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Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
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passiert. Und vorhin hatte sie anfangs gedacht, er wolle sich nur für ihre Zusage bedanken. Aber dauerte eine Dankesumarmung so lange? Fiel eine derart lange Umarmung noch unter den Begriff „Freundschaft“? Doch die wichtigste Frage blieb eindeutig – hätte er sie fast geküsst?
    „Grace?“
    Als Amir ungeduldig ihren Namen sagte, ruckte ihr Kopf abrupt in die Höhe. Beide Männer schauten sie an.
    „Hast du das mitbekommen?“
    Zu ihrer Schande musste sie gestehen, dass sie nicht ein Wort registriert hatte. Verlegene Röte bedeckte ihre Wangen, als sie den anderen Mann bitten musste, seine Anmerkungen noch einmal zu wiederholen. Vom Scheich würde sie dafür später ganz sicher etwas zu hören bekommen. Jerry jedoch, der Softwareentwickler, lächelte freundlich, zählte noch einmal auf, was er gesagt hatte, und erkundigte sich dann höflich, ob sie alles notiert habe. Aus Erleichterung reagierte sie herzlicher, als es sonst ihre Art war, und auch, weil sie annahm, dass sie von nun an öfter miteinander zu tun haben würden.
    „Es ist zu schade, dass Sie hier Ihre Zentrale haben“, bemerkte sie ohne nachzudenken.
    „Man könnte auch sagen, wie schade es ist, dass das Büro des Scheichs nicht hier ist“, parierte Jerry lächelnd.
    „Ich halte das durchaus nicht für eine Tragödie“, mischte Amir sich frostig ein, und Grace unterdrückte einen Seufzer.
    Entschuldigend lächelte sie Jerry an. „Er ist verärgert, weil ich gerade unkonzentriert war.“
    „ Er mag es überhaupt nicht, wenn über ihn geredet wird, als wäre er nicht im Raum“, kam es klirrend von Amir.
    Jerry entschuldigte sich sofort, und Grace beschloss, von nun an keinen Ton mehr von sich zu geben. Als die beiden Männer sich zu einem gemeinsamen Geschäftsdinner verabredeten, wandte Jerry sich an Grace und fragte, ob sie ebenfalls dabei sein würde. Noch bevor sie darauf ein Wort sagen konnte, mischte Amir sich ein und behauptete, sie hätte andere Aufgaben zu erledigen.
    Seine Dreistigkeit machte sie fassungslos. Kaum dass sie zurück im Hotel waren, wirbelte sie zu ihm herum.
    „Und was genau ist so dringend, dass ich das Dinner ausfallen lassen muss?“
    Amir funkelte sie wütend an. „Du hast zugesagt, eine Ehefrau für mich zu finden. Oder hast du das bereits vergessen?“
    „Noch bin ich weit von Demenz entfernt. Obwohl … die Arbeit für dich wird mich wohl vor meiner Zeit in den Wahnsinn treiben.“
    „Was soll das nun wieder heißen?“
    „Das heißt, dass ich es extrem unhöflich finde, wenn du meine Dinnereinladung für mich ausschlägst und ganz selbstverständlich voraussetzt, ich würde stattdessen an deinem Sonderprojekt arbeiten.“
    „Bisher haben dir Überstunden noch nie etwas ausgemacht.“
    „Bisher hast du mir auch noch nie vorgeschrieben, wann ich Überstunden zu machen habe. Und nur zu deiner Information – ich hatte nicht vor, noch heute Abend mit der Ehefrauenjagd anzufangen.“
    „Na, dann sollte ich vielleicht hierbleiben, und Jerry und du, ihr könnt euch einen gemütlichen Abend machen.“
    Hatte er jetzt den Verstand verloren?! „Wovon redest du da überhaupt?“
    „Von dir und Jerry. Ihr habt euch offensichtlich großartig verstanden.“
    „Und das schließt du aus der Tatsache, dass ich gern etwas essen würde?“
    „Du hast mit ihm geflirtet.“
    „Ich flirte nie.“ Sie wusste ja nicht einmal, wie das ging.
    „Du hast gelächelt.“
    „Ist das heutzutage ein Verbrechen? Du hast auch gelächelt.“
    „Aber ich habe definitiv nicht geflirtet. Außerdem hat es mir nicht gefallen, wie Jerry dich angesehen hat.“
    „Wie denn? Als ob ich ihm leid tue, weil ich einen so ungehobelten Chef habe?“
    Jetzt richtete Amir sich zu seiner vollen Größe auf. „Ich bin nicht ungehobelt!“
    „Mich vom Dinner auszuschließen, ohne mich überhaupt zu fragen, würde ich auf jeden Fall nicht höflich nennen.“
    „Ah, wir sind also wieder bei diesem Punkt angekommen.“
    „Wir haben diesen Punkt nie verlassen.“
    „Aber jetzt lassen wir ihn fallen.“
    „Und an welchem Punkt lässt mich das nun zurück?“
    Immerhin schien er zu begreifen und sah bedrückt drein. „Soll ich anrufen und das Dinner absagen? Damit du nicht allein essen musst?“
    Sie brauchte keine Almosen. Mochte sie noch so schüchtern und zurückhaltend gewesen sein, als sie zu Amir gekommen war, in den letzten fünf Jahren hatte sie viel dazugelernt und war gewachsen. „Unsinn. Das würde dich in Jerrys Augen

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