Julia Extra Band 0309
prächtiger roter und gelber Rosen, unter einem endlosen blauen Himmel.
– ENDE –
Natalie Rivers
Liebeszauber in Athen
1. KAPITEL
Wie hypnotisiert starrte Kerry auf das schmale weiße Plastikröhrchen. Ihre Hand zitterte, als sie das Pluszeichen im Fenster sah. Dann huschte ein Lächeln über ihre Züge. Positiv!
Eigentlich hatte sie nicht wirklich damit gerechnet, dass der Test so ausfallen würde. Es war ganz und gar nicht geplant, schwanger zu werden. Ihr Leben würde sich von Grund auf ändern.
Unentschlossen biss sie sich auf die Lippen. Eigentlich hatte sie sich über das Ergebnis gefreut … aber jetzt?
Wie würde Theo auf die Nachricht reagieren? Bei dem Gedanken daran, es ihm zu sagen, spürte Kerry, dass sie plötzlich nervös wurde.
Seit sechs Monaten war sie die Lebensgefährtin von Theo Diakos – einem der reichsten und mächtigsten Baulöwen von Athen. Von dem Moment an, als sie sich kennenlernten, waren sie unzertrennlich gewesen. Theo bot ihr einen kosmopolitischen Lebensstil, der für sie ganz neu war. Er behandelte sie wie eine Prinzessin, und auch sein Bruder Corban und dessen Frau Hallie hatten sie mit offenen Armen aufgenommen.
Nacht für Nacht teilte sie das Bett mit ihm, aber nie hatten sie über ihre Gefühle füreinander gesprochen, und erst recht nicht über eine gemeinsame Zukunft.
Entschlossen strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ging hinaus auf die Dachterrasse. Wenn Theo und sie sich in Athen aufhielten, war dies ihr Lieblingsplatz – eine grüne Oase der Ruhe inmitten der Hektik. Hier oben, umgeben von blühenden Rosen und plätschernden Springbrunnen, hätte man es nicht für möglich gehalten, im besten Hotel der Stadt zu sein, dem luxuriösen Flaggschiff von Theos Imperium.
Kerry trat an die Brüstung und ließ den Blick schweifen. Unter ihr leuchteten bereits vereinzelt die Lichter der Großstadt auf, und vor ihr erstrahlten die Akropolis und die Säulen des Parthenon im letzten Glanz der untergehenden Sonne. Es war ein erhebender Anblick, den Kerry für immer mit Theo in Verbindung bringen würde. Mit ihm zusammen zu sein, war unbeschreiblich. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich wirklich begehrt.
Anfangs konnte sie kaum glauben, dass dieser fantastische Mann wirklich an einem einfachen Mädchen wie ihr interessiert sein sollte, aber er hatte ihre Zweifel und Bedenken bald zerstreut. Nie zuvor war sie so glücklich gewesen.
Die Schatten der Vergangenheit schienen für immer gebannt. Endlich erlebte sie das Glück, das jemand sie wollte und schätzte … eine völlig neue Erfahrung. Etwas, das sie in ihrem dreiundzwanzigjährigen Leben noch nie erlebt hatte.
Sanft legte sie die Hände auf ihren Bauch. Sie musste sich erst an den Gedanken gewöhnen, Theos Kind in sich zu tragen. In diesem Moment schwor sie sich, ihrem Kind von Anfang an das Gefühl zu geben, geliebt zu sein. Nie sollte es sich – wie sie selbst – unerwünscht vorkommen.
In ihrem Innersten erfüllte sie die Überzeugung, dass Theo sich ebenfalls freuen würde. Schließlich war er ein wunderbarer Onkel – sein Neffe Nicco vergötterte ihn geradezu – und würde einen ebenso wunderbaren Vater abgeben.
Plötzlich konnte sie es kaum erwarten, ihm die Neuigkeit zu berichten. Er sollte es sofort erfahren. Ungestüm lief sie zurück in die Suite und malte sich bereits seinen Gesichtsausdruck aus, wenn er davon erfuhr.
Vor seinem Arbeitszimmer hielt sie inne. Theo war nicht allein. Sein Bruder war bei ihm, und sie schienen in ein ernstes Gespräch vertieft. Enttäuschung malte sich auf ihre Züge, weil die wunderbare Neuigkeit vorläufig noch warten musste.
Sie wollte sich gerade abwenden, als sie stockte. Zwar hatte sie nicht vor, zu lauschen, und ihr Griechisch war eigentlich auch nicht perfekt, aber doch gut genug, dass sie verstand, worüber die beiden sprachen.
Sie redeten davon, Hallie ihren Sohn, den kleinen Nicco, wegzunehmen!
Nein! Kerry presste eine Hand gegen ihr wild klopfendes Herz. Sie musste sich verhört haben! Auf einmal wünschte sie sich weit weg, aber ihre Füße schienen ihr nicht mehr zu gehorchen.
„Du musst an Nicco denken, es ist deine Pflicht, ihn zu beschützen“, hörte sie Theo sagen. „Er ist dein Sohn … alles andere ist zweitrangig.“
„Aber Hallie, sie ist meine Frau. Sie vertraut mir. Ich kann ihr das einfach nicht antun“, erwiderte Corban.
„Du musst. Nicco ist ein Diakos.“ Theos Stimme klang hart wie Stahl. „Und die
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