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Julia Extra Band 0309

Julia Extra Band 0309

Titel: Julia Extra Band 0309 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Natalie Rivers , Ally Blake , Jennie Lucas
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sich an wie ein Schlag ins Gesicht. „Seien wir doch ehrlich. Du hattest nie vor, mehr Zeit und Energie in mich zu investierten als unbedingt nötig. Also mach mir nichts vor.“
    Mann, war diese Frau dickköpfig! Er ballte die Fäuste, um sich davon abzuhalten, sie zu packen und zu schütteln. „Du willst, dass ich ehrlich bin?“
    „Warum nicht?“ Sie funkelte ihn an.
    „Na gut. Dann hör gut zu. Du bist die komplizierteste, unverschämteste, anstrengendste Frau, die ich je getroffen habe. Und ich finde, ich habe es verdient, dass du mir eine Chance gibst. Darf ich weiterreden?“
    „Bitte!“ Sie verschränkte die Arme und starrte ihn kampfeslustig an.
    Am liebsten hätte er sie gepackt und geküsst, stattdessen sagte er: „Soweit ich es beurteilen kann, hast du es immer vermieden, dich festzulegen – abgesehen vielleicht von einem weit entfernten Planeten, der sich nicht wehren kann. Nicht auf einen Job, nicht auf ein Zuhause, nicht einmal auf einen Namen.“
    Die Hitze in ihrem Blick nahm ihm fast den Atem. Deshalb atmete er extra tief durch, um nicht noch mehr zu sagen. Seine Haut glühte. Und selten in seinem Leben war er so erregt gewesen. Kein Erfolg, keine Macht, nicht das größte spektakulärste seiner Bauvorhaben konnte mit dieser Frau konkurrieren.
    „Na gut“, erwiderte sie. „Wenn ich die größte Heuchlerin der Welt bin, dann bist du der größte Dickkopf des Universums. Kapierst du denn gar nichts? Du bist umgeben von Menschen, die dich lieben.“ Sie senkte kurz den Blick, ehe sie ihn wieder aufs Korn nahm. „Du hast eine Familie, die dich braucht. Hier liegen deine Wurzeln, und du hast alles getan, was in deiner Macht steht, um sie abzuschneiden. Eines Tages, wenn sie nicht mehr nachwachsen, wirst du vielleicht eine Ahnung davon bekommen, was es heißt, allein auf dieser Welt zu sein.“
    Zwei dicke Tränen kullerten herzergreifend über ihre Wangen. Der Schmerz bei ihrem Anblick brachte ihn fast um. Er wünschte, er würde die richtigen Worte finden. Er wünschte, sie würde zulassen, dass er sie in die Arme nahm, sie küsste, ohne Worte.
    Sie blickte auf ihre Schuhspitzen. „Kannst du bitte deiner Mutter für die wundervolle Party danken? Und grüße die anderen von mir.“
    Sie sah auf und hielt seinen Blick gefangen. Er hatte das Gefühl, dass sein ganzes Leben auf diese Minute zugesteuert war. Die entscheidende Minute seines Lebens.
    Plötzlich ließ ein lauter Knall sie beide erstarren. Eine halbe Sekunde später explodierte ein Feuerwerk über dem Fluss.
    Der Balkon füllte sich rasch mit Gästen, und Rosalind verschwand in dem Meer von Menschen.
    Sie war fort.
    Und obwohl er von Menschen umringt war, darunter auch die Familie, die er an diesem Abend wieder in sein Leben gelassen hatte, fühlte er sich einsamer, als er es je für möglich gehalten hätte.

13. KAPITEL
    Cameron hatte Jackett und Krawatte abgelegt, die Ärmel über die Ellbogen hochgekrempelt und stützte sich mit den Unterarmen auf den kalten Stein des Balkons, den anbrechenden Morgen betrachtend.
    Die Venus stand bereits am Himmel. Im Gegensatz zu den anderen Himmelskörpern, die mit dem Mond untergegangen waren, funkelte sie nicht. Sie war beständig, unerschütterlich, bezaubernd und ganz allein.
    Er spürte sein Herz schwer pochen, nicht zum ersten Mal in den vergangenen zwölf Stunden, seit Rosalind ihn an genau dieser Stelle hatte stehen lassen.
    Die Stunden waren verstrichen. Nachdem die letzten Gäste gegangen waren, hatten er und seine Familie sich in die Bibliothek zurückgezogen, und er hatte ihnen von Quinns Herzinfarkten erzählt und seiner Weigerung, sich untersuchen zu lassen. Sie hatten sich gestritten, vertragen, gelacht und geweint – und ihm war klar geworden, dass er in seinem ganzen Leben nie wirklich allein gewesen war.
    Im Gegensatz zu Rosalind. Und es war egal, dass sie selbst daran nicht unschuldig war, indem sie die Menschen in ihrer Umgebung mit aller Macht auf Abstand hielt. Denn endlich verstand er den Grund dafür.
    Jemanden zu verlieren, den man liebte, tat verdammt weh.
    Jemand schlug ihm mit der Hand fest auf die Schulter und unterbrach ihn damit in seinen Gedanken. Dylan stellte sich neben ihn, ähnlich gekleidet wie Cameron, denn keiner von ihnen hatte bisher geschlafen.
    „Hier versteckst du dich also“, sagte Dylan.
    Cameron legte eine Hand um die Schultern seines Bruders, und gemeinsam gingen sie wieder in den Ballsaal. „Du weißt genau so gut wie ich, dass es in diesem

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