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Julia Extra Band 0313

Julia Extra Band 0313

Titel: Julia Extra Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny , Carole Mortimer , Sarah Morgan , Claire Baxter
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der Öffentlichkeit weint.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Ich glaube, eines Tages schreibe ich ein Buch, in dem ich die Dinge schildere, die in den Artikeln keinen Platz hatten. Die Ereignisse, die nicht geplant und nicht vorhersehbar waren.“
    „Das würde ich bestimmt nicht lesen wollen“, meinte Ricardo schroff.
    „Keine Sorge, Sie würden ja nicht einmal wissen, dass es veröffentlicht worden ist“, beruhigte sie ihn. „Bis es erscheint – falls es jemals so weit kommt –, haben Sie mich längst vergessen.“
    Sie hatten inzwischen die Pferdekoppel erreicht und blieben stehen, um die Tiere zu beobachten.
    „Sie vergessen, Lyssa?“ Er stützte die Arme aufs Gatter. „Das bezweifle ich.“
    „Tatsächlich?“ Sie errötete zart.
    „Ja. Ich habe nämlich noch nie eine Frau wie Sie kennengelernt.“
    Ohne ihn anzublicken, sagte sie leise: „Ich werde Sie auch nie vergessen, Ricardo.“
    Das Abendessen war so großartig, wie Ricardo versprochen hatte. Allein, was es als Vorspeise gab! Gegrilltes, mariniertes Gemüse, Oliven aus eigenem Anbau, selbst geräucherten Schinken und als besondere, regionale Spezialität Bällchen aus Ziegenfrischkäse im Kräutermantel.
    Der erste Gang bestand aus Ravioli mit einer Füllung aus Ricotta und frischem Spinat, der natürlich aus dem eigenen Garten stammte, dann gab es Salat, schließlich Fleischspieße und dazu Kartoffeln sowie winzige Zucchini.
    „Wie viel Arbeit sich Signora Lunetta gemacht hat“, sagte Lyssa beeindruckt. „Da bekomme ich beinah ein schlechtes Gewissen.“
    „Wieso? Ich glaube, sie freut sich über Gäste, die ihre Kochkünste zu würdigen wissen“, beruhigte Ricardo sie. „Schlimm wäre es, wenn Sie, Lyssa, eine von den mageren Frauen wären, die nur im Essen herumstochern.“
    „Da haben Sie wahrscheinlich recht. Ich werde in meinem Artikel erwähnen, dass man auf jeden Fall genug Appetit mitbringen soll, wenn man hier Station macht.“
    Ob er die erwähnten schlanken Frauen attraktiver als sie fand, fragte sie lieber nicht.
    Zum Nachtisch gab es panna cotta genannten Pudding, dazu frische Erdbeeren, anschließend Kaffee und Likör.
    Letzteres verweigerte Lyssa ebenso wie den Wein, den es zum Essen gegeben hatte. Trotzdem stand sie rundum satt und zufrieden vom Tisch auf.
    Sie bedankte sich bei Signora Lunetta für das hervorragende Essen und wünschte allen eine gute Nacht.
    Ein Bissen mehr, und man hätte mich ins Bett rollen müssen, dachte sie auf dem Weg zum Gästehaus und lachte leise.
    Ricardo schloss sich ihr an. Sie hakte sich bei ihm unter, und gemeinsam gingen sie beim sanften Mondlicht durch den ummauerten Garten.
    „Hier gibt es ausnahmsweise keine spektakuläre Aussicht“, bemerkte sie. „Abgesehen von den Sternen.“
    Da das Haus ganz für sich lag und keine Laternen entlang der Zufahrt standen, war der Nachthimmel in seiner ganzen Pracht zu sehen. Fasziniert blickte Lyssa nach oben in das Funkeln und Glitzern vor dem samtschwarzen Hintergrund.
    Plötzlich stolperte sie und wäre gefallen, wenn Ricardo sie nicht um die Taille gefasst hätte.
    Dann ließ er sie nicht, wie sie erwartet hatte, gleich wieder los, sondern stellte sich hinter sie und zog sie an sich.
    Ihr stockte der Atem.
    „Wie schön sie sind“, flüsterte er an ihrem Ohr.
    „Wer?“
    „Die Sterne.“
    „Oh! Ja.“ Sie schmiegte den Kopf an seine muskulöse Brust und schaute nach oben, ohne etwas wahrzunehmen. Ricardos Nähe und ihr eigenen verworrenen Empfindungen lenkten sie ab.
    Am liebsten hätte sie sich umgedreht und ihn geküsst.
    Das durfte nicht passieren.
    Warum nur war das Leben so kompliziert?
    Rasch trat sie einen Schritt nach vorn, und Ricardo ließ sie zwangsläufig los.
    „Zeit fürs Bett“, verkündete Lyssa energisch und atmete scharf ein, als sie merkte, wie das klang. „Ich meine …“
    Nein, sie durfte sich jetzt Ricardo nicht in ihrem Bett vorstellen, nackt zwischen zerwühlten Laken …
    „Ich wollte sagen, dann bis morgen. Gute Nacht, Ricardo!“
    Er sah sie nur wortlos an, und ein Schauer überlief sie. Mit weichen Knien eilte sie in ihr Apartment und schloss die Tür.
    Beinah hätte ich mich zur Närrin gemacht, tadelte Lyssa sich. Ob er ahnte, was ihr durch den Kopf gegangen war? Was sie sich gewünscht hatte?
    Wünschte er es sich vielleicht auch?
    Als sie schließlich im Bett lag, lauschte sie dem Gesang der Nachtigallen im Olivenhain und dem Flüstern des Winds in den Bäumen.
    Aber nicht das hielt sie

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