Julia Extra Band 0309
eine Hand zwischen ihre Schulterblätter.
Sie ging die Stufen hinunter zum Fenster. Hinter vereinzelten orangefarbenen Dächern schlängelte sich der Brisbane River, dessen Ufer hier in Hamilton üppig begrünt war. In der Ferne überspannte die Storey Bridge den glänzenden Fluss, und die Stadt leuchtete in den letzten Strahlen des Sonnenlichts, während der Mond wie ein Silberdollar zwischen den Türmen aufging.
Dieses Gebäude war mehr als ein Haus. Die Individualität, die Wärme, die schönen luxuriösen Details machten es zu einem Zuhause.
Rosie, die unglaublich stolz darauf war, dass ihre Unterkunft nicht mehr war als das – eine Unterkunft ohne Geschichte, ohne Erinnerungen, ohne Bedeutung – war beeindruckt.
Schwer beeindruckt. Adele hatte verdammt recht: Cameron mochte wirken wie ein einsamer Wolf, doch seine Wurzeln waren so tief wie seine Stadt hoch.
„Rosalind?“
„Schläfst du auf dem Sofa?“, fragte sie.
„Mein Schlafzimmer und das Büro sind ein Stockwerk höher.“
Sie nickte. „Dein Haus ist wirklich schön.“
„Vielen Dank.“ Seine Stimme verfehlte nicht ihre Wirkung auf sie.
Er unterschied sich von den Männern, mit denen sie sich sonst traf, noch in etwas anderem, das sie Adele verschwiegen hatte. Kein Surferbody, keine Poesie hatte sie je in diesen Zustand ständiger Erregung versetzen können und ihr Bewusstsein für jede Kleinigkeit, jedes ästhetische Detail, jeden Sinneseindruck derart geschärft.
„Und wo ist das Teleskop, das du angeblich besitzt? Noch eingepackt? Oder ist es nur eine Ausgeburt deiner Fantasie? Eine Lüge, um das Sternenmädchen zu beeindrucken?“
„Es ist … ausgepackt. Obwohl es, ehrlich gesagt, eher Dekorationszwecken dient.“
Sie stemmte eine Hand in die Hüfte. „Also ein teurer Staubfänger?“
Er wand sich. „Am Abend, als ich eingezogen bin, habe ich hindurchgesehen. Die Bäume standen auf dem Kopf. Ich gab auf und sah mir stattdessen das Cricketspiel an.“
„Manche Lichtbrechungskörper funktionieren so. Du musst bedenken, dass im All nichts falsch oder richtig herum ist. Nur in unserer Vorstellung ist es das.“ Sie erwiderte seinen Blick. „Dein Problem ist die Sache mit dem Mittelpunkt der Erde.“
„Ich habe das Gefühl, wenn ich lange genug mit dir zusammen bin, wirst du mir das schon austreiben.“
Sie zog an den Fingern einer Hand, bis die Knöchel knackten. „Also, wo ist es? Ich kann dir eine schnelle Einführung geben.“
„Es steht in meinem Schlafzimmer.“
„Natürlich, wo sonst. Von wo könnte man seinen Nachbarn besser ins Fenster gucken?“
„Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.“
Wieder ließ sie die Fingerknöchel knacken. „Ich nehme dich beim Wort.“
Sie streckte die angespannten Hände und wusste nicht, wo sie hinschauen sollte – während er glatt rasiert, unverschämt attraktiv und völlig cool am Fuße der Treppe stand. Ein Kelly in Reinkultur.
Cameron behagte die Welt, in die er hineingeboren worden war, während sie ihr halbes Leben darum gekämpft hatte, sich in der eigenen Haut wohlzufühlen, und noch immer daran arbeitete.
Als er seine Schlüssel in eine unförmige Holzschale schmiss, ließ sie das Geräusch aufschrecken. Sie überflog das Durcheinander auf dem Tisch – eine Baseballkappe, einzelne USB-Sticks an bunten Bändern, eine umgekippte, leere Kameratasche, eine Tasse mit einem Rest Kaffee und ein unordentlicher Haufen geöffneter Briefe.
Das Strandgut eines echten Lebens. Und eine Erinnerung daran, dass Cameron nicht nur ein Name war oder ein Kontostand oder ein Stereotyp, den sie einfach in eine Schublade stecken konnte, wie es ihr gefiel.
Cameron befand sich inzwischen in der Küche und drehte ihr den Rücken zu. „Ich hatte heute einen verrückten Tag“, sagte er. „Eine Katastrophe nach der anderen, angefangen mit Unverschämtheiten von Bruce. Ich bin so hungrig, dass ich den Kühlschrank essen könnte.“
Er streckte den Kopf über die Tür und betrachtete sie mit seinen strahlend blauen Augen. Blinzelnd erwiderte sie seinen Blick.
Er war hinreißend. Und dies war das alles entscheidende dritte Date. Doch war sie bereit, diesen Weg zu Ende zu gehen, obwohl sie wusste, dass er nirgendwohin führen würde?
Seine Mundwinkel wanderten lasziv nach oben, als wüsste er ganz genau, was sie dachte. Die sexy Grübchen in seinen Wangen, die bezaubernden Fältchen um seine Augen und das aufreizende Funkeln in seinen Augen waren wie eine Einladung.
„Ich habe
Weitere Kostenlose Bücher