dieser schönen alten Boote in Mikrolimano: Wir brauchen einen sicheren Hafen.“
    „Sehr schmeichelhaft“, meinte sie schmollend, und er lachte.
    „Wenn du wüsstest, wie sehr ich Boote liebe, würdest du es als Kompliment auffassen.“
    Althea verharrte in der Wärme und Geborgenheit seiner Umarmung. Eine Zeit lang sagte keiner von ihnen ein Wort. Sie fühlte sich sicher, stellte sie überrascht fest. In Demos’ Armen fühlte sie sich sicher.
    Es war unglaublich. Es war beängstigend.
    Demos löste sich von ihr und sah ihr in die Augen. „Ja?“, fragte er, und sie wusste, dass es nur eine Antwort gab.
    „Ja“, sagte sie.

6. KAPITEL
    „Du willst was?“ Jolanthe sah Althea entgeistert an. Sie befanden sich in der geräumigen Umkleidekabine einer von Athens Topboutiquen.
    „Heiraten“, bestätigte Althea lächelnd. Eine kleine Welle freudiger Erregung stieg in ihr auf. Vor drei Tagen hatte sie Demos ihr Jawort gegeben, und obwohl ihr gelegentlich angst und bange wurde, war sie momentan bester Laune.
    „Wen denn?“
    „Es steht morgen in der Zeitung. Demos Atrikes.“
    „Den alten Kerl?“, entfuhr es Jolanthe.
    „Er ist zweiunddreißig, nur neun Jahre älter als ich“, hob Althea hervor, aber sie wusste, was ihre Freundin meinte. Demos war an Reife und Erfahrung seinem Alter weit voraus. Genau wie sie.
    „Ich dachte, du und Angelos …“
    „Angelos“, meinte sie leicht verärgert, „ist ein dummer kleiner Junge.“ Sie wollte nichts mehr von den üblen Gerüchten hören. Munter drehte sie sich vor dem Spiegel, und der Saum des elfenbeinfarbenen Seidenkleids flatterte um ihre schlanken Fesseln. „Was meinst du, ist das festlich genug?“
    „Ist das etwa dein Hochzeitskleid?“, rief Jolanthe aufgeregt, die vermutlich etwas mit tausend Rüschen, Petticoats und einem meterlangen Schleier erwartet hatte.
    „Ja. Wir feiern nur im kleinen Rahmen.“ Althea wusste, dass ihr Vater ein pompöses gesellschaftliches Ereignis vorgezogen hätte, schon um aller Welt zu zeigen, dass er seine Tochter unter Kontrolle hatte, doch dagegen hatte sie sich energisch verwahrt. Sie hatte keine Lust, sich von den Snobs der Athener High Society begaffen zu lassen, die hinter vorgehaltener Hand über sie lästerten.
    Demos hatte sich nicht weiter dazu geäußert, ihr lediglich den Termin für die Hochzeit in zwei Wochen mitgeteilt.
    Ihr Lächeln verschwand, als sie jetzt daran dachte. Sie ahnte, weshalb Demos es mit der Hochzeit so eilig hatte. Sie wusste, was er von ihr wollte.
    Sie hatte sich geweigert, vor der

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