Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
Vom Netzwerk:
sichtbare, sondern auch seelische Narben davongetragen. Die kalte Wut, mit der er darauf reagierte, dass sie ihm seinen Sohn vorenthalten hatte, war weit schlimmer als emotionale Erpressung.
    „Also gut, zehn Uhr sagtest du?“
    Erstaunt sah Gabriel sie an. Woher kam der plötzliche Sinneswandel? Offensichtlich hatte Bella eingesehen, dass sie keine andere Wahl hatte.
    Er entspannte sich etwas. „Zuerst setzen wir uns mit Toby zusammen und erklären ihm in Ruhe, dass ich sein Vater bin und Cristo sein Großvater.“
    „Findest du das nicht etwas übereilt?“
    „Übereilt? Machst du Witze? Meiner Meinung nach ist es über vier Jahre zu spät.“ Zornig maß er sie mit Blicken.
    „Aber es wird Toby nur verunsichern, wenn du doch in seinem Leben gar keine Rolle spielst“, gab sie verzweifelt zu bedenken.
    Gabriel lachte nur verächtlich. „Bildest du dir wirklich ein, das wird weiterhin so bleiben?“
    Nein, wenn sie ihn so anschaute – wütend und unnachgiebig – musste sie einsehen, dass er von nun an eine sehr aktive Rolle in Tobys Leben zu spielen gedachte.
    Und wo bleibe ich dabei?, überlegte Bella beunruhigt.

5. KAPITEL
    „Wohnt Grandad in so einem großen Haus?“
    „Ja, das tut er, Toby“, antwortete Gabriel geduldig.
    Es erstaunte Bella immer wieder, wie gelassen und flexibel Kinder waren – besonders ihr eigener Sohn.
    Sie hingegen hatte die halbe restliche Nacht wach gelegen und sich verzweifelt den Kopf darüber zerbrochen, wie sie Toby erklären sollte, dass Gabriel Danti sein Vater war. Und Cristo Danti sein Großvater. Doch Toby hatte die Neuigkeit scheinbar unbeeindruckt hingenommen.
    Natürlich war er die ersten Minuten noch etwas scheu gewesen, jedoch sofort aufgetaut, als Gabriel ihn auf dem Rücksitz seines schwarzen Cabrios anschnallte, bevor die Fahrt zu Cristos Anwesen führte.
    Der alte Herr, der am frühen Morgen aus der Klinik entlassen worden war, erwartete bereits sehnsüchtig die Ankunft seines Enkels.
    Bellas Gefühle waren sehr viel komplizierter. Sie konnte den atemberaubenden Blick auf den Pazifik überhaupt nicht genießen, denn sie war mit ihren Gedanken ganz woanders.
    Ihr und somit Tobys Lebensmittelpunkt befand sich in England, in dem kleinen Dorf, wo sie ein Cottage gekauft hatte, wo sie mit Toby seit zwei Jahren lebte. Das Dorfleben gefiel ihnen, und Toby sollte im September in der Vorschule eingeschult werden.
    Die unterschwelligen Drohungen, die Gabriel in der vergangenen Nacht ausgestoßen hatte, setzten ihr zu. Wann konnte sie ihr gewohntes Leben in England wieder aufnehmen?
    Sie hatte keine Ahnung, was Gabriel an diesem Morgen beschäftigte. Er trug eine Sonnenbrille. Bisher hatte er sich betont aufgeräumt gegeben – im Umgang mit seinem Sohn. Ihr selbst begegnete er mit distanzierter Höflichkeit. Allerdings war es offensichtlich, dass er noch immer wütend auf sie war.
    „Wir sind da, Toby.“ Gabriel wandte sich kurz um, als er den Wagen in eine Auffahrt lenkte und wartete, dass das elektrisch betriebene Tor sich öffnete. Er freute sich über die Begeisterung seines Sohnes.
    Sein Sohn!
    Zwölf Stunden nachdem er die ungeheuerliche Neuigkeit erfahren hatte, konnte er noch immer kaum fassen, dass er tatsächlich einen Sohn hatte. Einen aufgeweckten, fröhlichen und unaffektierten Jungen, der ihn mit kindlichem Pragmatismus sofort als Vater akzeptiert hatte.
    Unauffällig blickte Gabriel Bella von der Seite an. Sie war sehr blass und hatte offensichtlich kaum geschlafen.
    Geschah ihr recht!
    Es war unverzeihlich, ihm all die Jahre sein Kind vorzuenthalten und Toby seinen Vater und seinen Großvater.
    „Weiß deine Familie, wer Tobys Vater ist?“
    Bella schluckte. Ihre Eltern hatten ihr keine Vorwürfe gemacht, sondern einfühlsam und verständnisvoll auf ihre Beichte reagiert. Claudia wollte natürlich alle Einzelheiten erfahren, wie es mit Gabriel im Bett gewesen war. Doch Bella dachte gar nicht daran, die Neugier ihrer Schwester zu befriedigen.
    Sie mochte sich ja selbst nicht mehr an die Liebesnacht erinnern, in der sie sich Hals über Kopf in den temperamentvollen Verführer Gabriel Danti verliebt hatte.
    „Ja“, antwortete sie leise.
    Gabriel nickte zufrieden, fuhr die lange Auffahrt hinauf und hielt vor der herrschaftlichen, im viktorianischen Stil erbauten Villa. Elegante Buntglasfenster mit weißen Rahmen waren ein hübscher Blickfang.
    „Bist du sicher, dass dieser Besuch deinem Vater nicht zu viel ist?“, fragte Bella, die Vater und Sohn

Weitere Kostenlose Bücher