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Julia Extra Band 0309

Julia Extra Band 0309

Titel: Julia Extra Band 0309 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Natalie Rivers , Ally Blake , Jennie Lucas
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haben, fragte sie sich. Sehnsüchtig dachte sie an die romantischen Stunden zurück. Theo hatte sie aus dem Schlafzimmer hinaus auf die Terrasse getragen. Er hatte ihr das zarte Spitzennegligé ausgezogen und ihren Körper mit duftenden Rosenblüten bedeckt. Und dann hatten sie sich in der lauen Sommernacht unter dem Sternenhimmel geliebt.
    Wie sehr wünschte sie sich, einfach seinem Werben nachzugeben und alles um sich herum zu vergessen, aber …
    „Theo, bitte … Ich muss mit dir reden. Ich habe euer Gespräch mit angehört. Du hast zu Corban gesagt, dass er Nicco wegbringen soll … ohne Hallies Wissen.“
    „Ja. Leider habe ich viel zu lange damit gewartet“, erwiderte Theo. „Das heutige Fiasko hätte leicht vermieden werden können.“
    „Fiasko? Wie kannst du so … so kalt sein! Das war eine Tragödie.“
    „Stimmt – eine Tragödie, die man hätte vermeiden können.“
    „Aber doch nicht, indem man einer Mutter ihr Kind wegnimmt!“
    Wieder stiegen die Bilder aus der Vergangenheit vor Kerry auf. Sie musste an ihre eigene Mutter denken. Sie war erst sechzehn Jahre alt gewesen, als sie ihr Kind auf die Welt brachte. Man hielt sie damals nicht für fähig, sich um das Baby zu kümmern, und hatte es in die Obhut der Großmutter gegeben. Das hatte Kerrys Mutter nie verwunden. Ihr Leben lang hatte sie sich Vorwürfe gemacht. Sie versank in Depressionen und versuchte mit Alkohol und anderen Drogen, den Schmerz zu betäuben. Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus und nahm sich das Leben.
    Noch schwerer wog für Kerry die Tatsache, dass man ihr immer vorenthalten hatte, wer ihre Mutter war. Für die Großmutter, bei der sie aufwuchs, bedeutete die Enkelin nur eine Belastung, was sie Kerry auch immer vorwarf.
    „Es ehrt dich, dass du dir Sorgen um Hallies und Niccos Wohlbefinden machst. Und ich bin dir auch sehr dankbar, dass du mich alarmiert hast, aber mein Gespräch mit Corban war privater Natur. Eine reine Familiensache … und ich wüsste nicht, was dich das anginge.“
    Seiner Stimme war deutlich anzuhören, dass er allmählich die Geduld verlor. Wie wird er erst reagieren, wenn ich ihm gestehe, was ich getan habe, fragte sich Kerry verzweifelt.
    „Hallie ist meine Freundin. Es ist doch selbstverständlich, dass ich mir Sorgen um sie mache. Und um Nicco.“
    „Trotzdem ist es allein meine Sache, was ich zum Wohl meiner Familie entscheide.“ Plötzlich sah er sie misstrauisch an, ein ungeheurer Verdacht stieg in ihm auf.
    „Du hast ihr doch hoffentlich nicht von dem Gespräch erzählt?“
    Einen Moment stockte Kerrys Herzschlag.
    „Doch“, flüsterte sie kaum hörbar. Jetzt ist es raus. Sie blickte Theo an.
    „Wie konntest du nur! Die Sache geht dich gar nichts an!“
    „Natürlich geht es mich etwas an“, stieß Kerry ärgerlich hervor. Wie konnte er nur so herzlos sein?
    „Jetzt wird mir klar, warum du dir Sorgen gemacht hast … weil du allein schuld an dieser ganzen Misere bist. Herrgott, das Ganze hätte böse ausgehen können. Mein Neffe hätte sterben können.“
    „Ich wusste doch nicht, dass Hallie getrunken hatte. Das habe ich erst …“
    „Deine Ausreden interessieren mich nicht“, unterbrach Theo sie.
    „Aber …“
    „Du hast dich in meine Angelegenheiten eingemischt. Und mich hintergangen.“
    „Hallie ist meine Freundin“, wiederholte Kerry tonlos.
    „Und ich ? Was bin ich für dich? Du hättest zuerst mit mir darüber reden müssen, anstatt eigenmächtig zu handeln.“
    „Du … ich …“ Kerry wusste nicht, was sie noch zu ihrer Verteidigung vorbringen sollte.
    Er hatte ja recht. Wenn sie zuerst mit ihm gesprochen hätte, wäre das alles nicht passiert. Aber er … er wollte einer Mutter ihr Kind wegnehmen. Das hatte sie genau gehört.
    „Ich will, dass du deine Sachen packst und verschwindest“, sagte Theo schneidend. „Ich will dich nicht mehr sehen.“
    „Wie bitte?“ Ungläubig starrte sie ihn an.
    Brüsk wandte er sich ab. Für ihn war Kerry gestorben. Vor einer Minute hatte er sie aus seinem Leben gestrichen.
    „Warte doch“, rief sie ihm nach. „Ich muss dir noch etwas sagen …“
    Die Türklinke bereits in der Hand, hielt Theo inne. Zögernd drehte er sich um und sah sie an. Sie hatte noch eine kleine Galgenfrist.
    „Ich habe heute Abend herausgefunden, dass …“
    Plötzlich brach sie ab. Plötzlich hatte sie Angst, ihm zu sagen, dass sie schwanger war.
    Nach allem, was heute passiert war, kam Theo ihr wie ein Fremder vor. Nie hätte sie es für

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