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Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
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hatte schnell gemerkt, dass Amir weitaus mehr zu bieten hatte als ein attraktives Gesicht und ein volles Bankkonto.
    Ihm lag viel an seiner Familie. Er sorgte sich um das Volk von Zorha. Er kümmerte sich um die Menschen in seiner Wahlheimat und spendete mehr für Wohltätigkeitsorganisationen als die meisten Unternehmer in diesem Land. Er war stets freundlich zu Kindern und alten Menschen. Und er bewies eine unendliche Geduld und Großzügigkeit gegenüber seiner schlichten, unauffälligen Assistentin.
    Jedoch nicht genug, um sie als mögliche Kandidatin für die Position einer Ehefrau zu erwählen.
    In einem flüchtigen Anfall von Wahnsinn hatte sie anfangs tatsächlich gedacht, es könnte möglich sein.
    Schließlich hatte er gesagt, dass er seine zukünftige Frau nicht lieben wollte. Dass es ihm vor allem darauf ankam, dass sie sich in seinen beiden Welten zurechtfand. Die Beschreibung passte auf sie. Mochte sie auch ihr ganzes Leben lang unsicher und scheu gewesen sein, bei ihm hatte sie ihre Nische gefunden. Als seine Assistentin trat sie gewandt und selbstbewusst auf, ganz gleich bei welchem Anlass.
    Könnte sie das nicht auch als seine Ehefrau tun?
    Oh ja, sicher, spottete sie in Gedanken. Sie sah es direkt vor sich – Grace Brown, zukünftige Prinzessin. Pah!
    Grace achtete nicht auf die heißen Tränen, die ihr über die Wangen liefen. In der Limousine war ihr klar geworden, dass sie niemals als Ehekandidatin infrage käme. Bis dahin hatte sie sich tatsächlich in alle möglichen verrückten Fantasien verstiegen. Doch als Amir erklärt hatte, dass er sich körperlich zu seiner Frau hingezogen fühlen müsse, weil die Ehe sonst einer Vorhölle gliche, da hatte die Realität sie eingeholt. Wenn sie sich einer Sache absolut sicher war, dann, dass Amir sie sexuell nicht anziehend fand.
    Und so saß sie wach, weil der Schlaf nicht kommen wollte, und überlegte, was die Zukunft wohl für sie bereithielt. Kummer und Schmerz. Der Mann, den sie mit jeder Faser ihres Herzens liebte, würde eine andere Frau heiraten. Wenn ihre Liebe stark genug war, würde sie ihm helfen, diese Frau zu finden.
    Warum?
    Weil das die einzige Chance war, die ihr blieb, Amir so glücklich wie möglich zu machen. Wenn sie sich weiterhin weigerte, würde er einen wunderschönen Eisberg heiraten und auch noch überzeugt sein, dass er das Richtige getan hatte, weil er damit kein Risiko für sein Herz einging.
    Natürlich verstand Grace, dass er nie wieder so verletzt werden wollte wie damals mit achtzehn. Allerdings verstand er nicht, dass eine lieblose Ehe ihn ebenso lieblos und kalt machen würde.
    Das durfte sie nicht zulassen. Also musste sie eine passende Frau für ihn finden, eine Frau, die sein Herz eroberte.
    Und wenn ihr eigenes Herz dabei auf der Strecke blieb … Irgendwie würde sie es überleben.
    Amir setzte sich zum Frühstück und musterte Grace eindringlich. Unter ihren Augen lagen dunkle Ringe, und ihre Haut sah noch blasser aus als sonst.
    Er runzelte besorgt die Stirn. „Du siehst müde aus. Hast du nicht gut geschlafen? Wirst du krank?“
    „Nein, krank werde ich nicht, aber viel geschlafen habe ich auch nicht.“ Sie lächelte, ein magerer Abklatsch ihres sonstigen Strahlens.
    „Etwa wegen meiner Bitte?“
    „Ja.“
    „Wenn es dich so aufwühlt, dann nehme ich alles zurück. Vergiss es einfach.“ Wegen seiner Heiratspläne sollte sie keinen Schlaf verlieren, sie arbeitete so oder so hart genug. Grace hatte praktisch genauso wenig Privatleben wie er.
    „Das ist nicht nötig. Ich habe beschlossen, die Aufgabe zu übernehmen.“
    „Aber wenn es dir damit so geht …“ Er zeigte mit einer ausdrucksstarken Geste auf sie. „Du siehst grässlich aus.“
    Sie schnitt eine Grimasse. „Vielen Dank auch, Amir.“
    „Jetzt ist nicht der richtige Moment, um eingeschnappt zu sein. Bist du sicher, dass du nicht krank bist?“
    „Absolut. Und genauso sicher bin ich, dass ich dir helfen will, eine Ehefrau zu finden.“
    Etwas in ihm begehrte auf. Doch er ignorierte es. „Das erleichtert mich sehr.“
    Als sie jetzt lächelte, wirkte es weniger gezwungen. „Dann bin ich froh.“
    „Schön. Aber ich will nicht, dass du deshalb krank wirst. Du sagst mir auf jeden Fall, wenn es dir zu viel wird.“
    „Natürlich. Du willst deine Liste doch bestimmt innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden haben, oder?“
    „So ungeduldig bin ich auch wieder nicht.“
    „Oh doch, das bist du.“ Es war Humor, nicht Ärger, der in

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