Julia Extra Band 0309

um wenigstens frische Luft zu haben.“ Lia sah zu Alexander auf. „Ich habe mich so nach dir gesehnt. Ich dachte, im Rosengarten könnte ich mir einbilden … Oh Alexander, du bist zu uns gekommen.“
    Er atmete tief durch, drückte fest ihre Hand. „Ich war ein Narr, euch überhaupt gehen zu lassen. Wir werden uns nie wieder trennen. Du, Lia, bist mein Zuhause.“
    Sie sah die Tränenspuren auf seinen rußverschmierten Wangen.
    „Ich liebe dich, Lia“, sagte er leise, und sein dunkler Blick fuhr ihr bis in die Seele. „Für dich würde ich durch die Hölle gehen. Den Rest meines Lebens werde ich mit dem Versuch zubringen, deine Liebe zurückzugewinnen …“
    Lia schluchzte erstickt auf. „Aber sie gehört dir doch bereits. Oh Alexander …“
    Ruby auf dem einen Arm, legte Alexander Lia den anderen um die Schulter und zog sie fest an seine Seite. Er küsste sie, so innig und voller Zärtlichkeit, dass sie wusste, es würde auf ewig halten.
    Er liebte sie, und sie liebte ihn.
    Sie waren endlich nach Hause gekommen.
    Drei Monate später feierte Lia ihre Traumhochzeit mit dem Mann, der die große Liebe ihres Lebens war.
    Sie stieg aus der romantischen Pferdekutsche und sah in den strahlend blauen Junihimmel. Alles war üppig grün, die Luft war lau, die Vögel zwitscherten. Der Rosengarten im Olivia Hawthorne-Park in New York stand in voller Blüte.
    Auch Lia war aufgeblüht. In der Nacht, nachdem Alexander sie im Rosengarten ihres italienischen Schlosses gefunden hatte, hatte sie ein zweites Kind empfangen. Gerade richtig, um nicht mehr in das Hochzeitskleid zu passen, dachte sie jetzt leicht zerknirscht. Erst im dritten Monat, und schon hatte sie fast sieben Kilo zugenommen. Mit einem Lächeln strich sie sich über den gerundeten Bauch. Nun, ihr Baby hatte eindeutig eine Vorliebe für die kalorienreichsten Gerichte entwickelt, die sich überall auf der Welt finden ließen. Und, so schien es, Lia ebenfalls.
    Doch das ließ sich nicht einmal annähernd mit der Vorliebe vergleichen, die Lia für Alexander entwickelt hatte. Er war es, der den Vorschlag machte, ihre Hochzeit richtig zu feiern und das Gelübde vor all ihren Freunden noch einmal abzulegen. Nathan und Emily Carter, Mrs. O’Keefe und Lander, sie alle waren gekommen, Freunde, Bekannte und Angestellte, um den glücklichen Tag gemeinsam mit ihnen zu feiern.
    Als Lia den Rosengarten erreichte, in ihrem Traumkleid aus weißer Seide mit bestickten Perlen, den Hochzeitsstrauß aus roten Rosen in der Hand, erhoben sich alle geladenen Gäste von ihren Sitzen, und ein Sologitarrist spielte die ersten Takte von „At Last.“
    Lias Augen wanderten zu Alexander, und ihre Blicke verhakten sich. Ihr Herz wurde weit vor Liebe.
    Ihr Lied.
    Ihre Hochzeit.
    Ihr Park.
    Lia dachte an ihre Schwester, an ihre Eltern und an Giovanni. Diese Menschen hatten den Park geschaffen. Den Familien der Stadt New York gehörte nun ein neuer Park, ein Ort, um sich zu erholen, zu spielen und gemeinsame Zeit zu verbringen, und die Klinik auf der gegenüberliegenden Straßenseite schaute auf eine weite Grünfläche hinaus.
    Wir haben es geschafft . Lia schloss die Augen und gedachte der Menschen, die sie geliebt und verloren hatte. Ja, wir haben es geschafft, bekräftigte sie noch einmal in Gedanken, während die Sonne wärmend auf ihre Haut fiel.
    Dann sah sie wieder zu Alexander, der an dem aufgebauten Altar auf sie wartete, ihre einjährige Tochter auf dem Arm. All seine Liebe und Bewunderung standen auf seiner Miene zu lesen, deutlich sichtbar für die ganze Welt.
    Letzte Nacht hatte er ihr von seinem neuen Bauprojekt erzählt – das Schloss in Italien von Grund auf zu renovieren. „Es wird alles genau wie vorher sein, nur viel besser.“ Und sie glaubte ihm. Sie wusste zwar noch nicht, wie genau er das erreichen wollte, aber er würde es schaffen, dessen war sie sicher.
    „Ich werde dich glücklich machen, Lia“, hatte er ihr zugeflüstert. „Ich werde dich auf immer glücklich machen.“
    Auch was dieses Versprechen betraf, war sie sicher, dass es ihm gelingen würde. Denn Alexander konnte zaubern. Und er gehörte ihr, ihr allein.
    Ihr Leben begann gerade erst. Ein Leben mit allem, was sie sich je gewünscht hatte – und mit noch so viel mehr.
    Ein glückliches Lächeln auf den Lippen und mit leuchtenden Augen ging sie auf den Mann und das kleine Mädchen zu, die auf sie warteten. Die darauf warteten, ihre Liebe vor all ihren Freunden zu feiern, in einem Garten voll