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Julia Extra Band 0309

Julia Extra Band 0309

Titel: Julia Extra Band 0309 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Natalie Rivers , Ally Blake , Jennie Lucas
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Werk. Und in ihm.
    Er drehte sie zurück, sodass sie ihn ansah, ein Auge zusammengekniffen, sein göttlicher Mund zu einem Bedauern verzogen. „Jetzt denkst du bestimmt, ich bin ein Angeber.“
    „Das denke ich überhaupt nicht.“
    „Nicht?“
    „Ich denke, in Wahrheit hältst du dich gar nicht für den Mittelpunkt des Universums.“
    Sein Lächeln verschwand. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Warum Wolkenkratzer? Warum keine Einkaufszentren oder Wohnsiedlungen oder Parkhäuser?“
    „Je größer das Gebäude, desto größer mein … Verdienst.“ Er lächelte wieder hinreißend.
    „Du denkst, du kannst mich mit deinen Witzen einschüchtern“, sagte sie, mit dem Finger drohend. „Und mit deinen raffinierten Nudeln. Aber ich habe etwas begriffen.“
    Er stützte die Vorderarme auf den Tisch und neigte sich vor. Seine Stimme war tief, dunkel und verführerisch: „Erleuchte mich!“
    „Diese ganze Schwarze-Schaf-, Einsamer-Wolf-, Fels-in-der-Brandung-, Big-Boss-Nummer, die du abziehst, ist bloß Show. Du, mein Freund, bist ein Romantiker.“
    So hatte Cameron wirklich noch niemand genannt.
    Unbarmherzigkeit, gnadenloser Ehrgeiz, Tunnelblick, das alles hatte man ihm schon vorgeworfen. Aber romantisch zu sein?
    Rosalind lag so falsch, fand er, dass es lachhaft war. Doch lachen, das verrieten ihm ihre großen grauen Augen, war jetzt definitiv die falsche Reaktion.
    Um Zeit zu gewinnen, sammelte er die Essensreste ein, warf die Stäbchen in die Spüle und die Kartons in die Recyclingtonne.
    Dann stellte er sich auf die andere Seite des Tisches, ihr gegenüber, und legte die Handflächen auf die Arbeitsfläche aus Granit.
    „Rosalind, mach dir bitte keine falschen Vorstellungen davon, wer ich bin. Am Ende bist du nur enttäuscht.“
    Sie spitzte kaum merklich die Lippen, doch sie hielt seinen Blick fest.
    Seine Stimme war deutlich kühler, als er erklärte: „Ich bin zweiunddreißig und Single, und dafür gibt es einen guten Grund. Ich bin nicht die Spur romantisch.“
    Sie schüttelte stur den Kopf: „Deine Bauwerke reichen buchstäblich bis in den Himmel, eines großartiger und Ehrfurcht gebietender als das andere. Ich mag jeden Abend in die Sterne sehen, aber du greifst nach ihnen. Denk mal drüber nach. Lass den Gedanken zu. Dann wirst du sehen, dass ich recht habe.“
    Dieses Leuchten in ihren Augen … Nie in seinem Leben hatte er etwas so Strahlendes gesehen. Und plötzlich begriff er, dass sie – obwohl sie nach außen ebenso unbekümmert wie unverblümt wirkte – in ihrem Innersten zutiefst sensibel war. Der Vater, der nicht da war, die Mutter, die nicht loslassen konnte, hatten sie verletzt, und er wollte nicht derjenige sein, der ihrem Herzen weiteren Schaden zufügte. Dann wäre er nicht besser als sein Vater.
    Er griff ein Geschirrhandtuch und wischte sich die Hände ab. Er erlebte so etwas nicht zum ersten Mal. Und daher wusste er, was er zu tun hatte.
    Er ging auf ihre Seite des Tisches hinüber, griff ihren Barhocker, drehte ihn herum, und setzte sich dann selbst gegenüber. Er gab dem überwältigenden Drang nach, sie zu berühren, indem er eine seidige Locke hinter ihr Ohr strich. Es war egoistisch von ihm gewesen, dass er es so weit hatte kommen lassen.
    Sie lehnte sich seiner Berührung kaum merklich entgegen. Sie gab ihm ein Signal nach dem anderen, dass sie ihn genauso begehrte wie er sie. Seit Tagen schon begehrte er sie. Mehr als er je eine andere Frau begehrt hatte.
    In der Ahnung, dass dies vielleicht seine letzte Chance war, sich zu stoppen, legte er beide Hände an ihr Gesicht und küsste sie fest. Sie schmeckte nach Honig und Soja. Unter seinen Händen fühlte sie sich warm und weich und absolut köstlich an. Er spürte, wie sie mit sich rang, spürte es in ihren Lippen, als sie seine Berührung zuließ, aber mehr auch nicht.
    Vorhin noch hatte sie behauptet zu wissen, wann es genug war. Jetzt schien keiner von ihnen stark genug zu sein.
    Cameron löste sich von ihr, nur um sie erneut zu küssen, tiefer, länger, langsamer. Er hatte nicht vor aufzustehen, ehe sie seinen Kuss erwiderte.
    Es dauerte nicht lang.
    Mit einem Seufzen, das ihren ganzen Körper durchfuhr, ließ Rosalind sich fallen. Der Kuss wurde tiefer und tiefer, bis er hinter seinen Augenlidern nur noch schwarze und rote Strudel sah, tiefe, verzweifelte Dunkelheit, kein Ende in Sicht.
    Sie fuhr ihm mit der Hand in den Nacken, stand auf und schmolz ihm entgegen. Eine Sinnlichkeit ergriff von ihm Besitz, dass er sich

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